Karl Daenicke

Karl
Daenicke

04.02.1918
Lichterfelde
-
08.02.1995
Eberswalde 20 Uhr 17

Stimmungsbild-Karl-Daenicke-2

Gedenkseite für Karl Daenicke

Stammbaum: www.ancestry.de


https://www.trauer.de/traueranzeige/karl-daenicke#/fotos

https://gw.geneanet.org/daenicke?iz=3&n=daenicke&oc=0&p=karl&type=fiche

Karl, Ernst, Friedrich Daenicke wurde im Winter am 04. Februar 1918 in Lichterfelde geboren und starb am 08. Februar 1995 mit 77 Jahren in Lichterfelde. Er wurde im Tierkreiszeichen Wassermann geboren.

Kind: Bernhard Daenicke

Geschwister:
Margarete, am 13. August 1922 in Lichterfelde geboren und starb am 16. Januar 2006 mit 84 Jahren
Wolfgang, 10.05.1926-25.02.2000
Rudolf, am 31. Dezember 1920 in Lichterfelde geboren , starb am 25. November 1947 mit 26 Jahren

Mutter: Margarete
Sohn des Sattler- und Tapezierermeisters Karl Daenicke Senj.
Besuchte die 6 klassige Schule zu Lichterfelde Kreis Oberbarnim vom 1.April 1924 bis 23.März 1932 mit Erfolg. Vom 1.April 1932 bis 1. April 1936 erlernte er bei seinem Vater das Sattler- und Tapeziererhandwerk zur vollsten Zufriedenheit
1934/35 ging er in die gewerbliche Abteilung der Berufsschule in Finow. Sein Lehrer war Herr Kühlhorn. Vom 25.November 1935 bis zum 24.März 1936 besuchte er die Städtische Berufsschule in Eberswalde in der Fachklasse BeKl O für Tapezierer mit einem Abgangs-Zeugnis „gut“. Seine Gesellenprüfung bestand er am 5.4.1936 mit „sehr gut“
Vom 7.Juni 1938 bis zum 18. März 1939 arbeitete er als Geselle bei dem Sattlermeister Otto Schwarz in der Eberswalder Eisenbahnstraße
Ab 1.4.1939 Eintritt in den Arbeitsdienst. 1941/42 befand er sich in der Winterschlacht im Osten. Dort war er im 4. Panzergrenadier-Regiment 3 und wurde am 1.8.42 dort als Obergefreiter erwähnt. Im September 1943 erlitt er eine Verwundung. Am 10.Okt. 43 bekam er das Besitzzeugnis Kraftfahrbewährungsabzeichen in Silber verliehen.
Karl Daenicke kannte Christa schon von der Kindheit an. Der Altersunterschied von sieben Jahren führte dazu, dass er auch als sie in die höheren Klassen kam, nicht auf sie achtete, denn er war schon kurz davor die Schule zu verlassen. Kennen lernte er sie erst, als er aus dem Krieg zurück kam. Christa ging gerne tanzen und so lernten sie sich bei einem Silvesterball näher kennen. Sie tanzten miteinander und trafen sich danach wieder. Es vergingen fast ein einhalb Jahre, in denen sich Karl auch mit anderen jungen Frauen aus dem Ort traf, die sich für ihn interessierten, bevor er sich mit Christa einig wurde und sie heirateten.
Am 28.09.1946 heiratete Karl Daenicke Christa May und zog in die Steinfurter Allee 14.
Gleich nach der Rückkehr aus dem Krieg war Karl in der Sattlerei seines Vaters beschäftigt. Nebenbei versuchte sich Karl mit der Imkerei. Es gelang ihm sehr gut.
Ab 6.12.47 besaß er den Titel Meister des Tapezierer Handwerks.
Einen Tag später, am Sonntagnachmittag um 15,30 Uhr, kam sein Sohn in seiner Wohnung in der Steinfurter Allee auf die Welt.
1950 baute er sich eine eigene Werkstatt auf. Sie befand sich in der Biesenthaler Str. in Finow. Bald wurden die Räume zu klein und er zog in die Werkstatt im Bereich der Dorfstraße 19, 20.
