Else Hönes

Else
Hönes

08.10.1928
Duisburg Hamborn
-
23.09.2010
Bad Kreuznach

stimmungsbild

Gedenkseite für Else Hönes

Diese Gedenkseite ist für meine liebe Oma Else Martha Hönes (geb. Groß), die im hohen Alter von 81 Jahren, von uns gegangen ist.
Für uns – ihre Familie und Angehörige – bleibt sie für immer unvergessen, da sie in unser aller Herzen stets einen festen Platz gefunden hat.

Nun möchte ich an dieser Stelle einige Zeilen über das Leben meiner Oma festhalten damit ihre Spuren, die sie auf dieser Welt hinterlassen hat, niemals in Vergessenheit geraten.

~*~

Das beste Wort, welches meine Oma am zutreffendsten beschrieben hätte, wäre eindeutig „Kämpferin“. Eine Kämpferin war sie auch vom ihrer Geburt an bis hin zum Tag ihres Todes.

Mit einem lebensbedrohlichen Blutschwamm geboren, rangen die Kinderärzte damals um ihr noch so junges Leben und meine Oma bewies schon als Säugling, das sie durch und durch eine Kämpfernatur war sowie auch den Willen besaß weiterzuleben. Ihr Lebenswille siegte letztlich, so dass sie noch viele weitere Jahre auf dieser Welt geschenkt bekam, und ihre Eltern sie einige Zeit später mit nach Hause nehmen konnten.

Wie viele andere Kinder, die in den Jahren von 1925 bis 1940 geboren wurden, hatte auch meine Oma keine schöne, unbeschwerte Kindheit und Jugend.
Sie wuchs in einer dunklen, von Krieg überschatteten Zeit auf, in der man schnell lernen musste erwachsen zu werden, um die eigene Familie zu unterstützen. Weil ihr Vater gesundheitlich angeschlagen war, begann meine Oma schon als Kind damit über Land zu fahren, um mit „Kordeln“, Diebstahl von Kartoffeln und Verkäufen auf dem Schwarzmarkt ihre Familie in diesen harten Zeiten zu ernähren und durch zu bringen.

Früher – genau wie heute – war all dies natürlich strafbar, doch damals bestand auch noch die Gefahr erschossen zu werden, sollte man dabei erwischt werden. Aber meiner Oma – genau wie vielen anderen auch – blieb nichts anderes übrig als so ihrer Familie zu helfen. Selbst wenn sie dafür jedes mal aufs Neue ihr Leben riskierte und oft nur mit großem Glück einer sehr bedrohlichen Situation entkam.

Eine Zeit von der meine Oma gerne sprach war jene, wo sie als Großstadtkind durch die Kinderlandverschickung fernab von Duisburg zur Erholung auf dem Land bei einer Grafenfamilie verbrachte. Dort erlebte sie für wenige Monate eine unbeschwerte Zeit und freundete sich mit den Töchtern der Familie an, bis zu dem Zeitpunkt wo auch der Krieg die ländlichen Gebiete erreichte und sie zurück nach Duisburg musste.

Während ihrer Jugend reiste meine Oma viel wegen den Pflichtjahren durch Deutschland, wo sie unter anderem an die Mosel kam und dort die harte Arbeit auf einem Weingut verrichtete sowie bei der Weinlese in den Moselsteilhängen mithalf.

Wieder zu Hause in Duisburg erlernte sie das Schneidern in einer von Nonnen geleiteten Schneiderei und bis ins hohe Alter vergaß sie den meisterhaften Umgang an der Nähmaschine nie.

~*~

Nachdem Krieg kam meine Oma noch viel in der Welt herum, unter anderem nach Großbritannien und Österreich, bis sie schließlich 1958/59 für ein Stellenangebot nach Bad Kreuznach kam. Dort arbeitete sie als Bedienung in der Gastwirtschaft „Im Ellenfeld“, und genau dort traf sie auch auf ihren späteren Ehemann – meinen Opa – Peter Hönes.

Am Anfang ließ meine Oma ihn noch ein Weilchen zappeln, doch mein Opa blieb hartnäckig und kam fast täglich in die Gastwirtschaft um sie zu sehen. Diese Hartnäckigkeit von Opa zahlte sich letztlich auch aus und trotz neun Jahren Altersunterschied, wurden sie schließlich ein Paar.

Im Jahr 1961, in dem meine Großeltern auch heirateten, brachte meine Oma ihr einziges Kind – meine Mutter – Anja zur Welt und sorgte fortan als Hausfrau und Mutter für ihre kleine Familie.

