Joey Karsten

Joey
Karsten

16.12.1992
Bad Saarow
-
04.12.2014
Hannover

stimmungsbild17
ZurückAus dem Kondolenzbuch: Wenn ich an Dich denke ...

von Mama am 16.12.2017 - 18:52 Uhr | melden

Wenn ich an Dich denke mein Joey…
umfängt mich eine leise Melancholie. So viele Gedanken gehen mir dann durch den Kopf. Still reise ich zu Deiner Geburt zurück. Mit Freude habe ich Euer Kommen erwartet. Keines meiner Kinder war geplant. Aber alle waren gewünscht und brachten mir mein Glück ins Haus. Ins Leben geschafft hat es meine Marie nicht, aber auch an Dich denke ich jeden Tag …

Wenn ich an Dich denke mein Joey ...
dann erinnere ich mich an Deine Geburt. Ich hatte Angst allein zu Hause. Deswegen bin ich zu meinen Eltern gegangen und blieb die Zeit vor der Geburt bei ihnen. An einem frühen Morgen, am 2. Dezember bin ich dann wach geworden und stellte fest, dass Du Dich scheinbar auf den Weg aus Deiner kleinen Dimension in unsere Welt gemacht hast. Ich hatte ganz regelmäßig Wehen, bin aufgestanden, hab mich in den Sessel gesetzt und leise darauf gewartet, dass meine Eltern wach würden. Die Wehen kamen ganz regelmäßig, aber alle 8 Minuten und so hatte ich noch Zeit. Ich saß im Sessel, hatte meine Augen geschlossen, war ganz ruhig, fühlte mich wohl und freute mich über jede Wehe, die ganz regelmäßig kam, denn ich wusste ja, dass mich der Schmerz Dich immer näher brachte. Als meine Mutti aufstand, war sie nicht so ruhig wie ich. So fuhren wir ins Krankenhaus. Als wir ankamen, sprang sie aus dem Auto und wies den Wachschutz etwas schroff an, dass er gefälligst die Balken hochkurbeln solle, weil wir gleich entbinden würden. Nach allen Untersuchungen und Vorbereitungen war ich dann auch im Kreissaal angekommen und harrte den Dingen, die da kommen sollten. Kurz nach mir kam noch eine Dame mit Wehen. Ja und sie hatte dann das Glück zu entbinden. Ich nicht. Denn Du mein Joey, schienst doch noch nicht kommen zu wollen. Vielleicht hatte Dich ja das Training ein bisschen ermüdet. Gekommen bist Du dann endlich am 16. Dezember morgens um 05.30 Uhr und wieder einmal war ich fasziniert und glücklich vom Wunder der Geburt. Du hattest rötlichen Flaum auf dem Kopf und Deine Augen hatten ein so seltsam tiefes dunkles wunderschönes Blau. Ich hab genau wie bei Annika alle Finger und Zehen gezählt und akribisch darauf geachtet, dass alles an Dir dran ist und nichts fehlt. Du warst ein wirklich großes Baby mit ganz glatter rosiger Haut. Brauchtest viel Zuwendung und Liebe. Schreien lassen konnte ich Dich nicht. Du warst glücklich und ganz ruhig, wenn ich Dich auf dem Arm hatte oder in meiner Nähe und dies wiederum beruhigte mich. Oft hast Du bei mir im Bett gelegen und hast Dich in meine langen Haare gekuschelt.

Wenn ich an Dich denke …
dann sehe ich Dich, als Du noch klein warst. Ich denke an die vielen Fragen, die Du gefragt hast, an die kindliche Neugier in Dir und an die Entdeckungsfreude. Ich denke an Deine Geheimverstecke, in denen Du Deine Schätze versteckt hast. Niemand durfte sie sehen. Du warst wie eine kleine Elster. Alles was blinkte und blitzte, hast Du Dir geschnappt und in Dein Geheimversteck getragen. Bunte Glassteinchen, meine Mondsteine, Geldstücke, Glitzersternchen und vieles mehr. Eben alles was blinkte und blitzte. Ich denke an unseren Urlaub im Schwarzwald zurück, als Du mit vier Jahren die Getränkekasse stibitzte und aus den Geldstücken ein Turm gebaut hast. Deine Augen haben geleuchtet und Du warst vom Glanz Deines Turmes ganz fasziniert. Mir sind sämtliche Gesichtszüge entglitten als ich Dich so unbedarft unter der Fensterbank entdeckte mit dem ganzen Getränkegeld, aber Herr Bunzel hat gelacht und war sehr froh darüber, dass sich die Getränkekasse unter unserer Fensterbank in Form eines Turmes wieder angefunden hatte.

Wenn ich an Dich denke …
Manchmal liege ich nachts wach. Ich schließe die Augen, sehe Dein Gesicht, Dein Lachen oder wie Du die Stirn in Falten ziehst, wenn es nicht nach Deinem Kopf ging. Du warst ein Trotzkopf, mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einer tiefen Liebe zu den Tieren. Besonders Hunde haben es Dir angetan. Wie gern hättest Du einen gehabt.