( Heute Fahrradwerkstatt). Er beschäftigte einige Gesellen und dazu 2 Lehrlinge. Leider gab es in der DDR zu wenig Material und einige Ausgangsstoffe gab es gar nicht. Christa fuhr über Gesundbrunnen nach Westberlin und kaufte diese fehlenden Dinge dort ein. Was sie tragen konnte schmuggelte sie durch die Zollgrenze in Bernau nach Hause. Sprungfedern und sperrige Sachen schaffte sie nach Birkenwerder an die Grenze von Westberlin. Über Schleichwege holten es die Lehrlinge von dort mit dem Fahrrad ab. Einmal wurden sie vom Zoll erwischt. Das hatte für Karl ein Strafverfahren zur Folge. Er wurde zu einem ¼ Jahr Gefängnis verurteilt. Hedel Schulz verhalf uns durch Beziehungen zu einem Staatsanwalt, um diese Strafe auf Bewährung umzuwandeln. 1954 hatten Karl und Christa die Fahrerlaubnis für ein Motorrad gemacht. Sie dachten dabei ein wenig weiter und machten sie gleich für einen Pkw mit.
Das Dreiradauto von seinem Schwiegervater stand in dieser Zeit nicht fahrbereit – in einer alten Blechgarage. Da er es für die Imkerei und für seine Werkstatt gut brauchen konnte, ließ er es von einem bekannten Autoschlosser wieder fahrtüchtig machen.
Inzwischen hatte er mit Christa auch ein kleines Motorrad gekauft. Damit fuhren beide zur Arbeit. Zuerst bis Finow und dann fuhr Christa alleine zum Fotolabor nach Eberswalde.
1955 bauten sie zu Hause eine Badestube an und überdachten den Treppenaufgang zum Hauseingang auf dem Hof.
Ihr erstes Auto, einen P70 kauften sie sich 1961. Es war ein Jahreswagen.
In der Eberswalder Str. 2 befand sich die 1902 gegründete Sattlerei der Familie Ernst Kiehl. bis zu dem schwierigen Wirtschaftjahr 1923.
Dieses Geschäft übernahm dann der Schwiegersohn Karl Daenicke Senj., der am 29.September 1921 seine Meisterprüfung als Sattler ablegte. Neben dem Werkstattbetrieb, hatte er einen kleinen Laden mit Schaufenster in dem er bis 1945 Artikel verkaufte. Seine Werkstatt führte er bis1966 noch hoch in sein Rentenalter (77 Jahre alt). Der Betrieb fertigte neben Sattlererzeugnissen neue Polstermöbel, reparierte und arbeitete sie auf. Sein Sohn Karl Daenicke Jun. übernahm dann die Werkstatt und führte sie bis zu seiner Rente fort.
Erinnerungen an meinen Vater, von B. Daenicke
Nachdem mein Opa Erich kurz nach Kriegende gestorben war, hinterließ er ein Bienenhaus mit vielen Bienenkästen, in denen sich noch Völker befanden. Für die Imkerei war alles vorhanden. Die Versorgungssituation war nicht gut und so entschloss sich mein Vater als Autodidakt mit Bienen umzugehen und fortzuführen, was Erich aufgebaut hatte. Als meinem Vater nach vielen Jahren klar wurde, dass die Imkerei gut lief und eine Einnahme- und Versorgungsquelle war, entschloss er sich die Völkerzahl zu vergrößern. Das alte Bienenhaus war dazu zu klein. Bretter und Balken wurden bestellt, um ein neues größeres mit Arbeits- und Lagerraum zu bauen. Darin fanden ca. 50 Völker Platz.
Alle um 1924 bebauten Grundstücke an der Südseite der Steinfurter Allee hatten ein Nebengebäude. Das beherbergte bei uns eine Waschküche und einen Stall. Es wurden dort Schweine und Ziegen gehalten. In der Waschküche wurde dann das Geschlachtete verarbeitet. Im Dachgeschoß des Hauses gab es eine Räucherkammer zum Räuchern des Schinkens und der Wurst oder zum Abhängen der Räucherware.
Nach dem Krieg und bis in die 60er Jahre war man in der DDR noch stark auf Selbstversorgung angewiesen. Da meine Eltern zu den Geburtstagen und anderen Anlässen Bekannte im Ausbau Feld-Torge besuchten, hatten sie auch Kontakt mit dem dort wohnenden Lehrer Häußler. Dieser war im Besitz eines ca. 1,5 ha großen, als Unland bezeichneten Fleckchen Erde namens Kranluch, und hatte auch noch zwei als Steinpulwiesen bezeichnete Feuchtwiesen in der Buckowseerinne. Diese gehörten einmal einer Marie Daenicke, die in die Familie Torge geheiratet hatte. Mein Vater durfte diese Flächen kurz nach dem Krieg bewirtschaften und bekam sie 1963 von Herrn Häußler vererbt.
