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von mammy zum sechunddreißigsten
Von Roswitha Rösch 19.07.2019 um 17:39 Uhr | melden
19.7.19
morgen … es wäre dein 36ter Geburtstag!!! So alt war ich fast, als du etwas voreilig aus mir raus rutschtest. Deinen Bruder – noch keine 2 Jahre und deine Schwester … noch keine 15 - schickte ich noch schnell zum Eisessen, und als sie zurückkamen lagst du schon da. Noch voller Käseschmiere und etwas delligem Köpfchen. „IIIgitt“ meckerte dein Brüderchen und verlangte nach meiner Brust! Du warst zu früh und ich hatte ihn noch nicht abgestillt. Daddy kochte eine Suppe nach der anderen, die Wohnung chaotisch. Grandma und Granddad hatten erst in 3 Wochen ihren Flug aus England gebucht … Noch am Vormittag war ich bei meiner Hebamme zur Geburtsvorbereitungsgymnastik. Ich wusste, dass es heute passieren würde. Keiner glaubte mir, auch nicht Frau Tolksdorf, die Hebamme, auch nicht Daddy …
Es war dramatisch, denn Frau T. wollte erst noch essen, bevor sie sich auf den Weg zu uns machen würde. Unseren Arzt hatte sie aber informiert.
Als sie endlich da war warst du schon ziemlich am Ziel. Als der Arzt an der Tür klingelte, hattest du gerade den Kopf nach draußen geschafft. Er hatte dann nicht mehr viel zu tun. Und später lag ich da irgendwie ungläubig mit euch beiden auf dem Bett. An jeder Brust saugte ein Kind!!! Es war ein sehr heißer Sommer, dieser Sommer 1983. Und ich weiß noch, dass ich dachte. Diesen Moment möchte ich für immer konservieren. Denn – das war mir klar – das Leben geht um Ecken und erspart uns keine Überraschungen.
Liebe Grüße in den inzwischen ja ziemlich vollen Himmel und deine Irdigen Geschwister: Justine, Sonja, Vicky, Alexis und William.
Deine Mumie,
und Oma Käthe, Tante Astrid, Onkel Helmut und Reini. Aber ich denke, da sind noch viele, die dich auch nach 12 Jahren nie vergessen werden.
