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von Georg Gabler am 07.12.2020 - 10:51 Uhr | melden
Christa und ich haben Dich irgendwann Mitte der achtziger Jahre kennengelernt. Auf der Suche nach Filmthemen hat die ABM an die Autorin Christa Schlett gedacht. Die Filmcrew kam nach Frankfurt und drehte einige Tage.
So wurden wir auf Dich aufmerksam. Wir vereinbarten dann einen Besuch in München, übernachteten einige Tage bei Gerti und Dir.
Wir konnten Dich in einer Aufführung von Taboris Medea erleben. Deine Behinderung war dabei integraler Bestandteil des Stücks.
Das Krüppelkabarett kam dann später nach Frankfurt. Wir sorgten für die Unterbringung.
Ebenfalls hast Du mit dem "Bericht an eine Akademie" (Kroetz) in Frankfurt gastiert.
Später haben wir uns etwas aus den Augen verloren.
Du bist für uns eine Symbolfigur:
Du hast es verstanden, die "schönen Künste", wozu auch das Theater gehört, zu verstören:
Dir wurden die Inszenierungen auf Deinen Glasknochenleib geschrieben. Einige altbekannten Werke der Literatur ermöglichten damit eine andere Sichtweise
Du wurdest somit einer der der Pioniere, die die Inklusion in das Theaterrepertoire hineinbrachten:
behinderte Menschen spielen selbst ihre Rollen der Behinderung.
Jetzt kannst Du die Bühnenrolle mit der eines Zuschauers tauschen.
Liebe Gerti, wir wünschen Dir und deiner Tochter jetzt viel Kraft und Stärke!
wir sind traurig
Christa Schlett und Georg Gabler
