George Floyd

George
Floyd

14.10.1973
Fayetteville
-
25.05.2020
Minneapolis

stimmungsbild26

Gedenkseite für George Floyd

George Floyd wurde im Herbst am 14. Oktober 1973 in Fayetteville geboren und starb am 25. Mai 2020 mit 46 Jahren in Minneapolis. Er wurde im Tierkreiszeichen Waage geboren.


In Gedenken an George Floyd
 

Nachruf zum Tod von George Floyd 

George Floyd starb am 25. Mai 2020 im im Viertel Powderhorn in der Stadt Minneapolis im amerikanischen Bundesstaat Minnesota an den Folgen polizeilicher Gewalt. Der Polizeibeamten Derek Chauvin tötete Floyd, indem er Floyds Hals 8 Minuten und 46 Sekunden lang mit seinem Knie auf den Bürgersteig drückte. Innerhalb weniger Tage löste der Vorfall in den gesamten Vereinigten Staaten eine Welle der Empörung und Proteste gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Misshandlung afroamerikanischer Bürger in den USA aus. Die Proteste um den Fall George Floyd breiteten sich hierauf auch auf andere Städte in der ganzen Welt aus.

 
Das Leben von George Floyd

George Perry Floyd Jr. wurde am 14. Oktober 1973 in Fayetteville, North Carolina, geboren und wuchs in Cuney Homes in Houston, Texas, auf. Freunde und Familie nannten ihn Perry. Bei Familie und Freunden galt er mit einer Größe von 1,93m als "sanfter Riese".
Im Jahr 1997 wurde Floyd aufgrund von Drogenbesitz verhaftet und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Im folgenden Jahr wurde er zweimal wegen Raubes verhaftet und zu 10 Monaten bzw. 10 Tagen Haft verurteilt. In einem weiteren Fall im Jahr 2001 wurde Floyd von der Polizei aufgegriffen und zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt.
Zwischen 2002 und 2005 wurde er vier weitere Male verhaftet: Zweimal wegen Besitzes von weniger als einem Gramm Kokain, einmal wegen Übergabe von weniger als einem Gramm Kokain an eine andere Person und einmal wegen Hausfriedensbruchs. Für diese vier Straftaten wurde er zu insgesamt etwa 30 Monaten Gefängnis verurteilt.
Im Jahr 2009 wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er einen bewaffneten Raubüberfall gestanden hatte. Im Jahr 2013 wurde er unter Auflagen entlassen.

Floyd war ein talentierter Sportler. Er spielte in den Basketball- und Fußballteams der Yates High School und besuchte zwei Jahre lang das South Florida Community College, wo er im Basketballteam des Colleges spielte.

Nach seiner Zeit am College kehrte er nach Houston zurück. Er fand Arbeit in der Autoproduktion und schloss sich der Hip-Hop-Gruppe Screwed Up Click an. Nach einer Verurteilung wegen bewaffneten Raubüberfalls im Jahr 2007 akzeptierte er 2009 einen Deal und ging fünf Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung engagierte er sich in einer lokalen Gemeinde Resurrection Houston.
2014 zog er nach Minnesota, wo er als Lkw-Fahrer und Wachmann in einem Restaurant arbeitete. 2017 drehte er ein Video gegen Waffengewalt. 2020 verlor er seinen Job als Wachmann aufgrund der COVID-19-Pandemie.

George Floyd hinterlässt fünf Kinder.


