Jerome Arandt

Jerome
Arandt

09.09.2010
Aachen
-
09.09.2010
Aachen

stimmungsbild

Gedenkseite für Jerome Arandt

Ich versuche jetzt mal die Geschichte meines Sohnes zu erzählen.

Im März 2010 lernte ich einen Mann kennen, mit dem es sofort funkte. Ich hatte mich 3 Monate vorher vom Vater meines Sohnes getrennt und hoffte auf das große Glück.

Sehr naiv und mit rosaroter Brille auf verzichteten wir schon bald auf die Verhütung. Und es klappte sehr schnell - im Mai wurde ich schwanger.
Von Anfang an hatte ich sämtliche Anzeichen,die man nur haben kann. Aber vor allem spannte meine Brust total.
Dies alles ließ mich sehr hoffnungsvoll sein.
Beim FA war immer alles ok. Ich nahm schnell zu und spürte meinen Zwerg auch sehr früh.
Dann kam der 07.09.2010.
Ich hatte einen ganz normalen regulären Termin beim FA. Mein großer Sohn war dabei,weil ich ihm sein Geschwisterchen auf dem US zeigen wollte.
Ich hatte meinen Zwerg noch am selben Morgen gespürt,dessen bin ich mir bis heute sicher.....
Mein Arzt schallte und schallte und sah sehr konzentriert aus, anders als sonst. Vor allem schallte er total lange den Kopf.....
Dann auf einmal meinte er: Der Kopf ist seit 3 Wochen nicht mehr gewachsen!
Ich wollte noch nicht an das Schlimmste denken und fragte vorsichtig, ob das Herz noch schlägt.
Doch leider verneinte er es............
Ab da war ich wie in einer Wolke.....
Ich mußte noch auf den Stuhl, damit er schauen kann ob der Muttermund noch geschlossen ist. Dies war er natürlich, ich war doch auch erst in der 17. SSW.....

Ich bekam eine Einweisung und ging mit meinem Sohn nach Hause.... Der Vater des Großen holte ihn ab, weil ich ja ins KH mußte. Mein Vater kam und fuhr mich.....
Im KH wurde nochmal geschallt, ich hatte eine leise Hoffnung - doch leider war wirklich kein Herzschlag mehr da.....
Ich wurde aufgeklärt, das ich mein Kind selber zur Welt bringen muß - ein weiterer Schock für mich.... Wie soll das gehen?
Eine Schwester brachte mich auf die Gyn-Station und zeigte mir mein Zimmer. Einzelzimmer, mir wars egal..... Ich bekam ein Zäpfchen,um Wehen auszulösen.....
Es war ein Dienstag.....
Mittwoch kam mich der Vater meines Großen und der Große selber besuchen. Er war damals erst 1,5 Jahre alt und war sehr verstört. Es war schwer für mich ihn so zu sehen....
Wehen hatte ich immer noch keine, mein Körper wollte einfach nicht.....
Donnerstagmorgen entschieden die Ärzte dann, mich an den Wehentropf zu hängen. Dafür mußte ich in den Kreißsaal - zum Glück war ich dort alleine. Ich kam in ein kleineres Zimmer. Ab mittags wirkte dann der Tropf und ich hatte Wehen....
Sie gaben mir Schmerzmittel,die anfangs auch halfen. Da ich aber seit Dienstag nix essen und auch nur wenig trinken durfte (wegen der Ausschabung die hinterher gemacht werden mußte) ging mein Kreißlauf auf Berg-und Talfahrt. Gleichzeitig ging es mir gefühlsmäßig immer schlechter.
Gegen Abend wirkten dann auch die Schmerzmittel nicht mehr.... Eine PDA haben sie mir nicht gegeben,warum auch immer.....
Um 19:30 meinte die Ärztin dann, sie möchte nochmal den Muttermund untersuchen und evlt auch etwas dehnen. Also sollte ich auf den Stuhl. Unter Wehen humpelte ich zum Untersuchungszimmer.
Sie untersuchte und dehnte und auf einmal machte es "plopp"..... und die Ärztin rief nach der Hebamme..... Ich fragte, was los sei und bekam erstmal keine Antwort. Nach erneuter Nachfrage von mir meinte die Ärztin: Ihr Kind ist da!
Ich wurde auf ein Bett gelegt und kam kurz danach in den OP.
Noch nie war ich so froh für eine Vollnarkose - endlcih mal alles vergessen und an nix denken.
Nach der OP kam ich wieder in den kleinen Kreißsaal. Die Hebamme fragte mich, ob ich meinen Sohn einmal sehen möchte. Ich bejahte und kurz danach kam sie mit meinem Engel. Er lag in einer Nierenschale, bekleidet mit einem winzigen Wolljäckchen mit Kapuze. Er war so winzig klein (9 cm) und doch sooooo süß. Ich sah das er genau so große Augen wie sein Bruder hat und auch genauso eine Stupsnase. Er war perfekt!
Ich mußte noch lange im Kreißsaal bleiben, da mein Kreislauf immer noch nicht in Ordnung war.....
Gegen Mitternacht kam ich dann endlich auf Station. Es hört sich vielleicht verrückt an,aber ich war nicht traurig, sondern dankbar meinen Sohn gesehen zu haben. Gleichzeitig war ich auch in einer Art Trance.
Am nächsten Tag durfte ich nach Hause und fuhr zu meinem großen Sohn. Es tat gut ihn zu sehen, mit ihm zu spielen und ihn lachen zu sehen. Ich blieb bis zur Bettzeit.
Dann folgte die längste Nacht meines Lebens - erst um 5 Uhr morgens bin ich eingeschlafen. Und träumte von Jerome, meinem Engel, der sich in diesem Traum von mir verabschiedete.....
Den ganzen Tag durch war ich am Boden! Ich heulte fast den ganzen Tag. Es war grausam.....
Am 18.11.2010 wurde mein Jerome mit anderen Sternenkindern in einem Sammelgrab beerdigt. Ich habe nicht mehr die Kraft dorthin zu gehen. Er ist in meinem Herz und hat in meiner Wohnung eine Gedenkecke bekommen. Und ab und an ist er hier - guckt was wir machen und macht sich ganz selten mal bemerkbar.
Er ist nicht weg - er ist mir nur vorausgegangen.... Dieser Glaube hilft mir....
Mein großer Sohn ist stolz auf seinen Bruder und weiß, das er im Himmel ist. Manchmal fragt er nach ihm. Ob er jetzt immer im Himmel bleibt, z.b. Ich denke, er wäre ein toller großer Bruder geworden.....
Jerome fehlt mir immer wieder und wird mir immer nah sein.
Doch ich weiß, wenn eines Tages meine Zeit gekommen ist, wird er oben an der Treppe stehen und auf mich warten.
Am 09.09.2010 um 19:40 Uhr bist du deinen Weg gegangen, mein Engel!
In ewiger Liebe - deine Mama

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 12.07.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 16.12.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 08.09.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.01.2014 angelegt.
Geschenk Am 17.11.2013 angelegt.
Geschenk Am 26.10.2013 von Gedenkseiten.de angelegt.
Geschenk platzieren Klicken Sie mit der linken Maustaste auf ein leeres Feld um an dieser Stelle ein Geschenk zu platzieren.
Geschenke anzeigen
Geschenk wählen
Wählen Sie ein Geschenk

Mit einem Geschenk hinterlassen Sie Ihr persönliches Zeichen in Gedenken an Jerome Arandt. Veredeln Sie jetzt für 2,99 Euro diese Gedenkseite durch ein Geschenk in Ihrem Namen.