Fabien
Schreyer

von Mona Thum am 07.03.2016 - 07:58 Uhr | melden

Vor einem Jahr warst Du noch bei uns, doch ahnten wir nicht, dass es Dir so schlecht ging, dass Du dann am Karfreitag des Jahres 2015 Deinen letzten Weg gingst.
Die Osterferien hatten begonnen, der Frühling war greifbar.
Ich werde den 3. April 2015 niemals vergessen. Als Mamas Anruf kam, hatte ich das Gefühl, dass mein Herz stehen bleibt.
Noch heute kann ich nicht begreifen, dass Du gegangen bist. Dein Tod ist das Schlimmste, das ich in meinem fast 47jährigen Leben bisher erlebt habe und der Schock sitzt immer noch in mir. Fabi, wir hatten viel zu wenig Zeit!!!
Die unbeschwerten Zeiten auf unseren Kroatien-Reisen habe ich mir im letzten Jahr immer und immer wieder ins Gedächtnis gerufen. Bilder von Dir auf unserem Computer, die ich mir oft ansehe, wenn ich mal wieder sehr traurig bin.....

Der Gedanke an Deinen letzten einsamen Gang ist schmerzhaft.
Alle, die Dich lieben, haben diese Gedanken und diesen Schmerz und alle hätten DIr so gerne geholfen, wären bei Dir gewesen in Deiner Not. 1000x haben wir uns alle gefragt:" WARUM???!!??"
Mit Entsetzen müssen wir alle Deine Entscheidung akzeptieren.

Mama und Papa waren so stark im letzten Jahr.
Tag für Tag kämpfen sie mit der Trauer und dem großen Verlust. Millionen Tränen wurden geweint und trotzdem meistern Dein Mum und Dein Dad ihren Alltag, ihr Leben ohne Dich. Stück für Stück. Es ist so verdammt schwer!

Ich weiß ganz genau, wie sehr Du Deine Eltern geliebt hast und dass Du eine schöne Kindheit hattest!
Wir alle wünschen uns so sehr, dass wir die Zeit einfach zurück drehen könnten und Dich vor dem Schritt hätten bewahren können. Deinen Eltern hat es das Herz zerrissen.

Ohnmächtig müssen wir alle Deine Entscheidung akzeptieren. Du fehlst! Du fehlst!

Wenn Du diese Nachricht empfängst, dann sei gewiss, dass wir immer an Dich denken werden und Dich nie vergessen.
Wir passen auf Mama und Papa auf und gehen mit ihnen weiter durch das oft so schwere Leben. Du lebst in Mama und Papa und unseren Erinnerungen weiter.
Wenn ich Mama ansehe, sehe ich einen Teil von Dir- sehe ich Papa an, den anderen.....
So bist Du noch da, obwohl Du nicht mehr da bist.....

Oft habe ich das Gefühl, ich kann ihnen nicht genug beistehen. Ich würde ihnen so gerne den Schmerz nehmen,- das ist leider unmöglich.

Jeden Tag habe ich ein Kleidungsstück von Dir in der Hand, denn Jim und John tragen Deine Sachen und langsam habe ich Angst, dass sie nicht mehr lange halten, weil ich sie so oft waschen muss.
Joe hat auch zwei Shirts von Dir. Das blaue mit dem großen "F" drauf und eins von den Simpsons....
Ich habe Socken von Dir, die schwarz gestreiften.
Seit dem 3. April 2015 habe ich jeden Tag an Dich und Deine Eltern gedacht.
In diesen Tagen überfällt uns alle wieder eine große Traurigkeit. Mama und Papa kämpfen sich durch.....

Im letzten Jahr waren wir viel zusammen, haben viel zu viel getrunken und haben geweint, geweint- aber auch gelacht und uns erinnert. Zum Glück schaffen es Mama und Papa auch immer wieder, fröhliche Momente zu erleben. Dabei versuchen wir sie alle bestmöglich zu unterstützen.... Jeder auf seine Art.
Du würdest den Kopf schütteln, wenn Du uns manchmal sehen könntest.... Wahrscheinlich würdest Du uns dann uncool finden....! Aber so uncool sind wir gar nicht, Süßer!

Mama hat diese Seite eingerichtet und ich finde das eine sehr schöne Idee. Es gehört zur Trauerbewältigung und jeder, der möchte, kann sich mitteilen. Oft fällt das Schreiben leichter als das Reden.... Mama und Papa brauchen die Gewissheit, dass Du nicht vergessen wirst. Das mit dem Vergessen ist die große Angst...
WIR WERDEN DICH NIE VERGESSEN!

So, Süßer....
Ich schreibe Dir bestimmt bald mal wieder.... So wie früher in unseren Skype-Zeiten.... Ich schicke Dir einen Kuss aus dem Osten in den Himmel.

Deine olle Mona