Umstände des Todes

Der Bericht, der die Todesumstände Floyds beschreibt, gib als Todesursache Erstickung an. Verursacht wurde diese durch den Beamten Derek Chauvin. Hierzu wurde der Polizist Chauvin  am 20. April 2021 wegen Totschlags von einer Grand Jury vom Bundesgericht von Minnesota verurteilt. In Gegenwart weiterer Polizisten legte der dienstälteste Chauvin Floyd Handschellen an und drückte diesen zu Boden. Mit Unterstützung der Beamten Thomas Lane und J. Alexander Kueng drückte Chauvin den Verdächtigen für insgesamt 8 Minuten und 46 Sekunden mit dem Knie auf George Floyds Hals auf den Bürgersteig. Floyd wiederholte während seiner Festnahme mehrmals, dass er keine Luft bekäme ("I cant breathe"). Währenddessen beobachtete der ebenfalls anwesende Beamte Tou Thao die Anwesenden und kontrollierte sie. Der Vorfall wurde mit den Mobiltelefonen mehrerer Anwesenden aufgezeichnet und in verschiedenen sozialen Netzwerken verbreitet. Die vier beteiligten Männer wurden am folgenden Tag vom Dienst entlassen.
Einigen Medienberichten zufolge wurde Floyd verhaftet, weil er versucht hatte, mit einem angeblich gefälschten 20-Dollar-Schein in einem Lebensmittelladen einzukaufen.
Auf Ersuchen der Polizeibehörde von Minneapolis führte das FBI eine bundesweite Bürgerrechtsuntersuchung zu diesem Vorfall durch. Gleichzeitig befasste sich das Minnesota Bureau of Criminal Apprehension mit der Untersuchung möglicher Verstöße gegen staatliche Gesetze.
Nach dem Tod von Floyd kam es zu einer Reihe von Demonstrationen (unter anderem unterstützt vom Black Lives Matter Movement), die in Minneapolis begannen und sich über das ganze Land ausbreiteten. Zunächst verliefen die Demonstrationen und Proteste friedlich. Später verwüsteten einige der Demonstranten ein Polizeirevier und eine AutoZone und setzten umliegende Restaurants und Geschäfte in Brand. Bei einigen Demonstrationen ging die Polizei mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor.


Auswirkungen nach dem Tod von George Floyd 

Erste Aussagen von Polizei und Rettungssanitätern 

25. Mai 2020, kurz nach 20.00 Uhr wurde die Polizei von Minneapolis zu einer Fälschungssache in der Chicago Avenue in das Vietel Powdernhorn gerufen. Laut dem Lokalfernsehsender WCCO-TV und nach Angaben des Miteigentümers von Cup Foods hatte Floyd versucht, mit einem gefälschten 20-Dollar-Schein zu bezahlen, der jedoch von einem Mitarbeiter als Falschgeld identifiziert wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt gaben die verurteilten Polizisten an, dass Sie Floyd in seinem Auto aufgriffen. Zu diesem Zeitpunkt soll Floyd unter Drogeneinfluss gestanden haben. Als die Beamten hiernach Floyd aufgefordert hatten das Auto zu verlassen, soll dieser Widerstand geleistet haben.
Nach Angaben der Polizei von Minneapolis gelang es den Beamten Floyd Handschellen anzulegen. Hierbei sollen sie festgestellt haben, dass bei Floyd gesundheitliche Probleme vorliegen könnten.   Die Beamten riefen hierauf einen Krankenwagen. 
Nach Angaben der Feuerwehr von Minneapolis wurden bei Floyd Wiederbelebungs- und Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet. Floyd wurde in das Hennepin County Medical Center gebracht, wo er für tot erklärt wurde.
 
