Lenya und Leonie Rullhusen

Lenya und Leonie
Rullhusen

05.06.2017
Bremen
-
05.06.2017
Bremen

stimmungsbild

Gedenkseite für Lenya und Leonie Rullhusen

Diese Seite ist gewidmet für Lenya und Leonie.

Lenya und Leonie sind Zwillingsmädchen, die viel zu früh aus dem Leben genommen wurden.

Nur bei 20+3 (21 SSW) wurden beide still geboren.

Die Seite wird bearbeitet und auf dem Laufenden gehalten von der Sternenmama Nicola Rullhusen.

Im Februar 2017 haben wir unverhofft auf einen Samstag morgen positiv getestet. Es folgten weitere Tests von verschiedenen Herstellern. Es war unglaublich. Nach 2 1/2 Jahren waren wir nun schwanger mit unserem dritten Wunder.

Im März 2017 sind wir wegen starker Schmerzen ins Krankenhaus gefahren. Wir waren bei 8+6. Der Arzt teilte uns mit:
Es ist kein Wunder, dass sie Schmerzen haben. Sie erwarten eineiige Zwillinge.

Eineiige Zwillinge? Wir? Es war ein Traum.

Doch am nächsten Tag war ich dann bei meinem Frauenarzt. Er bestätigte dies und ich hielt das erste Mal ein Bild in den Händen auf den beiden zusehen sind.

Ihr werdet Mädchen!!

Die Schwangerschaft verlief reibungslos bis auf die Übelkeit, Kreislaufprobleme, Müdigkeit und die Wehwehchen hier und dort. ich nahm es so hin. Es sind schließlich Zwillinge und ich hatte es im Gefühl gehabt, dass es dieses Mal zwei Mädchen werden.

Doch bei 20+2, am 4.6.2017 hatte ich unerträgliche Schmerzen. Ich nahm bereits Magnesium und Paracetamol. Es war auch immer alles in Ordnung bei den beiden. Am Abend beschlossen wir ins Krankenhaus zu fahren. Diagnose: Bakterien sonst alles super. Ich bekam Zäpfchen verschrieben. Wir durften wieder nach Hause. Es war bereits mitten in der Nacht und ich fing sofort an mit der Behandlung.