Dort stellte mein Vater Blechschuppen auf, in denen Bienenkästen untergebracht waren. Der sehr fruchtbare Torf- und Humusboden wurde umgegraben und Gurken, Tomaten, Erbsen, Bohnen, Mohrüben, Erdbeeren .., also alles was in den Garten gehörte angebaut. Doch Rehe und Hasen verursachten immer wieder Wildschäden und so baute er einen Zaun aus Holzlatten. Der Lattenzaun am Grundstück in Lichterfelde musste durch einen Drahtzaun erneuert werden. Die noch brauchbaren Hölzer wurden zum Kranluch geschafft und dort wieder verwendet.
Ein großer Teil des Kranluchs wurde zum Feld gemacht und mit Getreide oder Kartoffeln bestellt. Das Kranluch war ein kleines Tal, das ringsum von Lehmbergen umgeben war, die als Felder genutzt wurden. Ich kann mich noch an einen warmen Tag im Frühling erinnern, an dem das Korn der umgebenden Felder schon ca. 15 cm hoch war, in dem ich auf dem Rücken am Boden liegend den blauen Himmel betrachtete und von fern hoch oben den Gesang der Lärchen hörte. So, wie in diesen Momenten, unbeschwert und glücklich, habe nie wieder in meinem Leben einen Tag erleben können.
In der Senke des Kranluchs sammelt sich das Schmelzwasser vom Schnee des Winters und das der Gewitter im Sommer, das der Lehmboden der umliegenden Felder nicht fassen konnte, zu einem von Weiden und Schilf und Rohrkolben durch wachsenen Teich. Von dort und aus gegrabenen Wasserlöchern wurde das Gießwasser für die Pflanzen geholt.
In trockenen Jahren, in denen das Wasser fast völlig verschwand, legte mein Vater mit Spaten und Schippe die aus dem 18ten Jahrhundert stammenden Gräben und Dränagerohre frei, die im Krieg zugefallen waren und sonst eine Regulierung des Wasserstandes ermöglichten. So konnte er noch mehr Fläche zur Nutzung freilegen. Auch die Dränagen der benachbarten Wiesen in westlicher Richtung bis zum Schleisee legte er wieder frei und kümmerte sich jahrelang um ihre Freihaltung.
Die unbefestigte Zufahrt über das umgebende Kirchenland, vorbei an einem Luch, das Höllenluch genannt wurde, war sehr schlecht. Besonders an regenreichen Sommergewittertagen, wenn sich darauf Pfützen, so groß wie kleine „Seen“ bildeten. Es kam vor, dass er mit seinem Dreiradkleinlastwagen darin stecken blieb. Dann musste ich schieben helfen, um die Pfützen zu überwinden. Einige Male belud er seinen Kleinlastwagen mit Bauschutt, um die entstandenen Wasserpfützen auf dem Zuweg wieder passierbar zu machen.
Mitte der 70 er Jahre wurde in Britz ein Schlachthof errichtet, der die Schweine aus dem Schweinemastbetrieb zwischen Lichterfelde und Eberswalde verarbeiten sollte. Die entstehende Gülle aus dieser Massentierhaltung wurde nach jugoslawischem Vorbild auf den Feldern südlich der Schorfheide verregnet. Der Boden wurde mit der Gülle so getränkt, dass er kein Regenwasser im Sommer oder Schmelzwasser im Winter mehr fassen konnte. Das Kranluch füllte sich so wieder mit Wasser und es entstand ein ca. 1 ha großer Teich, der bis zu 3m tief war. Auf einer Luftaufnahme sah die Wasserfläche wie ein Fisch aus. Der Vorteil der Massentierhaltung für die Gegend war, viele Menschen hatten Lohn und Brot. Leider blieb für uns als Verbraucher nur der minderwertige Teil der