von Edgar Schmakeit am 05.08.2014 - 13:39 Uhr | melden
Unser Onkel Erich Schmakeit, der Bruder meines Vaters Alfred, ist von uns gegangen. Das ist schwer für mich, ich schätzte immer seine direkte Art und sein familiäres Wesen. Er liebte seine Familie innig, für sie tat er alles. Unvergessen sind die vielen Familienfeiern, zu denen er uns nach Berkhof eingeladen hatte. Für jeden hatte er ein offenes Ohr und er half persönlich, wann immer es ihm möglich war. Er gründete er die Ostpreußen-Hilfe und organisierte Hilfslieferungen in die ehemalige Heimat, für die er dann das Bundesverdienstkreuz bekam.
Erich wurde in Elchtal in Ostpreußen, Kreis Labiau im Großen Moosbruch geboren, sein Vater Martin Friedrich und seine Mutter Auguste Henriette Nurnus kamen aus Karlsrode, bevor sie den großen Schmakeitschen Hof in Elchtal aufgebaut hatte. Das war die Heimat der Familie, die ursprünglich als Altpreußen zum Stamme der Prußen gehörte, die seit Jahrtausenden in dieser Region heimisch waren und sich durch den großen Wuchs und Zusammenhalt auszeichneten. Erichs Geschwister waren Magdalene, Fritz, Frieda, Willi, Emmi, Alfred, Franz, Elisabeth und Gerhard Schmakeit.
Zusammen mit den vielen anderen Geschwistern erlebte Erich auf dem Bauernhof der Familie mit den großen Ländereien die sich bis an das Kurische Haff zogen, eine gute Kindheit. Als Jugendliche wurden sie dann vom Krieg getroffen. Erich überlebte mit seinen Brüdern die Gefangenschaft in den Rheinwiesenlagern, in denen katastrophale Zustände herrschten: lange Zeit gab es dort weder Unterkunft, Wasser oder Brot. Durch den Krieg verloren sie ihre Heimat und ihre Kindheit, danach mussten sie aus dem Nichts eine Existenz aufbauen. Hilfe gab es keine, im Gegenteil: Flüchtlinge hatten es nach dem Krieg schwerer als andere. Alle Familienmitglieder sammelten sich in Immensen bei Lehrte.
Es war beschwerlich, doch es gab eines was diese Familie immer auszeichnete: es war der Zusammenhalt und das Verständnis füreinander. Alle unterstützten und halfen sich gegenseitig. So gelang es allen, erfolgreich Existenzen aufzubauen und neue Familien zu gründen. Wir Kinder dieser Gründergeneration hatten das große Glück, dadurch eine gute Familie zu haben und konnten auf den Erfolgen aufbauen. Vielen Dank dafür.
Er wird mir immer als mein Lieblingsonkel in Erinnerung bleiben.
In Trauer
Edgar Schmakeit & Familie
