Gisela Schreiber

Gisela
Schreiber

18.04.1941
Jüterbog
-
26.02.2014
Wiesbaden

stimmungsbild

Trauerrede für Gisela Schreiber zur Urnenbeisetzung am 17.3.

Liebe Familie, liebe Freunde, verehrte Trauergäste,

als ich mich zurückzog um diese Gedenkrede zu schreiben, hatte ich mir schon erste Notizen gemacht und auch überlegt, was war Giselas markantester Spruch der sie am besten wiedergeben könnte. Hierzu fiel mir spontan folgender Spruch ein und ich finde, treffender geht es kaum:

„Ich bin wie ich bin und wer damit nicht umgehen kann oder will, der soll bleiben wo der Pfeffer wächst“.

Ja das ist- so fand ich, ein guter Einstieg für meine Ausführungen.

Nun was war Gisela Schreiber für ein Mensch, der mit einem solchen Spruch ihr Leben, Ihre Einstellungen und Umfeld prägte?

Dazu sollte man einmal ganz zum Anfang ihres Lebens und der Zeit zurück gehen, in der sie geboren wurde und aufgewachsen ist. Gisela Schreiber, damals noch geb. Metze wurde am 18. April 1941 im Alten Lager Jüterbog geboren. Altes Lager ist ein Ortsteil der Gemeinde Niedergörsdorf im Landkreis Teltow-Fläming im heutigem Bundesland Brandenburg. Das Alte Lager war zu dieser Zeit Bestandteil einer Garnisonsstadt mit einer Artillerieschule und einem Wehrmachtsflugplatz. Es bürgerten sich die Begriffe “Altes Lager” und “Neues Lager” für die beiden Militärsiedlungen ein, die wie “Jüterbog 2″ zum Militär- Gutsbezirk “Schießplatz” gehörten. So steht als Geburtsort in ihren Ausweisen auch entweder Altes Lager oder Schießplatz Jüterbog. Als ich dies bei Sichtung ihrer Unterlagen las, so dachte ich mir, dass ich dies erst einmal auch recherchieren sollte, weil ich das vorher so noch nie gehört hatte. Sie ist also in den Wirren des zweiten Weltkriegs zur Welt gekommen und erlebte auch die harten Nachkriegsjahre sehr nah mit.

Eine Zeit die meine Generation nicht erlebte, eine Zeit des Krieges, des Leidens, des Verzichten, eine Zeit wo wenig schon viel sein konnte und war. Eine Zeit wo ein 50 Gramm Stück Seife pro Monat und Mensch schon sehr viel war, wo man „Duschgel“ noch gar nicht kannte, etwas was sich viel heute gar nicht vorstellen können. Eine Zeit in der es keinen Supermarkt um die Ecke gab, in dem man bis 22 Uhr einkaufen konnte, was auch immer man benötigte. Eine Zeit, in der man sich abends nicht vom Fernseher berieseln lassen konnte. Eine Zeit wo es kein fließend Warmwasser gab oder eine Heizung die man nur aufdrehen muss, damit es einem warm wurde. Eine Zeit wenn man falscher Abstammung war oder eine falsche Meinung offen vertrat, Angst um sein Leben haben musste. Eine Zeit für uns heute so unvorstellbar und nie im Ganzen begreifbar, weil wir es (damit meine ich meine Generation) nicht erlebt haben. Eine Zeit wo man froh war- letzten Endes einfach überlebt zu haben.

Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde Gisela wie so viele andere in diesem Landstrich Opfer der Vertreibung durch die Russische Besatzungsmacht. Diese ersten Jahre völliger Entbehrungen, Widernissen und bewegenden wie wahrscheinlich auch einbrennenden Momente- sollte man sich stets mit vor Augen führen, wenn man versuchen will, Gisela zu beschreiben, zu verstehen, von ihr zu erzählen. Denn ich denke diese Zeit war für sie mit sehr und entscheidend prägend. So habe ich selbst es auch bei meinem Uropa mütterlicherseits und auch bei meinen beiden Omas und Opas erlebt und verstanden, aus vielen Erzählungen bei denen ich als Kind vor allem an den Lippen meines Opas Fritz gehangen habe. Verstanden natürlich erst viel später in meinem Leben, aber fest gesetzt in meinen sehr jungen Jahren. Leider hatte ich nicht die Gelegenheit mich mit Gisela einmal näher über ihr damals Erlebtes zu unterhalten, was ich heute gerne nachholen würde- es jedoch leider nicht mehr möglich ist.