Als Schwiegertochter hatte meine Oma anfangs keinen guten Draht zur Mutter ihres Ehemannes, was auch größtenteils am Altersunterschied zwischen Oma und Opa lag, der meiner Uroma nicht sonderlich passte. Doch meine Oma ließ sich keinesfalls davon unterkriegen und setzte sich gegen ihre Schwiegermutter durch, so dass sie deren Respekt erlangte und in den späteren Jahren von dieser immer wieder gesagt bekam, das sie keine bessere Schwiegertochter hätte bekommen können.

~*~

Dies lag vor allem an ihrer ruhigen und ausgeglichenen Art, die meine Oma immer wieder aufs Neue an den Tag legte. In Situationen, wo mein Opa bereits in die Luft ging, bewahrte sie stets eine unglaubliche Ruhe und Geduld. Aber wer sie besser kannte wusste, dies war nur die Ruhe vor dem Sturm bis es ihr irgendwann zu bunt wurde und sie schließlich explosionsartig ins Geschehen eingriff.

Sei es bei Familienstreitigkeiten, Schulangelegenheiten mit den Lehrern ihrer Tochter oder gar bei einem Streit mit ihrem Ehemann gewesen, so richtig wütend wollte keiner meine Oma erleben und wer doch das Pech hatte, konnte sich verdammt warm anziehen.

Allein ein Vorfall mit der Englischlehrerin in der 7. Klasse meiner Mutter, wird nie in Vergessenheit geraten, wo meine Oma bewies, das sie nicht nur eine Kämpferin war sondern auch eine mit dem Herzen einer Löwin.

~*~

Wie auch mein Opa besaß meine Oma ebenso ein Herz aus Gold.
Sie war stets für ihre Familie da, scheute keine Arbeit und half wo sie nur konnte, was sie von einigen Menschen jedoch allzu wenig gedankt bekam. Dennoch war auf meine Oma immer Verlass, denn egal was passierte sie war da.

Auch in den späteren Jahren – nach meiner Geburt – half sie meiner Mama mit ihren eigenen Erfahrungen als Mutter stets weiter und kümmerte sich gemeinsam mit meinem Opa um mich, als meine Mama wieder arbeiten ging sowie auch später nach der Trennung meiner Eltern.

Auf die Unterstützung und bedingungslose Liebe von meiner Oma, genau wie von meinem Opa, konnten meine Mutter und ich immer vertrauen.
So wurde ich von den drei fantastischsten Menschen auf dieser Welt gemeinsam großgezogen.

~*~

Nachdem frühen Tod meines Opas im Jahr 2003 war es daher nur verständlich, das meine Oma zu uns zog und wir einen Drei-Generationen-Haushalt mit vielen Höhen und Tiefen führten. Obwohl wir zu dritt wirklich schwere Zeiten durchlebten und oft am verzweifeln waren, hielt uns Oma´ Kampfgeist – den sie an meine Mutter und mich weitergab – irgendwie aufrecht und wir überstanden gemeinsam diese Zeiten.

Doch meine Oma war nicht mehr die Jüngste und obwohl sie es sich nicht anmerken ließ, hatte ihr all dies schwer zu gesetzt.
Im Dezember 2007 erlitt sie einen Herzinfarkt und kämpfte wieder einmal um ihr Leben, und wir bangten darum, das sie uns noch nicht genommen wird.
Auch dieses Mal siegte ihr Kampfgeist erneut, doch obwohl sie danach körperlich nicht mehr so fit war wie früher, so blieb sie geistig aktiv wie eh und je.
Selbst die schwersten Rechenaufgaben konnte sie noch im Kopf lösen, so wie früher wenn sie mir beim lernen für die Schule half.

~*~

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte meine Oma bei uns zu Hause im Kreis ihrer zwei Lieben, wo wir uns um sie kümmerten, sie umsorgten und ihr die Liebe und Fürsorge zurückgaben, die sie auch uns einst schenkte.

Mit der Zeit baute meine Oma zunehmend ab und sie selbst wusste, das es bald Zeit wurde zu gehen. Als es immer schlimmer wurde, äußerte sie meiner Mutter gegenüber, das sie diesen Kampf nicht mehr schaffen wird.
Einige Tage später kam sie schließlich ins Krankenhaus und verstarb friedlich im Beisein ihrer Tochter.
Sie ging mit der Gewissheit, das ihre Familie auch ohne sie zu recht kommen würde, von dieser Welt.
Denn selbst in der Stunde ihres Todes lag ihr das Wohl ihrer Lieben noch am Herzen.

~*~

Die Mütter sterben nicht; Mütter gleichen alten Bäumen.
In uns leben sie und in unseren Träumen.
Wie ein Stein den Wasserspiegel bricht, zieht ihr Leben in unserem Kreise.
Mütter sterben nicht. Mütter leben fort auf ihre Weise. - Verfasser unbekannt

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