Emely Habl

Emely
Habl

14.07.2006
Würzburg
-
25.09.2006
Würzburg

stimmungsbild

Gedenkseite für Emely Habl

Meine Schwangerschaft
Die ersten Wochen meiner Schwangerschaft verliefen gut. Ich freute mich auch sehr, dass ich ein Baby bekam. Das der Entbindungstermin ein paar mal verschoben wurde, darüber machte ich mir erst keine großen Gedanken!
Als er dann auf knapp vier Wochen nach hinten verschoben wurde, machte ich mir schon Sorgen. Ist etwas mit meinem Baby? War es nicht gesund? Die Frauenärztin meinte, es kann manchmal schon sein das der Entbindungstermin sich mehrmals verschieben lässt. Je nach Schwangerschaftsverlauf oder von der Entwicklung des Kindes.
In der 16+4 Schwangerschaftswoche bekam ich leichte Blutungen. Mir gingen so vielen Sachen durch den Kopf. Unvorstellbar!
Sofort ging ich zur Frauenärztin da ich Angst um mein Baby hatte. Sie untersuchte mich, gab mir aber nicht gerade viel Hoffnung, dass das Baby überleben würde. Sie schickte mich dann gleich mit einer Überweisung ins Krankenhaus.
Im Krankenhaus wurden dann weitere Untersuchungen durchgeführt. Mit dem Baby ist alles in Ordnung! Endlich hatte ich Gewissheit. Aber ich sollte noch ein paar Tage zur Beobachtung hier bleiben. Mehrmals am Tag wurde ein CTG geschrieben. Da hörte ich das Herz meines Kindes zum ersten mal. Für die Schwestern war es sehr schwer und anstrengend überhaupt die Herztöne zu finden.
Am Tag vor meiner Entlassung, wollte die Oberärztin eine Abschlussuntersuchung machen. Zunächst schien alles in Ordnung zu sein. Doch dann meinte sie, sie könne den Rücken des Kindes nicht sehen. „Verdacht auch offenen Rücken“! Sie wollte mich aber auch nicht beunruhigen. Daraufhin gab sie mir eine Kontaktadresse von einen Spezialarzt, der auf Ulltraschalldiagnostik spezialisiert ist.
Da ich am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen wurde, machte ich gleich einen Termin bei meiner Frauenärztin aus und bat für Montag um ein Gespräch.
(Dieses Gespräch werde ich niemals in meinem Leben vergessen!)
Sie legte mir sehr ans Herz, ich solle doch bitte keine zu große Bindung zu diesem Baby aufbauen, da ich es eh verlieren werde… auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nichts fest stand.
Bei der nächsten Kontrolluntersuchung 18+5 machte sie einen rießen Stress. Ich muss sofort zu diesem Spezialisten fahren. Da ich in Schweinfurt wohne und die Praxis des Arztes ist in Würzburg, konnte ich gleich einen Termin machen. Meine Mama begleitete mich. Nach seiner Untersuchung, stellte er keinen „Verdacht auf offenen Rücken“ fest. Keine Behinderung!
Lediglich nur, das es ein Mädchen wird und für die Schwangerschaftswoche zu klein ist. Das lege aber daran, dass die Nabelschnur nur eine Arterie hat anstatt zwei. Deshalb sollte ich noch mal in zwei Wochen zur Kontrolle vorbei kommen.
Zur Sicherheit, ob wirklich mit dem Baby alles in Ordnung sei, hat er mir geraden eine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen. Ich wollte natürlich nicht mehr zu meiner Frauenärztin gehen! So suchte ich mir eine neue Frauenärztin. Dort konnte ich auch die Fruchtwasseruntersuchung gleich durchführen lassen.
(Auch den Einstich der Nadel wird ich nicht vergessen!)
Leider war es ziemlich schwer überhaupt genug Fruchtwasser zu entnehmen, da nicht viel da war. Noch am selben Abend bekam ich das Ergebnis. Alles war in Ordnung.
Drei Tage lang musste ich liegen bleiben, durfte keinen Stress haben. Deshalb blieb ich bei meinen Eltern, die sich liebevoll um mich gekümmert haben. In der selben Woche sollte ich noch mal zur Kontrolle kommen, da sich in den nächsten Tagen ein Bluterguss bilden könnte.
Gott sei Dank, nichts hatte sich gebildet.
Jetzt hatte ich wieder meinen Termin in Würzburg zur Routineuntersuchung, denn die zwei Wochen waren rum. Diesmal stellte der Arzt ein vergrößertes Herz und nur eine Niere bei meinem Kind fest.
Langsam machten mir die Ärzte jetzt richtig Angst!
Nach einer langen Besprechung überweiste er mich zu einem Professor nach Schwäbisch Hall um mich dort weiter untersuchen zu lassen.
Mir schien so, als würde es nie ein Ende geben.
Der Termin rückte immer näher… Was sagt der Professor? Geht es meinem Baby gut? Viele Fragen quälten mich bis dort hin. In dieser Zeit weinte ich so viel wie nie zuvor. Ich wusste ja nicht, was mit meinem Baby ist, sollte ich es seinem Schicksal überlassen?
Es lag ein langer Weg vor uns, denn meine Mama und mein Opa begleiteten mich. Endlich sich wir angekommen, nach drei Stunden Autofahrt. Im Wartezimmer wartete ich dann aufgerufen zu werden. Im Besprechungsraum war ich dann total geschockt, denn Professor dachte ich komme schon wegen einer Abtreibung.
Ich stellte sofort die Situation richtig! Wir sprachen dann über meine Schwangerschaft um für den Arzt einen Einblick zu erschaffen. Bei der Untersuchung kam dann das gleiche wie bei den anderen Ärzten raus. Mein Baby ist zu klein für die Schwangerschaftswoche. Das wusste ich doch schon. Er wollte sich aber noch nicht bei dieser Diagnose festhalten. Deshalb sollte ich noch mal kommen.
Wieder war eine Woche vergangen, und wieder fuhr ich nach Schwäbisch Hall. Hoffentlich diesmal zum letzten mal. Auch bei diesem Termin war alles in Ordnung mit meinem Baby. Zumindestens konnte mir jetzt gesagt werden, dass ich eine Risiko Schwangerschaft hatte und das mein Baby immer noch zu klein sei.
Endlich war jetzt der ganze Stress, die ständigen Arztbesuche vorbei! Nun standen die wöchentlichen Vorsogeuntersuchungen bei meiner Frauenärztin häufiger statt. Alle zwei Wochen gehe ich hin – da es ja eine Risiko Schwangerschaft ist. Bei der nächsten Kontrolluntersuchung gab es keine Auffälligkeiten. Das Fruchtwasser ist normal und auch mehr geworden.