Nach vielen bewegenden Lebensabschnitten kam Gisela nach Ihrer ersten Ehe mit Karl- Heinz Onischke letztendlich in Schwalbach an. Dort trat sie schließlich auch in die zweite Ehe ein, mit dem uns bekannten und leider auch erst vor kurzem verstorbenen Rudi Schreiber. Die vielen Stationen im Schwalbacher Leben sind uns alle bekannt, zu letzt führte sie über viele Jahre die Tennisheim Gaststätte in Schwalbach. Als sie dann die Gaststätte aufgab, war sie für eine lange Zeit bei der Metzgerei Jochmann in Kronberg angestellt. Dort war sie auch sehr beliebt und eine wertvolle Stütze des Unternehmens. Bis über den Eintritt in das Rentenalter war sie dort tätig wie auch zuletzt noch bei der Metzgerei Neuhaus wieder in Schwalbach.

Uns allen ist Gisela als „Arbeitstier“ bekannt, sich für nichts zu schade, ihre eigenen Belange oftmals hinten angestellt. Auf unsere Gisela war halt Verlass und im Vereinswesen auch eine angesehene Stütze. Zum Schluss war sie Mitglied im Kleintierzuchtverein und betrieb dort auch eine eigene Parzelle für die Hühnerzucht. Sie erwarb auch mit einigen ihrer Tiere auf Ausstellungen Preise und Auszeichnungen, worauf sie immer sehr stolz war.

Sie hatte eine großen Freundes- und Bekanntenkreis, war angesehen und ein gern gesehener Mensch, der auch gern feierte, lachte und unterstützte. Auch hier war auf den Mensch Gisela Verlass. Wenn man sich mit Menschen unterhält, die Gisela kannten, so kommen immer wieder die Äußerungen zum Vorschein wie: „sie hat ihr Leben lang gearbeitet, sie hat so wenig Rücksicht auf sich genommen, wenn man sie brauchte war sie stets für einen da, sie war vom alten Schrot und Korn. Ich habe einmal im Internet nachgesehen, was denn dieses Spruchwort bedeutet. Dort steht: „echt, unverfälscht, rechtschaffen, ehrlich und aufrichtig, wahrhaftig, anständig sein - ein ganzer Kerl sein“. Ich finde das sind schon treffliche Worte die sie ziemlich gut beschreiben. Ja sie stand immer Ihren Kerl, ließ sich nie unterkriegen und trotz so mancher Schicksalsschläge stand sie immer wieder auf und ging ihren Weg unbeirrlich weiter. Ich würde die Erklärung des Spruchworts noch ergänzen wollen mit, „stur im positiven Sinn“. Denn auch wenn sie einem manchmal sehr hart und stur vorkam, so war sie guten Argumenten nie verschlossen und ich selbst durfte ein paar Mal die Sturheit erleben wie aber auch aufgrund von guten Argumenten ein einlenken. Weiter würde ich noch ergänzen mit „treibend“, das was sie einmal begonnen hatte, trieb sie mit einer unbändig-baren Kraft immer weiter nach vorne, stets ihr eigenes Ziel vor Augen. Es war manchmal schwer für andere, mit ihrem Tempo Schritt zu halten, manch einer kam auch einmal nicht hinterher. Weiter würde ich noch ergänzen wollen mit „eigensinnig“. Eigensinnig in dem Sinn, was sie für richtig hielt, zog sie in und mit aller Konsequenz durch. Manchmal mit ihrem Kopf auch durch die Wand, manchmal auch ohne etwas notwendige Rücksicht, wobei sie auch im Nachgang manchmal einsah, das es der falsche Weg war. Das gab sie dann aber auch zu. Und ich würde auch noch ergänzen wollen um „dankbar“. Gisela war ein Mensch der dankbar war, wenn ihr geholfen wurde. Aber sie war nicht der Typ, der es immer so zeigen konnte, wie es ein mancher sich gewünscht oder gar erwartet hätte. Aber wer sie näher kannte, konnte in verschiedenen Gesten und Äußerungen dann diese Dankbarkeit erfahren. Sie war kein einfacher Mensch, aber wer ist das auch schon unter uns allen. Das Leben und die damit verbundenen Erfahrungen wie auch Schicksalsschläge haben Gisela zum Teil hart gemacht, nicht verbissen. Sie hat sich eine zweite Haut angeschafft, an der so manches aus Eigenschutz abprallte. Eine überaus wie ich finde, menschliche Eigenschaft. Und nicht zu vergessen würde ich noch um „adrett“ ergänzen wollen. Denn Gisela war stets darauf bedacht, auf ihr äußeres zu achten, sie hatte stets ein adrettes Auftreten. Adrett ist laut dem Duden ein Synonym für „schick und ordentlich in der äußeren Erscheinung“ und deshalb einen „gefälligen, angenehmen, netten Eindruck machend“. Ich nannte sie manchmal auch deswegen die „Grande Madam“, denn selbst in den letzten Monaten erlebte ich, das sie stets im Rahmen des Möglichen auf „Ihr Adrett“ achtete. Es war ihr wichtig und ich fand das bemerkenswert.