Pfingstmontag, 5. Juni 2017
Um 6 Uhr wachte ich auf in einer riesigen Pfütze. Was ist los?? Wo ist die Spannung in meinem Bauch? Mein Bauch war kleiner und weicher. Sofort weckte ich meinen Mann. Er fragte, ob ich mir sicher sei, dass ich kein Urin ausscheide. Ich war mir sehr sicher. Es lief weiter. Ich nahm auf der Toilette platz um nicht den ganzen Fußboden nass zu mschen. Mein Mann wollte mich ins Krankenhaus bringen. Dies lehnte ich dankend ab. Mir war aber ein Krankenwagen lieber, da ich ahnte dass die Fruchtblase geplatzt ist. Um
6:30 Uhr traf der Krankenwagen ein. Wir schilderten alles. AIch den Krankenhaus Besuch vom Vorabend. Die Sanitäter begutachten die riesige Pfütze und sagten, dass der Ausfluss einfach nur stärker geworden ist. Ich sollte ins Krankenhaus A gebracht werden. Ich wollte aber lieber ins Krankenhaus B, weil ich doch am Vorabend dort war. Letztendlich ging es ins Krankenhaus A. Als wir dort an kamen, waren die Sanitäter endlich meiner Meinung. Blasensprung. Im Kreißsaal Empfang uns Hebamme R. Auch sie sagte, dass ich ins Krankenhaus B gehöre, aber nun ja jetzt wo ich schon mal da bin, bleibe ich dort. Im Flur hinterließ ich wieder eine Pfütze. Es ging schnell in einen Raum und aufs Gebärbett.
Gegen 8 Uhr erste Untersuchung: Fruchtwasserverlust, Blutung, Blutentnahme, beide Herzchen schlugen, keine Wehen - Risiken, wenn es beide schaffen können Behinderungen auf treten oder beide werden es nicht schaffen. In der Woche wird nichts unternommen.
Mein Mann kam. Unter Tränen erzählte ich ihm alles. Wir nahmen uns in den Arm. Er bot mir an meine Mutter zu holen und meiner Schwester und meiner Freundin bescheid zu sagen. Schnell waren mein Mann und meine Mutter da. Ich telefonierte mit meiner Schwester. Musste aber auflegen, weil die Oberärztin gegen 10 Uhr kam. Wir bekamen gesagt, dass wir verlegt werden sollen, denn meine Entzündungswerte steigen. Ich ließ den Tränen freien Lauf. Mein Leben steht auch in Gefahr. Ich unterrichtete meine Schwester darüber. Unter Tränen legte ich auf. Auch meiner Freundin sagte ich, dass ich verlegt werde. Sie wollte sich auf den Weg machen. Mein Mann fuhr nach Hause um die notwendigsten Sachen einzupacken. Meine Mama blieb bei mir. Gemeinsam warteten wir auf den Krankenwagen. Mit Blaulicht und Sirene wurden wir ins Krankenhaus B gebracht. Erst ging es hoch in den Kreißsaal. Dort bekam ich ein Bett. Dann ging es runter in die Notaufnahme ins untersuchungszimmer. Kurze Zeit später traf meine Freundin ein. Ihr Mann und ihre Töchter blieben auf dem Flur. Die Ärztin kam und bat uns noch mal auf den Flur zu warten. Mein Mann kam. Ich äußerte das beide es nicht schaffen werden. Ich bekam gesagt, dass ich positiv denken soll. Mein Mann und der Mann meiner Freundin gingen los um etwas zu trinken zu holen. In der Zeit wurden wir aufgerufen. Ich kam ins Untersuchungszimmer. Es war gegen 13 Uhr: Wir sahen das letzte Mal, dass beide Herzchen schlugen. Fruchtwasser lief weiter. Die Blutungen waren immer noch da. Man nahm ein Abstrich fest und dann stellte man auch noch fest, dass man die falschen Blutergebnisse aus dem Krankenhaus A mitbekommen hat. Man wolle aber die richtigen anfordern. Die Chancen das es beide schaffen wenigstens bis zur 24 SSW standen schlecht. Ich wurde mit dem Bett wieder auf dem Flur gefahren. Dort wartete bereist mein Mann mit dem Mann meiner Freundin und den Töchtern. Wir bekamen ein Telefonat mit. Ich soll ein Einzelzimmer kriegen. Nach einer kurzen Wartezeit wurden wir auch schon abgeholt. Ich kam auf die 5 Etage. Erst mal in ein Vorbereitungszimmer da mein Zimmer noch gereinigt wurde. Die Krankenschwester J. stellte sich vor. Sie hat den Spätdienst. Die Chance nutzte ich und fragte ob ich auf Toilette dürfte. Ich rechnete mit einer Bettpfanne, aber dies war nicht so. Ich durfte aufstehen. Auf Toilette sah ich dass die Blutungen immer noch da waren. Einer war immer unterwegs gewesen. Entweder zum rauchen, oder um essen oder trinken zu holen. Nebenbei schrieb ich mit meiner Schwester über Whats App. Sie wollte mich besuchen mit meinen Neffen. Mein Zucker sackte ab aufgrund meines Schwangerschaftsdiabetes und so gab mir meine Freundin ein Brötchen. Ich klagte über Poposchmerzen. Mir wurde warm trotz dass ich nur ein OP Hemd an hatte und das Fenster auf war. Gegen 16:10 Uhr bekam ich unangenehme Krämpfe. Beim dritten Mal gegen 16:15 Uhr fragte meine Mutter mich ob ich Schmerzen hätte. Ich erzählte ihr von den Krämpfen. Sie fragte mich ob es Wehen sind. Ich wusste es nicht. Mein Mann bekam die Unterhaltung mit. Ich muss dazu sagen meine Mutter ist gehörlos. Jedenfalls klingelte mein Mann ohne ein Wort zu sagen. Der Mann von meiner Freundin bekam es auch mit und rannte zum Schwesternzimmer. Krankenschwester J. kam mit einem Urin Becher und einem ParacetamolTropf, schaute mich an und fragte ob es stärker wird. Ich bejahte. Alle wurden raus geschickt bis auf mein Mann. Mein Mann tauschte mit meiner Freundin. J. kam mit der Ärztin. Fäuste machen und unter die Pobacken. Sie schaute nach dem Muttermund. Es war gegen 16:20 uhr als wir verkündet bekommen haben: Muttermund ist komplett auf. Es geht los. Meine Freundin und ich fingen an zu weinen. Bitte lass doch die Wehen aufhören. Temperatur war bei 37,7. Es ging in den Kreißsaal. Meine Mama wurde los geschickt. Sie soll sofort meinen Mann holen. Ich wurde samt Bett auf die 4 Etage fahren in den Kreißsaal. Meine Freundin blieb die ganze Zeit bei mir und hielt meine Hand. Mein Mann fuhr währenddessen auf die 5 Etage und wurde runter geschickt. Wir bekam im Kreißsaal einen Raum den Mann abdunkeln konnte. Rechts von mir nahm mein Mann platz und links von mir meine Freundin. Sie massierte mir den Rücken. Um 16:55 Uhr kam unser erstes kleine Baby still zur Welt. Kein erster Schrei. Ich fragte nach dem Geschlecht. Man war sich nicht sicher. Die Ärztin kam und schaute mir in die Augen als sie sagte: Es ist ein Mädchen.
Lenya kam mit 265 g und 23 cm still zur Welt.
Ich bekam sie auf den Arm. Wunderhübsch war sie. Als würde sie nur schlafen. Doch ich musste sie wieder hergeben. Die Wehen gingen weiter. Um 17:10 Uhr kam unser zweites Kind zur Welt. In ihrer Fruchtblase. Ich setzte mich auf, weil ich es sehen wollte. Die Nabelschnur pulsierte nicht mehr. Mein Mann wurde gefragt ob er die Nabelschnur durchtrennen möchte, aber er konnte es nicht. Also wählten wir unsere Freundin aus. Unter Tränen durchtrennte sie die Nabelschnur. Auch unser zweites war ein Mädchen
Leonie kam mit 280 g und 24 cm in ihrer Fruchthöhle still zur Welt. Meine Freundin ging als erstes raus und unter Tränen teilte sie ihrem Mann, meiner Schwester (die in der Zwischenzeit eingetroffen ist) und meiner Mama und ihrem Freund mit, dass beide da sind und es nicht geschafft haben. Auch mein Mann brauchte frische Luft und ich gönnte es ihm auch. Er hat an dem Tag so vieles getan. Ich bekam in meinen rechten Arm Lenya und in meinen linken Arm Leonie hinein gelegt. Meine Mutter, meine Schwester und Freund meiner Mama kam rein. Meine Mutter nahm Lenya auf den Arm. Sie stand den Tränen nahe aber wollte es nicht zeigen, weil ich noch unter Schock stand und nicht wirklich realisiert habe was passiert ist. Meine Schwester nahm Leonie auf den Arm und es wurde noch ein paar Fotos gemacht. Die Ärztin kam ich soll noch zur Ausschabung zur reinen Vorsichtsmaßnahme. Eine andere Hebamme kam mit dem Telefon. Es war die Seelsorgerin. Wir äußerten während der Geburt, dass wir uns eine Taufe wünschen. Es wurde fürdie nächsten Tag festgelegt. Ich bekam dann noch ein Saft es sollte mein Magen beruhigen. Mein Mann kam wieder. Ich hätte am liebsten geschrien. Im Nachhinein war mir das zu viel. Mein Mann begleitete mich in die Schleuse. Ich hörte von jedem: Mein herzliches Beileid. Schnell wachte ich aus der Narkose wieder auf und wurde abgeholt und in mein Zimmer gebracht. Dort wartete mein Mann, meine Freundin und meine Töchter. Meine Töchter lagen in einer Einschlagdecke und mit der Einschlagdecke lagen die in einem Weidenkörbchen. Auch da wurde wieder ein Foto gemacht.

