Pierre Hadot

Pierre
Hadot

21.02.1922
Paris
-
25.04.2010
Orsay

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Gedenkseite für Pierre Hadot

Der französische Philosoph und Historiker Pierre Hadot ist tot. Er starb am 25. April 2010 im Alter von 88 Jahren in Orsay. Hadot, Sohn einer streng katholischen Familie, wuchs in Reims auf und besuchte ab 1932 eine Katholische Sekundarschule. Im Anschluss studiert er Katholische Theologie und Philosophie, bereits 1944 erfolgt seine Ordination zum Priester. 1949 wird er Mitarbeiter des Centre national de la recherche scientifique (CNRS). 1952 tritt er aus der katholischen Kirche aus, um die Philosophin Ilsetraut Hadot zu heiraten.

1964 wird er als Direktor für Studien der griechischen und römischen Mythologie sowie Philosophie der Antike an die École pratique des hautes études (EPHE) in Paris berufen und unterrichtet an dieser bis 1986. Während dieser Zeit arbeitet er insbesondere mit Jean-Pierre Vernant und Louis Dumont zusammen. Zugleich nimmt er durch Vermittlung von Michel Foucault 1982 einen Ruf als Professor am Lehrstuhl für die Philosophie der Antike am Collège de France an und ist dort bis 1991 als Hochschullehrer tätig.

Als Philosoph beschäftigte er sich insbesondere mit dem spätantiken Rhetor und christlichen Gelehrten Marius Victorinus, der im 4. Jahrhundert v. Chr. die Werke des griechischen Philosophen und Hauptvertreter des Neoplatonismus Plotin übersetzte. Daneben befasste er sich mit Seneca und Aristoteles. Zum römischen Kaiser und letzten bedeutenden Vertreter der jüngeren Stoa Mark Aurel verfasste er ein wichtiges Standardwerk, das von Makoto Ozaki auch ins Japanische übersetzt wurde.

Anders als Bertrand Russell sah er die menschliche Freiheit von den Stoikern nicht aller Räume beraubt. Durch sein Sprachvermögen gelange der Mensch in "ein anderes Universum, welches nicht von derselben Art ist wie das Universum der Kausalität, nämlich das Universum des Sinns und des Wertes." Darin habe der Mensch nach stoischer Auffassung die Möglichkeit, die vom Schicksal verursachten Ereignisse selbst als gut oder schlecht zu bewerten und einzuordnen. "Der Wert der Dinge hängt demnach von der moralischen Haltung ab, die wir ihnen gegenüber einnehmen. Philosophie besteht also genau darin, zu wählen, sich die Dinge in einer bestimmten Art und Weise vorzustellen".

In den 1950er Jahren wird er zu einem der ersten Übersetzer und Kommentatoren der Werke von Ludwig Wittgenstein in französischer Sprache. Zu seinen weiteren Tätigkeitsschwerpunkten gehörten Fragen der Lebenskunst.

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