Gisela hat zwei Kinder in die Welt gesetzt, die Beate und den Klaus. Auf beide war sie stets Stolz und ihrem Jahrgang entsprechend der ihrer anerzogenen Erziehung, war sie immer etwas strenger mit ihrer Tochter und nachgiebiger mit ihrem Sohn. Die Messlatte für Beate war immer etwas höher und dem Klaus wurde schon so manches schneller nachgesehen. Eine wie ich finde typische menschliche wie mütterliche Geste, wenn man sich vor Augen hält, in welcher Zeit Gisela aufgewachsen und geprägt wurde. Ich glaube sie ist bis zum Schluss auf ihre beiden Kinder wie auch ihren Enkelkindern sehr stolz gewesen, auch wenn so manches ihr natürlich nicht so gefallen hat und sie dies hat auch spüren lassen mit spitzer Zunge. Aber das war Gisela, immer gerade aus, machte aus ihrem Herzen keine Grube für „Miesgram“, lieber gerade heraus gesagt was sie dachte, fühlte. Das sie damit so manchem Menschen auch mal vor dem Kopf gestoßen hat, das dürfte so manch einem der hier Anwesenden noch in Erinnerung sein. So war sie halt die liebe Gisela. Ich verglich sie öfters auch mit der ehemaligen Premierministerin Margaret Thatcher, genannt auch die eiserne Lady. Ich glaube diese beiden Damen hatten so manche Übereinstimmung in ihrem Denken, Handeln und Tun.

Ich möchte auch nicht mehr viel weiter auf ihre einzelnen Lebensstationen eingehen, ich denke all die heute hier Anwesenden kennen die verschiedenen Lebensstationen von Gisela, haben diese teilweise auch mit erlebt und begleitet, andere kennen sie aus Erzählungen von ihr selbst. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um ein wenig noch von „ihrem letzten Jahr“ ihres aus meiner Sicht „außerordentlichen und recht turbulentem Leben“ zu berichten, welches ich sehr nah mit begleitete- hier würde ich aus heutiger Sicht inzwischen auch eher „begleiten durfte“ sagen,
denn es war auch eine sehr erfahrungsreiche und noch immer sehr prägende Zeit für mich selbst.