Am 15.6.2017 war dann die Beerdigung im kleinsten Kreis. Familie und Freunde waren dabei gewesen. Der letzte Weg den wir mit unseren Töchtern gehen werden. Emotional. Die Worte der Pastorin flogen zum Teil an einem vorbei. Tränen liefen. Am Grab bzw Erdenbettchen ließen wir Luftballons steigen.

Und wie das Schicksal es so wollte testeten wir Anfang 10.2017 erneut positiv. Der Entbindungstermin sollte der 8.6.2018 sein.

20.10.2017 Vor diesen Tag hatte ich am allermeisten Angst. Es war der errechnete Entbindungstermin. Wir besorgten Luftballons und brachten die zum Grab unserer Töchter.

11.2017 In der 10ten Schwangerschaftswoche hieß es: kein Herzschlag - missed abort. Es wurde eine Ausschaltung durch geführt. Unser drittes Sternenkind.

1. Weihnachten ohne unsere Töchter. Doch sie waren dabei. Wir kauften zwei Weihnachtskugeln in Lila mit den Namen unserer Töchter.

1. Silvester. Normalerweise kaufen wir einige Raketen. Doch dieses Mal kauften wir zwei Wunschraketen. Wir schrieben unsere Wünsche für unsere zwei wundervolle Mädchen auf.

5.6.2018. Zum ersten Mal jährt sich dieser Tag. Dieser Tag der alles veränderte. Der mich zum 3 und 4ten Mal zur Mutter machte aber zum 1 und 2ten Mal zur Sternenmutter machte.
Wir verbrachten diesen Tag mit den Paten von Lenya und Leonie. Wir besorgten ein Gesteck und kleine Geschenke fürs Grab. Und noch heute fragen wir uns: Warum? Warum unsere Töchter? Warum wir?

1.2020 Auf dem gleichen Grabfeld wird der Opa beerdigt. Er verstarb im 12.2019 ganz unerwartet. Er war ein toller Mensch.

5.2020 Wir mussten uns von unserem Grab verabschieden, da uns ein Umzug von Bremen nach Rheinland-Pfalz bevor stand. Die Grabpflege haben wir einer Gärtnerei überlassen. Nach dem wir zwei Monate in Rheinland-Pfalz wohnten zogen wir im 7.2020 weiter nach Hessen

8.2020 Nach dem der Vater unserer Kinder sich von mir trennte, zogen wir wieder nach Bremen und somit endete der Traum nach einem Geschwisterchen für die beiden größeren Brüder. Die Kosten für die Grabpflege muss ich nun selbst zahlen, weil der Vater einen Sinneswandel hatte und der Meinung nun ist, dass er nicht der Vater sei. Seit 8.2020 wird das Grab von mir (Nicola Rullhusen) alleine gepflegt mit Hilfe meiner zwei größeren Kindern.

Zum Schluss danke ich allen, die mir finanzielle Unterstützung angeboten haben und zu kommen lassen haben.


Geschenk Am 12.09.2017 von Gedenkseiten.de angelegt.
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