Jonathan Raschke

Jonathan
Raschke

13.10.2004
Münster
-
27.03.2020
Münster

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ZurückEine brennende Kerze: Kerze lila geschwungen
Vor drei Jahren

Von Nomis 01.09.2022 um 21:11 Uhr | melden

Vor drei Jahren begann mein FSJ im Ausland. Danach habe ich dich nur noch wenige Tage erlebt, als ich im März vorzeitig zurück nach Hause gekommen war. Ich hatte mit dir in der Corona-Zeit dein neues Palettenbett bauen wollen, doch dazu kam es nicht. In dieser Woche war ich zu wenig für dich da, obwohl mein Zimmer nebenan lag.
Heute wärst du an dieser Stelle nach dem letzten Schultag, wie ich vor drei Jahren, wenn du nicht tot wärst. Für mich hat vor drei Jahren viel Neues angefangen. Ich habe die Ferne genossen und konnte mich entspannen und zur Ruhe kommen. Wir hatten selten zu zweit telefoniert und ich dachte danach immer zufrieden, dass es dir (auch) ohne mich gut geht, vielleicht gar besser als vorher. Am 16. Februar 2020 schrieb ich dir: "Ich glaube du wirst sehr viel älter geworden sein wenn ich wiederkomme..." - du hast -typisch für deine Art- geantwortet: "Glaube ich auch". Trotz dieser richtigen Ahnung war in deinem Leben im bis dahin vergangenen halben/ dreiviertel Jahr so Viel passiert, was ich nicht wusste, erst nach deinem Tod erfahren habe oder nie wissen werde: dafür schäme ich mich.
Seit drei Jahren und nochmal mehr nach deinem Tod habe ich mich verändert. Ich bin allen dankbar, die mir dabei geholfen haben. Manche haben mich mit einer besonderen Absicht aus meiner Trauer und Einsamkeit abgeholt, andere waren hilfreich, obwohl ich ihnen nie von dir erzählt habe.
Ich werde immer unglücklich mit meiner Rolle gegenüber dir bleiben; ich bin traurig über deinen Tod. Mittlerweile erzähle ich guten Freund*innen oft spontan, wenn mir etwas von dir einfällt. Das hilft und es wird immer einfacher. Gestern noch war ich in den hohen Wellen der Ostsee schwimmen und habe mich daran erinnert, dass wir Sandburgen gebaut haben, als wir Kinder waren. Ich denke nicht mehr jeden Tag an dich. Ich vergesse viele Erinnerungen. Was seit deinem Tod gleich geblieben ist, ist das schlechte Gefühl, das sich anfangs stündlich, nun noch an vereinzelten Tagen Bahn bricht. Ich habe seit deinem Tod über nichts anderes mehr geweint. Es ist weniger der Schmerz einer Wunde und mehr ein schlechtes Gewissen. Heute saß ich schon den ganzen Tag vertieft in Unizeug und Emails allein am Schreibtisch, als ich unvermittelt nach langer Zeit wieder auf diese Gedenkseite stieß und an dich dachte. Einmal sagte jemand zu mir: wir würden Steine im Bauch haben, die mit der Zeit kleiner würden. Dieser Stein wird nicht kleiner, er sinkt bloß tiefer.
„In der Jugend ist man glücklich, weil man die Fähigkeit hat, das Schöne zu sehen. Wer diese Fähigkeit bewahrt, wird niemals alt.“, Kafka.
Ich werde dich immer im Herzen behalten, Joni, ich hab dich ganz doll lieb!

Geschenk Am 19.08.2020 von einer Mutter angelegt.
Geschenk Am 06.04.2020 angelegt.
Geschenk Am 29.03.2020 von Gedenkseiten.de angelegt.
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