Vorweg will ich noch erwähnen, ich habe Gisela 1995 kennen gelernt und war der Meinung meine Schwiegermutter in- und auswendig zu kennen, schließlich sind 19 Jahre dafür eine lange wie auch ausreichende Zeit. Aber wie so oft, belehrte sie mich auch diesmal eines besseren, wie sich mich schon so manches Mal mit Kehrtwendungen, wechselhaften Standpunkten überraschte. Was ich aber sagen kann, in diesen 19 Jahren haben wir es immer wieder geschafft, an einem Strang zu ziehen, auch durch härtere Zeiten wo wir einmal völlig verschiedener Meinungen und Standpunkte waren. Das macht auch einen Teil Ihres Lebens aus, sie war auch zu Kompromissen bereit, manchmal dauerte es lange, manchmal erfolgte ein einlenken nur zähneknirschend und manchmal musste man- wie man so schön sagt, die Zeit für sich spielen lassen.

Vor gut einem Jahr hatte Gisela eine Hüft- Operation gut überstanden, eine Reha in Bad Homburg mit viel Freude absolviert und war frohen Mutes wieder bei der Metzgerei Neuhaus ihrer Teilzeitarbeit nach zu kommen und das mit ihren „jungen“ 71 Jahren! Schon zu der Zeit ihrer Hüft- OP spürte und merkte ich, das ihr eine gewisse Nähe und Wärme ihr gegenüber wichtig war, ja sie auch brauchte um Kraft zu schöpfen, sich festhalten zu können. Das war damals für mich eine erste Über-raschung, hatte ich sie so noch nie kennen gelernt. Herzlich ja, aber das es ihr auch einmal wichtig war, in den Arm genommen zu werden, oder aber auch ihre Hand zu halten und zu drücken oder ihr einen Abschiedskuss zu geben, war für mich neu. Doch anstelle wieder sich vollauf in ihre geliebte Arbeit stürzen zu können, worauf sie sich schon freute- kam es leider anders.

Kurz nachdem sie von der Hüft- OP wieder zu Hause auf dem Weg der Genesung sich befand, bekam sie Rückenschmerzen, die stets stärker und schmerzhafter wurden. Bis hin zu Computer gesteuerten unterstützenden Schmerzspritzen und einer 2-wöchigen Schmerztherapie in Bad Schwalbach, hatte man in gut 5 Monaten alles unternommen und versucht ihr zu helfen um die tatsächliche Ursache zu finden. Zum Schluss waren sich alle einige das es eine starke Osteoporose sei. Nur Frau Dr. Ebersberger gab sich damit nicht zufrieden und so kamen wir in die Onkologie nach Bad Soden. Dort fand dann Frau Dr. Schmidt die tatsächliche Ursache heraus, Gisela hatte eine Art Knochenmarkkrebs, keine Leukämie. Und so wie es sich für Gisela gehörte, natürlich keine einfache- sondern eine sehr seltene Art von Krebs, nicht heilbar aber stoppbar. Und das die vorherigen Ärzte es nicht erkannten, lag daran das es eine sehr tückisches Krankheitsbild ist, das sehr oft mit der Osteoporose zuerst diagnostiziert wird. Nun gut, wir nahmen gemeinsam den Kampf auch hier auf, Gisela immer stets guten Mutes. Jeweils im 14 Tagesrhythmus
in Summe immer 4 Chemotherapien, danach immer 1 Woche Pause und zig zusätzliche Untersuchungen Und Arzt wie Krankenhausbesuche hat sie tapfer über sich ergehen lassen. Doch das Krankheitsbild verschlechterte sich zusehends, auch wenn es zwischendurch immer wieder Phasen der anscheinenden Besserung gab. Wir mussten immer stärker werdende Schmerzmittel einsetzen, zum Schluss Morphium. Und nichts desto trotz, selbst wenige Wochen vor Ihrem Tod, ließ sie es sich nicht nehmen- wenn ich sie zur Chemotherapie abholte, die Treppe allein zu gehen und nach der Chemotherapie auch ab und an noch in den Lidl zum einkaufen zu gehen, was für sie ein Highlight war, einmal wieder „rauskommen“. In dieser Zeit wurde sie tatkräftig von der Diakonie Eschborn bis zu dreimal täglich unterstützt, wie auch von Beate ihrer Tochter und mir, der alles zum Schluss für sie regelte, koordinierte und einfach auch da war. Sie war selbst unter den starken Schmerzen immer noch darauf bedacht, so selbstständig wie nur möglich zu sein und zu bleiben. Nicht umsonst gab es ihre Ansage: „aus meiner Wohnung bekommt ihr mich nur mit den Füßen nach vorne raus“. Diesen Wunsch in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben, haben wir respektiert und solange es möglich war unterstützt.