Ware. Außerdem hatten wir als Anwohner unter dem bestialischen, unzumutbaren Gestank bei der Verregnung der Gülle zu leiden und das nicht nur manchmal sonder ständig. Die Auffangbecken wurden so dicht an den Ort Lichterfelde gebaut, dass sich Auch bei Windstille eine ätzende Jauchedunstglocke über den gesamten Ort legte. Viele Anwohner konnten unter den unmenschlichen Bedingungen nicht schlafen und bekamen von den intensiven Faulgasen Kopfschmerzen. Die Belastung der Umwelt ging sogar so weit, dass der Kiefernwald in der Nähe des Betriebes braun wurde und verwelkte.
Auf den Feldern nördlich des Ortes wurde die Gülle unbeaufsichtigt verregnet und sammelte sich in einer Feldmulde bis an den Rand, bis dieser Stau durchbrach und über die Kirschenallee als straßenbreiter Güllebach bis in die Ortsmitte lief.
In der ersten Zeit wurden die Verregenungsräderstränge, die so lang waren, dass sie auch Wege überspannten, nach der Verregnung noch geöffnet, die mein Vater passieren musste, um an sein Grundstück zu gelangen, auf dem nach verbesserter Versorgungslage nur noch Bienen standen. Doch bald wurde der einzige Benutzer dieses Weges aufgefordert seine Bienen an einem besser zugänglichen Platz aufzustellen. Er bekam eine Fläche in der Nähe der Autobahnauffahrt zugewiesen. Bald darauf hin wurde der Weg zum Kranluch umgepflügt, das Höllenluch wie auch andere Wasserlöcher mit der Planierraupe zugeschoben und war so für immer verloren. Um das Kranluch zu erreichen mussten nun andere Schleichwege über fremde Grundstücke genutzt werden. Zu DDR – Zeiten machte das nie Probleme. Nach der Wende wurde man nun dadurch zum Bittsteller für eine Zufahrt zum Grundstück. Daran änderten auch keine Anträge an Behörden, wie Verwaltungen oder die Flurneuordnungsbehörde nichts. Nur eine langwierige Einigung mit dem Kirchenrat brachte eine, wenn auch schlechtere Lösung zustande. Die Überfahrt wurde nur noch am Feldrand erlaubt, die im Gegensatz zu früher bei schlechtem Wetter wegen der steilen Lehmhänge unpassierbar ist und eine entsprechende Pacht verlangt.
Mit seinen Bienenwanderwagen zog mein Vater in den Raps, zu Akazienalleen an Wiesenflächen und in den Wald. Selten nahm mich mein Vater mit zu seinen Bienenständen, - häusern, - wagen. Einmal durfte ich den P70 auf freiem Acker in der Nähe des Bienenwagens fahren und stellte ihn wieder auf einem Hügel ab, als mein Fahrhunger gestillt war. Nach einiger Zeit bekam ich einen Schreck, denn das Auto war nicht mehr da, wo ich es geparkt hatte. Es stand im Tal unterhalb des Hügels, ich hatte die Handbremse nicht festgezogen. Zum Glück waren die Hügel sanft und es gab keine Bäume und Sträucher.
Fast ein ganzes Jahrzehnt führte er die Belegstelle in Mönchsheide zwischen Eberswalde und Liepe, dort wo die Brücke über den Oder-Havel-Kanal kreuzt. Hier züchtete er, abgelegen von der Zivilisation, stecharme Bienenedelvölker mit guten Ertragseigenschaften. Dazu wurden dort Bienenköniginnen mit Stammbaum genetisch rein befruchtet. Obwohl er es im Allgemeinen nicht ertragen konnte, „Löcher in den Bauch gefragt zu bekommen“, nahm er mich dort hin mit und zeigte und erklärte mir alles. Mein Vater kannte nur seine Arbeit. Am Tag das Sattler- und Tapezierhandwerk in seiner Werkstatt in Finow in der Dorfstraße 20 und anschließend die Betreuung seiner Bienenvölker, von denen er zeitweise über 100 an vielen verschiedenen Orten hatte. Wenn er sich auf seine Arbeit konzentrierte, mochte er keine Ablenkung.
