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Gedenkseite für Gregory Pincus
Der amerikanische Biologe Gregory Pincus wurde am 9. April 1903 in Woodbine, New Jersey geboren. Er erlangte weltweite Bekanntheit durch seine Beteiligung an der Entwicklung der Antibabypille.
Pincus wurde als Sohn polnischer Einwohner geboren und hatte zwei Onkel, welche sich mit der Forschung im Bereich der Agrarwissenschaften beschäftigte. Von diesen beeinflusst, studierte Pincus ebenfalls Landwirtschaft an der Cornell University, wo er 1924 seinen Abschluss machte. Anschließend besuchte er die Universität in Harvard, an der auch als Dozent in Zoologie tätig war. Mit seinen Forschungen begann Pincus, nachdem er an die Universität Cambridge nach England gewechselt war. Hier gab er zudem Vorlesungen in der allgemeinen Physiologie und wurde 1931 zum Assistenten des Professors ernannt. Um seine Forschungen zu intensivieren, ging Pincus an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie, wo er gemeinsam mit Richard Goldschmidt forschte.
Pincus beschäftigte sich schon früh mit biologischen Forschungen. Erste Beachtung erhielt er durch die Erzeugung eines Kaninchens ohne vorige Befruchtung. Dieses wurde 1937 sogar auf der Titelseite der Zeitschrift „Look“ abgebildet. Seine Forschungen zur Entwicklung der Antibabypille führte er zum großen Teil gemeinsam mit den Forschern Carl Djerassi und John Rock durch. Ihnen gelang es dabei, das Schwangerschaftshormon Progesteron und das weibliche Hormon Östrogen künstlich herzustellen.
Nach mehreren Studien wurde eine Zulassung der Pille zunächst abgelehnt, da die Empfängnisverhütung in Massachusetts zur damaligen Zeit als Kapitalverbrechen galt. Unter anderem wurde die Medikation mit der „Pille“ dann in den Armenvierteln von Haiti und Puerto Rico durchgeführt und erst als sichergestellt war, dass es bei den Frauen zu keinerlei Nebenwirkungen kommt, wurde die Pille schließlich auch auf dem amerikanischen Markt freigegeben. Der Pharmakonzern Schering brachte die Pille ein Jahr später auch nach Deutschland, allerdings waren die ersten Präparate sprichwörtlich wahre Hormonhämmer, bei denen Frauen 50 mg Östrogen pro Tag zu sich nahmen. Zunächst wurde die Pille auch von Frauen kritisch beäugt, da allgemein ein Verfall der Sitten befürchtet wurde. Ihren Siegeszug trat sie erst Ende der 1960er Jahre mit der Ära der „sexuellen Revolution“ an.
Gregory Pincus starb am 22. August 1967 in Boston, wo er bis zu seinem Lebensende als Professor tätig war.