In den letzten Wochen bekam ich eine sehr enge und mütterliche Bindung zu meinem Baby! Da schrieb ich ein Gedicht:
Mein Baby

Ganz still und leise kamst Du in mein Leben!
Ich merkte es nicht.
Als es dann heißt, dass ich Dich in mir habe,
freute ich mich sehr!
Doch jetzt, nach 5 Monaten weis ich nicht wie es weiter geht.
Die Ärzte sagen, Dir geht es nicht gut und ich habe
Angst Dich zu verlieren!
Deine kleinen, zarten Bewegungen die ich spüre.
Soll das alles sein?
Ich möchte Dich in meinen Armen ganz fest halten, was mir Gott geschenkt hat.

Drei Tage vor meiner nächsten Kontrolluntersuchung bekam ich einen leichten Druck nach unten und verlor ein wenig Fruchtwasser. Da es ausgerechnet Freitag abend war, konnte ich niemanden informieren.
Ich machte mir sehr große Sorgen um mein Baby! Also telefonierte ich ein wenig mit meiner Oma. Sie gab mir den Rat bei meiner Hebamme anzurufen und ihr die Situation zu erklären. Anstatt ich dort angerufen habe, legte ich mich hin und ruhte mich aus. Auch das ganze Wochenende machte ich mir Sorgen!
Endlich war Montag und ich konnte zur Kontrolle gehen. Ganz aufgebracht erklärte ich die Situation der Sprechstundenhilfe. Es wurde dann noch mal Blutdruck gemessen und Blut abgenommen. Im Vorgespräch mit der Ärztin erklärte ich was passiert war. Sie untersuchte mich noch mal und überweiste mich nach Würzburg in die Frauenklinik.




