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Von deiner Mama
Von Dorothea Erdmenger 12.03.2014 um 07:19 Uhr | melden
Heute vor 6 Monaten wolltest du schon viel zu früh deine Reise durch das Leben beginnen.
In der 23+1 ssw wurdest du per Kaiserschnitt geholt da dein füßchen schon zum zweiten mal vor gerutscht war.
Du wogst grade mal 420 Gramm und warst 27 Zentimeter klein...
Wir hatten noch keinen Namen für dich und somit entschieden wir uns dafür das deine oma Sylvia dir den Namen Engelina geben durfte.
Der Name ist etwas besonderes genau wie du.
Es waren 9 tage voller höhen und tiefen... 9 tage voller Hoffnung das wir dich am 8. Januar 2014 gesund mit nach hause nehmen können...
Doch das Schicksal entschied anders und das obwohl du dich von tag zu tag immer mehr entwickelt hast. Du sahst aus wie ein normales Baby nur sehr klein und deine Augen waren noch verschlossen.
Am 6. tag sagten mir die Ärzte du hättest ein loch im Darm weil er noch nicht reif genug ist und du hattest ja schon Milch auf deinem Speiseplan stehen.
Du musstest operiert werden... Ich bin nach dieser Nachricht sofort mit deiner oma los gefahren. Normal braucht man über eine stunde aber den tag haben wir grade mal 45 Minuten gebraucht um zu dir zu kommen.
Wir haben die ganze zeit vor dem Op Saal gewartet.
Nach gefühlten 100 stunden kamst du endlich raus. Der Arzt sagte du hast alles gut überstanden. Uns war ein stein vom Herzen gefallen Erleichterung kam auf.
Nur diese Freude wurde uns zwei tage später genommen...
Ich fuhr mit deinem Papa zu dir. Die Ärzte sagten uns du hättest eine leichte Kriese gehabt aber hättest dich wieder gefangen. Sie sagten aber auch das wir jeden Augenblick mit dir genießen sollen da sie dir nicht mehr viel zeit gaben...
Gegen mittag wurde es zeit nach hause zu fahren und wir vergewisserten uns beim Arzt ob alles in ordnung mit dir wäre. Er sagte ja und so fuhren wir los.
Wie waren grade in Erfurt aus dem Zug gestiegen da bekam ich einen Anruf. Dein Arzt war dran und berichtete uns von deinem immer schlechter werdenden zu stand... Wir fuhren direkt wieder zu dir.
Endlich bei dir angekommen blieben wir die ganze zeit an deiner Seite. Wir streichelten dich, hielten deine kleinen Händchen in der Hoffnung du spürst unsere Nähe und schaffst es doch.
Aber der Sauerstoff Mangel stieg und die Herzfrequenz sank... nun mussten wir begreifen das es enden sollte... Ob wir wollten oder nicht... Der Brutkasten wurde geöffnet und ich legte meinen Arm um dich um dich wissen zu lassen das ich bei dir bin. Dein Papa streichelte dich und dann: Herzfrequenz: 0! Eine Welt brach zusammen... Du schliefst in meinem Arm für immer ein! Doch die ärzte gaben uns die Entscheidung die Maschinen an zu lassen oder ab zuschalten. Du hättest dein Leben lang an den Maschinen bleiben müssen und wärst wahrscheinlich schwer behindert geworden und somit entschieden wir uns für abschalten... Eine Stille kam auf... Wir wurden raus geschickt damit sie die Kabel von dir ab machen konnten und dich anziehen konnten. Nun bekamen wir die zeit die wir brauchten mit dir zusammen. Wir nahmen dich in den Arm, küssten dich auf die Stirn und Streichelten dich. Der wohl schmerzhafteste Moment in unseren Leben!
Engelina wir vermissen und lieben dich und wenn für uns die zeit gekommen ist sind wir wieder bei dir!