Leider verschlechterte sich ihr Zustand jedoch kurz vor Weihnachten 2013 sehr, so das sie größtenteils nur noch in ihrem Bett liegen konnte. Und nach einem einwöchigen Krankenhausaufenthalt in Bad Soden Mitte Februar wegen ihrer starken Schmerzen und den Lähmungserscheinungen in den Beinen, haben wir sie zur Kurzzeitpflege nach Niederhausen in ein sehr schönes Pflegeheim gebracht. Und wir waren erstaunt, dass es ihr von Anfang dort sehr gut gefallen hat und sie war auch von dem sehr freundlichen und hilfsbereiten Personal angetan. Und sie hätten sogar für nach der Kurzzeitpflege einen dauerhaften Platz für Gisela frei gehabt. Doch leider ist dann wieder einmal alles anders gekommen

Nach nur 5 guten Tagen Aufenthalt in Niedernhausen geschah es. Nach einem sehr plötzlichen Atemnotfall wurde meine Schwiegermutter Gisela am Dienstagmorgen in das St. Josef Krankenhaus in Wiesbaden eingeliefert. Anfänglich sah es noch nach einer schnellen Genesung aus, war die Rede noch davon, dass sie am Tag darauf wieder zurück in das Pflegeheim kann. Doch entwickelte sich alles innerhalb von wenigen Stunden in die andere Richtung. Nach einem stolzen und schweren Kampf hat Gisela uns am 26.Februar 2014 für immer verlassen. Für Ihre Krebserkrankung und die zu erwartenden weiter zunehmenden Schmerzen ist dies wohl eine Erlösung.

Ich habe sie auf diesem „Ihrem letzten Weg“ begleiten dürfen und kann mit Stolz behaupten, die eiserne Lady hat hart gekämpft- bereit war sie nicht aber sie hat
letzten Endes losgelassen. Vielleicht ein letzter Kompromiss in Ihrem Leben.

Nach fast einem dreiviertel Jahr der sehr engen Wegbegleitung müssen wir nun loslassen, was nicht leicht ist- auch mit dem Wissen das es für sie selbst wohl das Beste ist. In einer solchen Zeit lernt man das Leben von einer wahrlich anderen Seite einmal kennen, was auch Zeichen bei einem selbst hinterlässt. Unweigerlich kommt ein Mensch in solchen Momenten auf dem Boden der Tatsachen an, wird entschleunigt und hart abgebremst.

In einem klaren Moment wenige Stunden vor ihrem Tod im Krankenhaus sagte sie zu mir noch, "denk dran den Fön mitzubringen" (den sollte ich aus Schwalbach holen damit wenn sie wieder im Pflegeheim ist, sich die Haare waschen lassen und sie fönen kann). Darauf sagte ich, dass sie jetzt aber einen Kalauer gebracht hätte, das wären ja jetzt zur Fastnacht- Jahreszeit passende letzte Worte und sie musste herzhaft lachen. Und es waren tatsächlich ihre letzten Worte, da sie danach in einen Koma ähnlichen Zustand gefallen ist. Sie ist größtenteils schmerzfrei von uns gegangen, dank der hervorragenden Unterstützung des Intensivteams.

An dieser Stelle möchten wir uns auch bedanken, bei all den Menschen die in
den letzten Monaten der Gisela zur Seite gestanden haben, insbesondere bei:

• …dem Team der Diakonie Eschborn, insbesondere der Schwester Schakira

• …der Onkologiepraxis Dr. Seipelt und Koch in Bad Soden, besonders hier der
Frau Dr. Schmidt

