Joel Vedder

Joel
Vedder

22.03.2014
Klinikum Solingen
-
22.03.2014
Klinikum Solingen

stimmungsbild

Unser Sternchen Joel

Vor zwei Jahren waren wir in Behandlung bei einer Frauenärztin weil der Kinderwunsch unerfüllt blieb. Irgendwann sagte sie dass wir ohne Kinderwunschklinik kein Baby kriegen können.

Ich wollte nie in eine Kinderwunschklinik weil der verbundene innere Stress mir Angst machte. Also legten wir die Unterlagen zur Seite und lebten unser Leben weiter, wir heirateten, ich fing an zu arbeiten, wir zogen näher zur Arbeit und man dachte nicht mehr viel drüber nach, wobei der Wunsch doch sehnlichst war.
 
Eine Woche vor Weihnachten 2013 sagte ich zu meinem Mann das es doch komisch sei das die Regel nicht kommt. Wir kauften einen Test. Den machte ich am 22.12.2013 und als ich sah dass der Positiv ist konnte ich es nicht glauben. Montags morgens musste ich arbeiten, meine Tante besorgte mir einen Termin beim Frauenarzt, bei einem der am 23.12.2013 mal eben noch so einen Termin vergab, den Weg dahin nahm ich in Kauf, er bestätigte die Schwangerschaft. Ich war so unsagbar glücklich, da hatte sich unser Weihnachtsgeschenk von allein unter den Baum gelegt. Nach Weihnachten machte ich mich auf die Suche nach einem Arzt in meiner Nähe und kam an den besten Frauenarzt der Welt für mich Samt Sprechstundenhilfen.
 
Die Schwangerschaft verlief ganz gut bis ich in der 11ten Ssw eine heftige Blutung unter der Dusche hatte. Ich war so starr vor Angst und dumm das  ich bis zum nächsten Morgen wartete weil ich unbedingt zu meinem Arzt wollte. Er schaute und es war alles in Ordnung, das Baby war da und lebte.

Voller Freude und Glück ging ich wieder heim, mit meinem Babyboy.

In der 15ten Ssw bekam ich wieder eine Blutung  die allerdings eher Periodenstark war, wir fuhren nachts um halb 2 ins Krankenhaus, diese Ärztin die dort war war so schrecklich unhöflich, wollte nicht das mein Mann mit rein kommt (ich habe drauf bestanden) und drehte auch den Monitor von ihm weg. Aber egal, dem Baby ging es gut. Am nächsten Tag zum Frauenarzt, er stellte fest das die Plazenta vor dem Muttermund liegt, nichts schlimmes, sie könnte sich noch verschieben, wenn nicht dann würde das Kind per Kaiserschnitt geholt werden müssen, aber nichts gefährliches.

Was er noch feststellte: Es wird ein Junge unser Babyboy…unser Joel.

Zwei Wochen später hatte die Plazenta sich an die Seite geschoben und alles sah bestens aus.

Dann kam DER Mittwoch, meine 19te Ssw. Mir ging es schlecht, ich hatte Bauchweh und war auch so schlecht drauf. Mein Arzt hatte zu und ins Krankenhaus wollte ich nicht schon wieder, viele Menschen Scherzen ja gerne „Man bist Du empfindlich“ „du bildest dir was ein“. Ich dachte ok, warte ab wie es morgen früh ist dann kannst Du immer noch hinrennen. Als ich morgens um 8 aufstand und auf der Toilette war hatte ich einen komischen Druck nach unten und dann fühlte ich am Scheidenausgang eine prall gefüllte Blase (wie sich später rausstellte war es die Fruchtblase).
Ich kam sofort ins Krankenhaus, es war die Hölle für mich. Muss unser Baby uns jetzt verlassen?