Aber ich war arbeiten und ihr in der Schule. Dafür hast Du Spatzen, Frösche, streunende Hunde und Katzen mit nach Hause gebracht. So viele Dinge fallen mir dann ein. Wie fröhlich Du warst und wissbegierig und wann Du Deine Unbeschwertheit verloren hast. Das war, als Mario ging und jeglichen Kontakt zu Euch abgebrochen hat. Anfangs bist Du gern zur Schule gegangen. Bei Frau Lippke, warst ein bisschen verliebt und fandest sie ganz toll. Als Du älter wurdest, hast Du die Freude an der Schule verloren. Bist oft schlecht behandelt worden und egal, was ich versucht und unternommen hatte, dort hat nie jemand etwas dagegen unternommen. Für sie schien das okay zu sein. Und doch hast Du Dich durchgekämpft …

Wenn ich an Dich denke ...
erinnere ich mich daran, als ihr mich von der Reha in Bad Wildungen abgeholt habt, und Du mir im Auto sagtest, dass Du in Hannover bleibst, weil Du im August 2013 Deine Ausbildung dort beginnen wirst und bei Deiner Freundin bleibst. Ich war traurig und wie gelähmt. Mit einem Mal warst Du weg. Bist erwachsen geworden und ich war erschrocken, weil ich nicht mitbekam, wann das eigentlich passiert war. Aber ich war stolz auf Dich. Du hattest das in den Wochen meiner Reha ganz allein geschafft. Hast Dich allein beworben, ganz allein Dein Vorstellungsgespräch gemeistert und die Lehrstelle bekommen. Nun warst du so weit weg von mir und ich konnte gar nicht mehr auf Dich aufpassen …

Wenn ich an Dich denke ...
erinnere ich mich, an die Nachricht, dass Du nicht mehr am Leben bist. Und heute noch erfasst mich bei diesem Gedanken dieses Grauen und eine unendliche Verzweiflung ohne einen Ausweg, ohne Kompromiss. Ich erinnere mich an dem Tag, an dem wir Abschied nahmen. An die vielen Tränen und die stille Verzweiflung die in uns wütete. An das Warum. An die Wut in mir, weil ich Dich wieder haben wollte. Ich hab leise vor mir hin gesungen. Es war der Trommelmann. Später dachte ich. Ja, das Lied passt. Denn Du bist unser kleiner Trommelmann, ein Botschaftenbringer, der uns sagt, dass man sich helfen soll. Und manchmal werde ich wütend, wenn ich an Dich denke. Ich war bei der Gerichtsverhandlung. Da hab ich ihn gesehen. Dort saß er mit einer Kaltschnäuzigkeit und Arroganz. Nichts tat ihm leid. Nichts … Im Gegenteil, er beschimpfte uns alle als Nazis und korrupt. Ich bin froh, dass er im Knast sitzt und von mir aus brauch er da auch nie wieder rauskommen. Auch wenn es vielleicht falsch ist, ich will ihm nicht verzeihen. Keine Vergebung, keine Absolution für dieses bösartige Wesen.

Ich hab viel über Seelenverträge gehört und dann gelesen. Und dann werde ich wieder traurig … und denke WARUM. Und dann denke ich, wenn ich bei Dir bin, irgendwann, muss ich Dir die Hosenbeine langziehen, weil ich nicht glauben kann, dass ich Dir das erlaubt hätte. So bin ich hin- und hergerissen zwischen meinen Gefühlen und den Gedanken an falsch und richtig. Ich hab Dich lieb … mein kleiner Trommelmann. Für mich warst Du immer ein kleiner Held. Das sind alle meine Kinder, weil ich jeden Tag erleben durfte, wie sehr sie kämpfen und über sich hinauswachsen. Wir alle vermissen Dich so sehr. Oma und Opa, Onkel Sirko, Annika, Florian und ich. Basti und Einstein und alle Deine Freunde. Dani und Moni. Ich bin froh zu wissen, dass Du immer bei uns bist … es gibt mir Trost und die Gewissheit, dich wiederzusehen.

Und Du meine Marie? Ich weiß nicht, wie Du aussiehst. Wie sind Deine Augen und wie Deine Haare? Wärst Du groß oder klein. Über was hättest Du Dich gefreut und was hätte Dich geärgert? Lange Zeit habe ich nicht den Mut gehabt traurig zu sein. Viele Jahre habe ich mir nicht erlaubt an Dich zu denken, traurig zu sein. Aber ich hoffe, Du weißt, dass auch Du ganz tief in meinem Herzen einen Platz für Dich allein hast … Ich hoffe es geht Euch gut, da wo ihr seit.

Mein Joey hat Marie auf den Arm, hält sie sicher und hält sie warm.

Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich Euch so und bin getröstet … ein klein bisschen …

Mama
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