Joachim Herz

Joachim
Herz

15.06.1924
Dresden
-
18.10.2010
Leipzig

stimmungsbild

Gedenkseite für Joachim Herz

Opernregisseur Joachim Herz ist am 18. Oktober 2010 im Alter von 86 Jahren in Leipzig gestorben. Das teilte die Leipziger Oper mit. "Mit Joachim Herz verliert nicht nur die Oper Leipzig, die jahrzehntelang maßgeblich von seinem Wirken geprägt wurde, sondern die Musik- und Theaterwelt einen der großen Wegbereiter des Musiktheaters", sagte Intendant Alexander von Maravic in einer Mitteilung der Oper.

Der in Dresden geborene Joachim Herz studierte an der dortigen Musikhochschule Kapellmeister und Opernregie bei Heinz Arnold, später an der Humboldt-Universität Musikwissenschaften. 1951 wurde er Spielleiter an der Landesoper Dresden-Radebeul. 1953 wechselte er an die Komische Oper Berlin und war hier bis 1956 Schüler und Assistent von Walter Felsenstein, dessen Arbeitsmethoden er weitgehend übernahm. Wie Felsenstein, der Begründer des realistischen Musiktheaters, pflegte auch Herz gründliche philologische und historische Vorstudien zu Inszenierungen mit einer persönlichen Note weiterzuentwickeln. Nach einem kurzen Zwischenspiel an der Städtischen Oper Köln (1956-57) kam er 1959 als Operndirektor an der Leipziger Oper. "Die sinnvollsten Jahre meines Lebens", wie Herz später bilanzieren sollte.

Hier eröffnete er 1960 mit Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg den Neubau des Opernhauses. Besonderes Aufsehen erregte er mit seinem 1976 in Leipzig abgeschlossenen Der Ring des Nibelungen. Leipzig blieb bis 1976 die musikalische Heimat von Herz. Bis zu achtmal pro Woche waren seine Inszenierungen auf der Bühne zu sehen. Im Nachhinein gesehen gilt sein Wechsel 1976 zurück an die Komische Oper nach Berlin als glücklos. Zwar konnte er mit Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny ein fulminantes sozialkritisches Massenspektakel auf die Bühne stellen. Doch wollte er weder im Schatten Felsensteins bleiben, noch im DDR-Realismus verharren. Sein zuweilen schroffer Arbeitsstil und seine Unbekümmertheit gegenüber den SED-Bürokraten fanden wenig Gegenliebe. Seine Ablösung 1981 kam daher nicht unerwartet.

1985 übernahm er die Leitung der neuen Semperoper. Zur Eröffnung inszenierte er Carl Maria von Webers Der Freischütz. Nach dem Berliner Mauerfall 1990 beendete er seine Tätigkeit. Neben dem Dreieck Dresden, Leipzig, Berlin inszenierte Herz schon frühzeitig in aller Welt. Er arbeitete am Moskauer Bolschoi-Theater ebenso wie am Teatro Colón in Buenos Aires, in London oder auch in Vancouver. Insgesamt 126 Inszenierungen und Neueinstudierungen von über 60 Opern hat er auf die Bühne gebracht, viele wurden Klassiker. 2005 wurde er Ehrenmitglied der Komischen Oper Berlin. Am 9. Januar 2009 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden verliehen.

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