Das konnte ich mir nicht vorstellen.
Jede Stunde die ich dort lag war eine Ewigkeit, absolute Bettruhe hieß es, vielleicht könne man die Fruchtblase zurückschieben und den Mumu zunähen. Aber sie stellten einen Keim fest, aus dem Grunde konnten sie die Fruchtblase nicht zurückschieben.
Am Freitagnachmittag kam meine Mama ganz überraschend.(sie wohnt 37 km entfernt) Ich war so glücklich sie zu sehen das ich geweint habe. Mein Mann war fast stets an meiner Seite, manchmal musste er ja auch heim sich um die Katzen kümmern.
Am Freitagabend als mein Mann und meine Mama dann zu uns nach Hause fuhren (Mama schlief bei uns) war bei mir gefühlsmäßig alles besser und ich dachte „oh irgendwie fühlt es sich gar nicht mehr so an als wäre die Fruchtblase noch unten“. Das wollte ich am nächsten Morgen sagen und fragen ob  sie nicht schauen könnten. Als ich um 7 Uhr wach wurde wusste ich dann das ich das nicht mehr machen muss, ich hatte das Gefühl das die Fruchtblase gleich aus mir rausrutscht wenn ich nur ein bisschen die Beine spreize.
Erst informierte ich  meine Mama und meinen Mann und dann die Schwestern.
Ich kam sofort runter in den Untersuchungsraum und sollte dann auf den Stuhl. Sie wollten dass ich meine Beine links und rechts aufstelle. Ich sagte nur „Dann rutscht die Blase raus ich will das nicht“ Aber ich musste ja, die Hebamme stellte sich schon mit offenen Händen vor mich und nahm die Blase in Empfang. Ich hörte dann wie Mama und Mann draußen saßen und war froh nicht ohne sie zu sein.
Die Hebammen sagten dass das Baby heute kommen würde und keine Überlebenschancen haben würde.
UNSER JOEL? Sterben? Bitte nicht….
Ich kam in den Kreissaal musste stundenlang warten mit der Fruchtblase die zwischen meinen Beinen lag, prall gefüllt. Erst war mein Mann bei mir und dann meine Mama da immer nur einer mit rein durfte. Irgendwann kam die Entscheidung des Oberarztes…es wird gewartet bis die Blase platzt, sie dürfen nicht aufmachen weil der kleine lebt. Sie sagten es könnte in den nächsten Minuten passieren aber auch in den nächsten Tagen. Ein purer Horror für mich. Um ca. 11 Uhr sagte die Hebamme das sie mich nun aufs Zimmer bringen muss bis die Blase platzt, da ich aber schon lang auf die Toilette musste und die Schwestern oben nicht so nett waren wie die Hebammen bat ich sie nochmal auf das WC gehen zu dürfen. Als ich auf der Toilette war platzte die Blase und ich rief die Hebamme schnell zurück, ich hatte so dolle Angst und hielt meine Hände unter mich weil ich Angst hatte das unser kleiner rausfällt, mir zitterten die Beine, ich wusste, es ist vorbei, mein Engel muss sterben L
Ich durfte mich dort noch kurz waschen, kam wieder in den Kreissaal. Meine Mama war die ganze Zeit in meiner Nähe. Um 12 Uhr hatte ich meinen Mama geschickt das sie mal was essen konnte und sich ein bisschen ausruhen ich würde anrufen wenn sich was verändert aber es wäre doch noch so viel Zeit.
Um 13:30 bekam ich ein Zäpfchen das den Mumu weich machen sollte und wurde aufs Zimmer gebracht, sie sagten es könne noch Tage dauern. Um 14 Uhr fragte ich auf der Station ob ich noch bitte duschen könnte vorher weil ich mich so unsauber fühlte. Sie sagte ich solle auf meinen mann oder meine Mama warten und dann könnte ich duschen. Ich hab mich so gefreut.
Ich wusste mein Mann machte sich so langsam fertig zu mir zu kommen. Um 14:10 Uhr rief ich noch meinen Mama an sie solle Schlafanzug mitbringen sie dürfte bei mir schlafen, wir machten Späße und ich sagte ihr sie soll sich noch ein bisschen ausruhen bei uns.
Um 14:30 Uhr bekam ich ein fürchterliches Menstruationsziehen im Bauch und dann schreckliche Schmerzen, es waren Wehen. Tierische Wehen. Ich rief wieder erst Mama und Mann an und dann klingelte ich nach einer Schwester.
Sofort kam ich wieder runter in den Kreissaal, auf dem Weg nach unten merkte ich schon wie der kleine Schatz raus kam, ich drückte auch nur noch mit weil ich dachte ich erspare ihm Qualen. Als ich im Kreissaal war musste ich nur noch zwei Mal pressen und der kleine lag zwischen meinen Beinen.
Gottseidank kam da auch schon meine Mama und mein Mann ein wenig  später.
Meine Mama ermutigte mich den kleinen anzusehen bevor ich in den Op kam, das musste alles sehr schnell gehen da ich stark blutete.
Ich bin so froh das sie mir sagte ich solle ihn ansehen, ich kann mich genau erinnern, sie sagte „Er ist wunderschön“  Und das ist er auch, unser kleines Baby Joel.

Mein Mann, meine Mama und meine zwei  Freundinnen waren an meiner Seite in der schlimmsten Zeit in meinem Leben, sie waren einfach da.

Danke.
 
Ich vermisse meine Joel sehr, jeden Tag, ich fühle mich als hätte ihn jemand aus meinem Bauch gerissen, die Leere ist unbeschreiblich schlimm.



Unser Joel hat jetzt einen Sternenbruder der am 15.10.2014 zu ihm gereist ist. Vielleicht lasst ihr ihm auch ein Lichtlein da ,unser kleiner Till Vedder




Tiefes Schweigen

"Seht her - das ist mein Sternenkind!"
Würd Euch so gern ein Foto zeigen...
Bin stolz, wie alle Eltern sind!
Doch, Ihr hüllt Euch in tiefes Schweigen.

Sein Name wird mich stets betören;
ist wie Musik aus Himmelsgeigen...
Ach, lasst mich diesen Namen hören!
Brecht bitte Euer tiefes Schweigen.

Ich spüre den verstohlenen Blick...
Doch fällt kein einzges Wort, Ihr Feigen!
Warum zieht Ihr Euch so zurück
in die Burg aus tiefem Schweigen?!

Bis sich eines Tages fern
zum Ende meine Kräfte neigen:
Nie vergess ich meinen Stern...
Und niemals Euer tiefes Schweigen!

Geschenk Am 23.08.2020 angelegt.
Geschenk Am 23.08.2020 angelegt.
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Geschenk Am 21.04.2014 von in Liebe Mama und Papa angelegt.
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