• …Frau Dr. Ebersberger aus Schwalbach

• …der lieben Gaby Belotti und ihrem Team aus der Taunus- Apotheke

• …der lieben Gunni für ihre Unterstützung als Freundin

• …der lieben Siegrun Schönsee für ihre dauerhafte Unterstützung

• …der lieben Sandy Schönsee für den tollen elektrisch steuerbaren Sessel, der
Gisela in den letzten Monaten sehr geholfen hat, sie sich darin wohl gefühlt und
sich auch sehr darüber gefreut hat

• …dem lieben Hartl für seine mir sehr wichtigen Ratschläge und seiner Freundschaft
zur Gisela

• …dem tollen und sehr einfühlsamen Intensivteam im St. Josef Krankenhaus

• …ich mich bei meinem Vorgesetzten Detlev Bruns, der es ohne zu zögern
ermöglichte, dass ich mir die notwendige Zeit zur Unterstützung Giselas nehmen
konnte und immer hinter mir stand und steht und begleitete

• …Herrn Steffen Großmann vom Bestattungsunternehmen Castemi aus Raunheim für
die sehr einfühlsame Wegbegleitung für den letzten Weg Giselas

• …und zu guter letzt all denen die ihr in den letzten Monaten durch Telefonanrufe und
Besuche immer wieder eine große Freude bereitet haben und ihr gezeigt haben,
das sie Freunde hat und nicht alleine ist

Sie sehen verehrte Trauergäste, Gisela war nicht alleine, dieses Glück hat leider nicht jeder Mensch in den letzten Tagen seines Lebens. Ich habe in 20 Monaten Zivildienst vor 30 Jahren so manch anderes gesehen, erlebt. Alleine ist nur der, der alleine gelassen wird. In den letzten 2 Wochen habe ich mir überlegt, was würde Gisela schön finden, um etwas Bleibendes zu hinterlassen. Eine schöne Beerdigung und eine Grabplatte (bei einem Urnenbegräbnis reden wir von der Verschluss-platte) ist das eine, aber welche Möglichkeiten gebe es noch ihr zu Gedenken? Hierzu ist mit dann etwas eingefallen, die ich umgesetzt habe:

Ich habe im Internet unter www.gedenkseiten.de ihr eine Gedenkseite eingerichtet, wo ich auch meine Trauerrede mit hinterlegt habe. Ich finde es eine gute Sache, dass es solche sinnvolle wie auch kostenlose Internetseite gibt. Schauen sie wenn sie die Möglichkeit haben, einfach auf der Seite vorbei. Es ist ganz einfach, sie geben unter „jemanden suchen: Gisela Schreiber ein und schon öffnet sich die Trauerseite. So befindet sich unsere Gisela nun im Internet und das sogar weltweit- ich denke das würde ihr Gefallen.

Ja sehr verehrte Trauergäste, das war ein kleiner Ausflug in das Leben von unserer lieben Gisela. Was würde Sie wohl zu uns sprechen, wenn Sie nun hier stehen würde?

Vielleicht würde sie folgendes (so wie ich glaube kommt das ihr sehr nah) uns mitgeben wollen:

Der Tod ist nichts,
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht keine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Lacht, denkt an mich,
betet für mich,
damit mein Name ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchschnitten.
Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg,
nur auf der anderen Seite des Weges.

-Henry Scott Holland-

Gekämpft- gehofft- und doch verloren. Aber mit Stil und Kampfesmut bis zum
Schluss! Und immer sind irgendwo Spuren des Lebens, Gedanken, Bilder,
Augenblicke, Gefühle- sie werden liebe Gisela, uns immer an dich erinnern.

Wolfgang Baer

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 12.07.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 16.12.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 08.09.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 18.03.2014 von Beate angelegt.
Geschenk Am 06.03.2014 von Gedenkseiten.de angelegt.
Geschenk platzierenKlicken Sie mit der linken Maustaste auf ein leeres Feld um an dieser Stelle ein Geschenk zu platzieren.
Geschenke anzeigen
Geschenk wählen
Wählen Sie ein Geschenk

Mit einem Geschenk hinterlassen Sie Ihr persönliches Zeichen in Gedenken an Gisela Schreiber. Veredeln Sie jetzt für 2,99 Euro diese Gedenkseite durch ein Geschenk in Ihrem Namen.