Die Geburt von Emely
Am 11. Juli 2006 in der Frauenklinik Würzburg angekommen, musste ich mich im Kreissal vorstellen.
Denn es stand fest, dass ich nicht mehr die Klinik ohne mein Kind verlassen würde. Die Krankenschwestern nahmen mir jede Menge Blut ab und verpassten mir eine Spritze zur (Lungenreifung) meines Babys. Zunächst musste ich im Kreissal bleiben, doch am späten Nachmittag kam ich auf die Entbindungsstation.
Der 12. Juli 2006 war ganz ruhig, wurde nur häufiger am CTG angeschlossen.
13. Juli 2006 hatte ich mehrere Untersuchungen. Zum einen wieder CTG, dann sollte ich zum EKG. Da stellten sie Herzrhythmusstörungen fest, sowohl bei mir als auch bei meinem Baby. Nach der Untersuchung wurde ich sofort wieder in den Kreissal verlegt!
Nun hieß es, ich darf nur noch liegen. Wenn ich aufstehen müsste wie z.B. auf die Toilette gehen, dann nur in Begleitung mit einer Krankenschwester. Ansonsten Bettruhe und 24 h CTG…
Die Nacht verlief einigermaßen ruhig.
Der Tag, der alles veränderte: 14. Juli 2006 um 7:15 Uhr stürmten mehrere Personen sehr aufgeregt in mein Zimmer (Ärzte, Schwestern, Anästesisten, Kinderärzte usw.) ganz verschlafen fragte ich was los sei! Sie redeten alle auf mich ein „Frau Habl, wir müssen ihr Baby jetzt sofort holen!“ es gibt komplikationen.
Ich war total mit den Nerven am Ende, wusste gar nicht so recht was los war. Mir liefen die Tränen über mein Gesicht. Als mich die Schwester für den OP fertig machte, wollte ich noch bei meinen Eltern anrufen und ihnen bescheid sagen, das die Ärzte mein Kind jetzt holen wollen. Meine Mama machte mir Mut – es wird schon alles gut gehen!
Im OP, bekam ich dann sehr schnell meine Spritze zum einschlafen. Bekam nichts mehr mit.
Es war schon am späten Nachmittag, als ich wieder von der Narkose aufwachte… fragte gleich nach meinem Baby! Ob es ihr gut geht. Ob sie alles gut überstanden hat usw. Mir ging es so la la. Ich hatte starke Schmerzen durch den Kaiserschnitt. Konnte mich kaum bewegen. Die Krankenschwester hat mir dann Fotos von meiner kleinen gezeigt, so etwas habe ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen.
So ein kleines Baby. Sie passte gerade mal auf die Handfläche, da sie nur 28 cm klein war und einem Geburtsgewicht von gerade mal 375 g hatte. Abends durfte ich sie dann kurz besuchen gehen.
Ich war jeden Tag bei ihr um mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich jetzt ein Baby habe. Auch wenn sie so klein und zierlich ist. Nach einer guten Woche (21. Juli 2006) ging es ihr überhaupt nicht gut! Es gab Komplikationen. Deshalb ließ ich sie gleich Taufen. Zum Glück hat sich alles wieder stabilisiert und sie hat auch ein bisschen zugenommen (405 g).
Ein kleiner Erfolg!
Tag für Tag konnte man sehen, wie sie zu nahm. Nach nur 2 ½ Wochen 550 g. Auch die Augen konnte meinen kleine schon auf machen.
Dann am 01. August 2006 musste sie operiert werden. Eine Herzoperation stand an, da sich der Ductus nicht geschlossen hat. Die Operation verlief ohne Komplikationen. Doch die Ärzte gaben mir keine so großen Hoffnungen. Nach zwei Tagen ging es der kleinen wieder gut. Sie hatte alles gut überstanden.
11. August 2006 war ein besonderer Tag für uns, denn die Ärzte haben den Beatmungsschlauch gezogen. Beim ersten Versuch klappte es auf Anhieb sofort und sie konnte alleine atmen. Doch schon am nächsten Tag musste der Beatmungsschlauch wieder rein. Denn es war für Emely schon noch schwer selbst zu atmen. Aber beim nächsten Versuch klappt es bestimmt!
Es werden noch viele Höhen und Tiefen geben…
In den nächsten Tagen das nächste tief. Sie bekam eine Infektion und man musste einen ZVK legen. Fieber kam leider auch dazu. Aber nach ein paar Tagen, war die Infektion wieder vorbei und ich durfte mein Baby zum ersten mal auf den Bauch nehmen – ein ganz neues Gefühl, da sie ja nur im Inkubator war.
Eine Untersuchung nach der anderen kam (Augenarzt usw.) Der Augenarzt stelle fest, das sie auf dem linken Auge grüner Star hat. Auch eine Hirnwasseruntersuchung mussten die Ärzte durchführen. Zum Glück war alles in Ordnung. Am 23. August 2006 starteten die Ärzte den zweiten Versuch mir den Beatmungsschlauch zu entnehmen. Jetzt konnte ich mein Baby endlich mal schreien hören.
29. August 2006 endlich haben hat sie 1000 g geschafft. Ein richtiger Erfolg… der nicht lange blieb! Nun konnte sie seit zwei Wochen ohne Beatmungsschlauch alleine atmen. Doch durch eine Infektion nahm sie wieder ab. Durch eine Ultraschalluntersuchung, fanden die Ärzte eine kleine Hirnblutung – das aber nicht zu Schäden führte.
Leider musste der Beatmungsschlauch am 10. September 2006 wieder rein gemacht werden, da die Ärzte einen Oberschenkelhalsbruch bei Emely fanden. Keiner konnte sagen wo her sie ihn hat oder wie lange schon. Jetzt bekam sie Schmerzmittel und der ZVK musste auch wieder gelegt werden. Da sie eine Infektion hatte.
12. September 2006 machte der Kinderarzt eine Ultraschalluntersuchung vom Herzen. Dabei wurde kein Herzfehler erkannt. Es müssen aber noch weitere Untersuchungen gemacht werden, weil es noch nicht ausgeschlossen ist. Heute am 19. September 2006 startet der dritte und hoffentlich letzte Versuch, den Beatmungsschlauch endlich weg zu lassen. Der Start war diesmal sehr schwer! Der Versuch hielt drei Tage. Dann musste er wieder rein.


25. September 2006
Heute ist mein Baby in meinen Armen gestorben...


„Unser kleiner Engel,
unser leuchtender Stern,
Du hast so viele Herzen berührt
und bleibst unvergessen!“




Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
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