Lech Kaczynski

Lech
Kaczynski

18.06.1949
Warschau
-
10.04.2010
Smolensk

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Gedenkseite für Lech Kaczynski

Der polnische Präsident Lech Kaczynski ist tot. Er starb am 9. April 2010 bei einem Flugzeugabsturz im russischen Smolensk zusammen mit einer Delegation aus hochrangigen Politikern, Militärs und Finanzexperten. Niemand habe den Absturz in dichtem Nebel überlebt, sagte der Gouverneur der Region, Sergej Anufrijew, alle 96 Insassen der Tupolew seien getötet worden. Kaczynski und seine Begleiter waren auf dem Weg zu einer Gedenkfeier in Katyn, dem Ort eines sowjetischen Massakers an tausenden Polen im Zweiten Weltkrieg. Regierungschef Donald Tusk sprach vom "tragischsten Ereignis in der Nachkriegsgeschichte" seines Landes.

Weltweit herrschte tiefe Betroffenheit. Kremlchef Dmitri Medwedew kondolierte dem polnischen Volk ebenso wie Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Ganz Deutschland steht in dieser schweren Stunde in Mitgefühl und Solidarität an Ihrer und der Seite Polens", schrieb Merkel an Tusk. US-Präsident Barack Obama telefonierte mit Tusk. "Der heutige Verlust ist verheerend für Polen, die USA und die Welt", hieß es in einer schriftlichen Erklärung Obamas.

Der britische Premier Gordon Brown würdigte Kaczynski als eine der "Schlüsselfiguren in Polens jüngster politischen Geschichte". Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy nannte Kaczynski einen überzeugten Totalitarismus-Gegner und Kämpfer für Werte wie Demokratie und Freiheit. Der israelische Präsident Schimon Peres würdigte ihn als einen "wahren Freund des Staates Israel". NATO- Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bezeichnet den Tod des Präsidenten als eine "Tragödie für Polen".

Tusk rief das Kabinett zu einer Sondersitzung zusammen. Er stand in direkter Verbindung mit Parlamentspräsident Bronislaw Komorowski, der nach der polnischen Verfassung die Amtsgeschäfte des Staatschefs übernommen hat. Komorowski ordnete eine Woche Staatstrauer an. Außer dem Präsidenten-Ehepaar kamen bei dem Absturz in Smolensk unter anderem Vize-Parlamentschef Jerzy Szmajdzinski, Vize-Außenminister Andrzej Kremer, der Chef des Generalstabs, Franciszek Gagor, mehrere Parlamentarier sowie die engsten Mitarbeiter Kaczynskis ums Leben. Gestorben sei die "Elite der Nation", sagte Ex-Präsident Lech Walesa.

An der Unglücksstelle südlich der westrussischen Stadt Smolensk lagen zahlreiche Wrackteile des in den polnischen Farben Rot und Weiß gestrichenen Flugzeugs vom Typ TU-154 verstreut. Ermittler sagten, es sei zu früh, um über die Gründe der Katastrophe zu spekulieren. Der Flugschreiber sei sichergestellt. Zuvor hatten Moskauer Medien von einem möglichen Fehler des Piloten berichtet.

Der Pilot der Präsidentenmaschine habe bei nebligem Wetter vier Landeversuche unternommen, sagte der Vizekommandeur der russischen Luftwaffe, Sergej Rasygrajew, der Agentur Itar-Tass. Der Flughafen in der Nähe der Stadt Smolensk sei technisch in einwandfreiem Zustand gewesen. Wegen des Nebels soll dem Piloten angeboten worden sein, in der weißrussischen Stadt Minsk zu landen oder nach Warschau umzukehren, berichteten russische Medien. Demnach habe der Pilot eigenmächtig gehandelt. Das Flugzeug war in einen Wald gestürzt.

Kremlchef Dmitri Medwedew zeigte sich erschüttert über die Katastrophe und versprach Aufklärung. "Mit tiefem und aufrichtigem Mitgefühl habe ich, wie alle Bürger Russlands, die Nachricht von dieser schrecklichen Tragödie aufgenommen", sagte Medwedew nach Kremlangaben. Er setzte eine Untersuchungskommission unter Leitung von Regierungschef Wladimir Putin ein. Putin wollte an den Unglücksort reisen und dort auch Tusk treffen, meldete die Agentur Interfax am Samstag. Die historisch schwierigen Beziehungen zwischen Russen und Polen hatten sich zuletzt gebessert.

Kaczynski (60) wollte mit einer Delegation an der Gedenkfeier für die Ermordung von tausenden polnischen Soldaten durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD vor 70 Jahren im russischen Katyn teilnehmen. Dort hatte es bereits am Mittwoch eine Gedenkfeier mit Putin und Tusk gegeben - der Putin-Kritiker Kaczynski, der seit Dezember 2005 Präsident war, war nicht eingeladen worden und wollte nun drei Tage später des Massakers gedenken.

Zum Zeitpunkt des Absturzes um 10.50 Uhr Ortszeit (8.50 MESZ) herrschte nach Angaben des Zivilschutzministeriums dichter Nebel. Die aus Warschau kommende Maschine war im Landeanflug gewesen, als sie auf Baumwipfel prallte. Das Flugzeug war zuletzt im Dezember in der Werkstatt zur Generalüberholung, wie der Generaldirektor der russischen Flugzeugfirma Awiakor, Alexej Gussew, sagte. Die Maschine habe die auf den TU-154-Bau spezialisierte Werkstatt in tadellosem Zustand verlassen. Die Wartung sei in polnischen Händen gewesen, sagte Gussew im russischen TV-Sender Westi.

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