Den dreirädrigen Kleintransporter mit offener Ladefläche musste mein Vater aus der Garage rückwärts über den Hof auf die Aue herausfahren. Manchmal durfte ich mitfahren. Da er Kettenraucher war mit ca. 60 filterlosen Zigaretten der Marke Casino pro Tag, war er immer von einer Rauchwolke umgeben. Bienenzüchter halten ihre Bienen mit einem Raucherzeuger „in Schach“, mussten aber mit diesem Apparat ständig hantieren. Er brauchte, das nicht und hatte so noch eine billige Ausrede für seine Sucht. Das Dreirad verbrauchte als Zweitakter ein Benzin – Ölgemisch. Wenn sich der Zigarettenrauch mit den Abgasen mischte, wie es beim Rückwärtsfahren passieren konnte, entstand für mich ein äußerst angenehm riechender Duft, an den ich mich bis heute gut erinnern kann.
Bei diesem Vorgang muss mein Vater einmal so abgelenkt gewesen sein, dass es plötzlich von hinten einen starken Ruck gab. Er hatte wohl den Baum vor seiner Ausfahrt übersehen oder vergessen. Hoffe nur, dass ich nicht der Grund war. Habe ihn nie danach gefragt, wie er die Zeit mit mir empfunden hat.
Anfang der 60er Jahre, als mein Vater noch Angestellte in seiner Werkstatt hatte, kam es dazu, dass die gesamte Belegschaft am Werbelinsee auf dem Campingplatz Spring zeltete. Auch ich durfte dort mit übernachten. Meine Eltern besuchten mich nach Feierabend. Seine Gesellen benutzten ein kleines Mahagoniholzpaddelboot, um den See zu erkunden. In den Folgejahren durfte ich es mir ausleihen und selber den See vom Wasser aus kennen lernen.
Eines Abends, meine Eltern waren zu Besuch bei Bekannten, konnte ich in der Dachstube nicht schlafen, weil ich Zahnschmerzen bekam. Ob es nun dem Schmerz entsprach, oder nicht – ich fühlte mich allein gelassen und keiner war da, der mich trösten oder mir helfen konnte. So hing ich am offenen Westfenster und weinte. Wie stark das unsere Nachbarschaft beeinflusste, war mir damals nicht bewusst. Als meine Eltern wieder da waren, bekam ich von meinem Vater als Anerkennung meinen einzigen kräftigeren Klaps auf den Hintern, an den ich mich in meinem Leben erinnern kann. Vielleicht hatte ihnen jemand mitgeteilt, was zu Hause los war und sie mussten deshalb ihren Besuch unterbrechen.
In den Jahren 59 – 65 verbrachte mein Vater viel Zeit auf der Baustelle, bei der der alte „Schuppen“ (altes Wirtschaftsgebäude) instand gesetzt wurde.
Der hatte im Mauerwerk schon viele Risse, so dass es ausgetauscht werden musste. Maurer Miersch war schon alt, bekam schwer Luft beim arbeiten. Die Steine mussten herangeholt werden und ihm beim Mauern zugereicht werden. Herr Miersch arbeitete zwar ordentlich, aber die verwendeten Steine kamen teilweise aus der Ziegelei am Wasserturm in Finow und waren nur zweite Qualität, weil ja alles Gute exportiert wurde und die Ziegelsteine auch preiswert sein sollten. Dabei waren Fehlbrände und Aussortierte, die oft nicht mehr verwendet werden konnten. Die Außenkante der Mauer war noch glatt, aber die Innenfläche, dann nicht mehr so sehr. Das musste dann später durch sehr viel Putz ausgeglichen werden. Wenn man Löcher für Dübel um Haken und Schrauben in die Wand zu bekommen bohren wollte, glühte oft der Widiabohrer aus, da die vermauerten Brandklinker so hart waren.


Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 12.07.2015 von Oliver Schmid und Bernhard Daenicke angelegt.
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