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Von Judith 30.06.2012 um 10:59 Uhr | melden
Ein Gedicht von Jörg Zink:
Ich kann mir denken, dass du lange Nächte
schlaflos liegst, unerträglich lange Nächte.
Dann irrlichtern die Gedanken irgendwohin und
wollen sich nicht einfangen lassen.
Dann ist es gut, wenn du dir sein Bild klar vor
dein inneres Auge stellst,
das Bild, das du in glücklichen Tagen von ihm hattest,
als er dir besonders nahe erschien, als etwas
besonders Schönes gelang,
als du besonders groß von ihm dachtest.
Nicht so, dass du dir etwas vormachst,
sondern klar und wahrhaftig.
So bildet sich in deiner Seele ein Raum,
in dem du wohnen kannst
und in dem vielleicht auch der Schlaf gelingt.
Seine Stimme hören.
So, als komme sie nicht nur aus der Erinnerung,
sondern von drüben.
So werden die leisen Stimmen vernehmbar,
vielleicht auch die Stimme von Gott,
auf eine neue Weise.
Als die Stimme eines Friedens,
der nicht von dieser Welt ist.