Obduktion

Am 26. Mai 2020 wurde Floyds Leiche im Hennepin County Medical Examiner obduziert.
Am 29. Mai wurde Strafanzeige gegen Chauvin von der Staatsanwaltschaft des Hennepin County erstattet. Da der vollständige Bericht des Hennepin County Medical Examiner zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war, wurde in der Strafanzeige stattdessen auf "vorläufige Ergebnisse" des Hennepin County Medical Examiner verwiesen. Sie führte an, dass die vorläufigen Autopsieergebnisse "keine physischen Befunde ergaben, die eine Diagnose von traumatischer Erstickung oder Strangulation stützen würden". Stattdessen wurde angegeben, dass Floyd an einer koronaren Herzkrankheit und einer hypertensiven Herzerkrankung litt. Außerdem wurde bei der Autopsie angeben, dass ein Zusammenhang zwischen dem vorherigen Drogenkonsum Floyds und der körperlichen Einflussnahme durch die Polizei zum Tod Floyds geführt haben könne.
Die weiteren Untersuchungen zogen sich bis Ende Mai hin. Am 1. Juni veröffentlichte der Gerichtsmediziner von Hennepin County den finalen Autopsie-Bericht, der Floyds Tod als Mord einstufte.
Videoaufnahmen
Ein Großteil der Verhaftung wurde von einem unbeteiligten Anwesenden aufgezeichnet und auf Facebook Live gestreamt. Das spätere Video verbreitete sich schnell in Sozialen Medien und erreichte Millionen Nutzer.
Zu Beginn des Videos liegt Floyd bereits mit dem Gesicht nach unten auf dem Asphalt, und Officer Derek Chauvin kniet auf seinem Nacken. Floyd sagt wiederholt "bitte" und "ich kann nicht atmen". Ferner ist im Video ein Anwesender zu hören, der den Polizisten sagt: "Sie haben ihn am Boden, lassen Sie ihn atmen".
Hierauf sind weitere Stimmen der umstehenden Personen zu vernehmen, die die Polizisten auffordern von Floyd abzulassen.
Hierauf folgen dramatische Szenen, in denen Floyd die Polizisten darum bittet ihn nicht umzubringen. Hierauf reagiert der Polizeibeamte Derek Chauvin jedoch nicht.
Besorgte anwesende Personen bemerken, dass Floyd "nicht reagiert" und fordern die Polizei wiederholt auf, seinen Puls zu überprüfen. Eine anwesende Person fragt besorgt: "Haben sie ihn getötet?
Nach einiger Zeit trifft ein Krankenwagen ein. Chauvin entfernt sein linkes Knie erst, als der Rettungsdienst Floyds Körper auf eine Bahre legt. Hierauf wird er im Krankenwagen abtransportiert.
Das viralle Video dauert ca neun Minuten. Etwa 7 Minuten des Videos zeigen, wie Chauvin auf Floyds Hals kniet.
 
Konsequenzen

Am 29. Mai 2022 erfolgte die Verhaftung Chauvins. Der Staatsanwalt von Hennepin County, Mike Freeman, erhob Anklage gegen ihn wegen Mordes dritten Grades und Totschlags zweiten Grades. Er fügte hinzu, dass er eine Anklage gegen die anderen beteiligten Beamten, Chauvins Kollegen Kueng und den Polizisten Lane, in Betracht ziehen würde. Die Staatsanwaltschaft sah es von Anfang an als erwiesen an, dass Floyds verfassungsmäßige Rechte zu keinem Zeitpunkt berücksichtigt wurden. 
Rechtsanwalt Benjamin Crump, der den Fall im Namen von der Familie Floyds verfolgt und als Anwalt der Hinterbliebenen agierte, beantragte eine Anklage wegen Mordes ersten Grades für Chauvin, was eine klare Tötungsabsicht voraussetzt. Die Freundin Floyds trat in einer späteren Anklage als Nebenklägerin auf.
Am 3. Juni erhöhte die Staatsanwaltschaft von Minnesota die Anklage gegen Derek Chauvin auf Mord zweiten Grades. Gegen die anderen ehemaligen Beamten, die am Tatort waren, wurde Anklage wegen Beihilfe erhoben.
Am 20. April 2021 wurde Chauvin in allen Anklagepunkten für schuldig befunden.
 

