Gedenkseite für Edmund Kühn
Udo Jürgens sang:
„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“
„Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran“
„Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss“
„Mit 66 ist noch lange nicht Schluss“
Doch für Dich, geliebter Eddi, war 4 Monate später leider schon "Schluss".
Es schmerzt mich sehr, Dich nach 35 gemeinsamen Jahren gehen lassen zu müssen.
Das was mich aber tröstet, Dich von den Qualen der Krankheit erlöst zu wissen.
In ewiger Liebe
Deine Inge
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Eddi liebte die Musik.
Als Jungendlicher gab er schon das Taschengeld für Schallplatten aus.
Mit 15 Jahre fing er in kleinen Clubs an die schwarzen Scheiben „aufzulegen“.
Das war in Verden/Aller im „Whisky“ und danach in der „Harmonie“.
1972 war er durch eine Diskjockey-Agentur auch in Papenburg tätig.
Später wurde er zum Mic-Mac in Achim-Baden abgeworben, wo er viele Jahre die Disco eingeheizt hatte.
1975 fing er als Einzelhandelskaufmann bei Horten in Bremen an zu arbeiten, und in der Mittagspause war er nicht beim Essen sondern ging in „Die Schallplatte“ um sich neue Disco-Scheiben zu kaufen.
Da der deutsche Musikmarkt aber immer Wochen hinterher hing, ist er nach Winschoten (Niederlande) gefahren.
Dort gab es 2 Plattenläden, wo er sich mit den neusten Scheiben eindeckte.
Oder er kaufte Singles von den Engländern in Verden durch den Kasernenzaun.
Als er dann abends im Mic-Mac die Neuheiten spielte, waren die Gäste erstaunt, da es die Scheiben in Deutschland noch gar nicht zu kaufen gab.
Er hatte auch ein gutes Gespür dafür was ein „Renner“ wird und was eben nicht.
Da war ja noch etwas: 2 Brüder = 2 Inhaber = 2 Diskotheken
Eine Zeit lang pendelte Eddi zwischen dem Mic-Mac in Achim-Baden und dem Kronsberg in Langwedel-Förth.
Im Mic-Mac habe ich Eddi 1984 kennengelernt, und 3 Jahre später haben wir geheiratet.
Wir genossen die Zeit, waren oft an der Mosel oder am Bodensee in Urlaub.
1994 machte Eddi sich Selbständig, womit, na klar, mit einen Plattenshop.
Er richtete sich eine kleine Ecke im Laden von seinem Schwager ein.
Ab da gab es kein Wochenende mehr. Wir sind jeden Sonntag auf irgendeinen Flohmarkt (von Hannover bis Oldenburg) gefahren, um Schallplatten einzukaufen.
Es war die Zeit, wo die Leute auf den kleinen Silberling abfuhren, und haben das Vinyl für wenig Geld verkauft.
Einige Händler haben uns nur belächelt, daß wir mehr Schallplatten als CDs angekauft haben. „was willst Du denn damit“ oder „die Schallplatte ist doch Tod“.
Aber als der Hype auf die CD nachließ, und der Run auf das doch so viel besser klingende Vinyl zurück kam, haben sie uns nicht mehr belächelt, denn Eddi´s Plattenshop stand voll mit Platten.
Im August 2000 kam die Örtliche Zeitung und hat ein Artikel über Eddi und Schallplatten veröffentlicht. Der brachte dann weitere Kunden in den Laden.
Dann das Jahr 2001, das Internet zog auch bei uns ein, und am 04.03.2001 eröffnete Eddi ein ebay-Shop um dort das „schwarze Gold“ zu verkaufen.
Lange durften wir am Tag nicht Online sein, denn zu der Zeit ratterte noch der Gebührenzähler pro Minute.
Ich habe ihn dabei viel unterstützt, und wir verkauften die raren Platten Weltweit.
Es waren sogar Käufer aus Australien, Japan, Mexico, uva. dabei, die haben dann Dollars im Brief geschickt.
2006 hatte Eddi sich auch noch bei hood angemeldet, denn ebay hatte immer wieder die Gebühren angehoben.
Über ebay lernte Eddi dann auch einen Gleichgesinnten kennen,
mit dem er später häufig telefonierte wenn´s was „Neues“ gab.
Auch wenn es Eddi am Ende schwer fiel das Telefon in der Hand zu halten,
beim „Fachsimpeln“ über Musik mit Helmut hatte er immer leuchtende Augen.
Privat stellte Eddi seine Plattensammlung über die Jahre auf CD um,
und bis zum Schluss kaufte er noch fehlende „Schätze“ dazu.
Vor Jahren sagte Eddi mal zu mir: „wenn ich sterbe, lege mir bitte die Single Music von John Miles mit in den Sarg“. Diesen Wunsch habe ich ihm am 25.02.2019 erfüllt.
Musik war Eddi´s erste Liebe, nun spielt er im Himmel die Disco-Lieder.
Ich bin seine große Liebe, und irgendwann da sehe ich ihn wieder.
Inge
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