Auswirkungen

Familie und Freunde

Floyds Cousin und seine beiden Brüder wurden von CNN interviewt. Großes Medienecho fand ein Interview von Floyds Bruder, der im nationalen TV sagte:" Sie hätten ihn vor Gericht stellen können, sie hätten ihn zusammenschlagen können. Stattdessen legten sie ihr Knie auf seinen Hals, setzten sich auf ihn und gingen weiter. Sie behandelten ihn schlimmer als Tiere." Floyds Bruder Philonese plädierte für Frieden und sagte: "Jeder hat jetzt so viel Schmerz, deshalb passiert das hier, ich bin es leid, schwarze Menschen sterben zu sehen."
Ein langjähriger Freund Floyds, der ehemalige Profi-Basketballspieler Stephen Jackson, äußerte sich nach seinem Tod wütend und traurig und sagte, das Verhaftungsvideo habe ihn zerstört. Die Freundin Floyds Courtney Ross rief die Gemeinschaft dazu auf Frieden zu bewahren und appelierte an die Bevölkerung: "Man kann Feuer nicht mit Feuer bekämpfen. Alles brennt, und ich habe es den ganzen Tag gesehen: Die Leute hassen, hassen, hassen, hassen, sie sind wütend. Und das würde er nicht wollen"
Die Frau von Derek Michael Chauvin reichte die Scheidung ein und sprach Floyds Familie ihr Beileid aus.
 
Institutionen

Die Universität von Minnesota kündigte an, dass sie ihre Beziehungen zum Minneapolis Police Department einschränken und keinen Vertrag mehr mit der örtlichen Polizei zur Unterstützung bei Großveranstaltungen abschließen werde.
Drei Mitglieder der Schulbehörde von Minneapolis legten auf einer Sitzung am 2. Juni eine Resolution vor, in der sie vorschlugen, die Beziehung zur Polizei von Minneapolis zu beenden.
Am 5. Juni gab das United States Marine Corps bekannt, dass es die öffentliche Zurschaustellung der Flagge der Konföderierten auf allen Einrichtungen nicht mehr zulassen werde.
 
Proteste und Gedenkfeiern für George Floyd 

Die Bushaltestelle an der Chicago Avenue, an der Floyd gestorben war, wurde in eine Gedenkstätte umgewandelt und wurde in den folgenden Tagen zum zentralen Anlaufpunkt für Demonstrationen und Black Live Matter und Amnesty International Kundgebungen.
Am 2. Juni gab Floyds Familie bekannt, dass am 8. Juni in der Fountain of Praise Church in Houston, Texas, eine öffentliche Gedenkfeier stattfinden wird, gefolgt von einer privaten Trauerfeier am nächsten Tag. Die Kosten für die Gedenkfeiern übernahm der ehemalige Boxer Floyd Mayweather Junior.
Demonstrationen für Bürgerrechte und gegen Polizeibrutalität und den Tod von George Floyd breiteten sich auf mehr als 30 Städte in den Vereinigten Staaten und Kanada aus, darunter New York,Toronto, Los Angeles und Denver. Ferner gab es Proteste vor dem Weißen Haus in Washington D. C. und vor Chauvins Haus in Windermere, Florida. Aufgrund von Ausschreitungen in Rahmen der Proteste forderten insgesamt 15 Bundesstaaten Unterstützung durch die Nationalgarde an. Mindestens 12 Städte verhängten Ausgangssperren.
In den folgenden Tagen kam es zu Demonstrationen und Gedenkfeiern auf der ganzen Welt.


Bestattungsfeierlichkeiten für George Floyd 

Am Montag, d. 8. Juni 2020, wurde Floyds Leichnam in seiner Heimatstadt Houston für die Öffentlichkeit in einem goldenen Sarg aufgebahrt. Tausende von Menschen erwiesen ihm die letzte Ehre. Am Dienstag, d. 9. Juni 2020 wurde Floyd im engsten Familienkreis beigesetzt.
Der zu der Zeit ehemalige US-Vizepräsident und Gewinner der demokratischen Vorwahlen für die Präsidentschaftswahlen 2020, Joe Biden, traf sich privat mit der Familie Floyd und hielt eine Rede per Videobotschaft bei der Trauerfeier. Floyd wurde neben seiner zwei Jahre zuvor verstorbenen Mutter Larcenia Floyd, bekannt als Cissy, in den Houston Memorial Gardens in Pearland, Texas, beigesetzt.

Ruhe in Frieden, George Floyd.