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von Susa am 24.08.2015 - 10:59 Uhr | melden
Liebste Silvie!
Dieser Tage trauere ich auch um meinen Papa. Ich denke oft, dass Ihr Euch da, wo ihr jetzt seid, alle trefft, die ihr euch gekannt habt und dass du Opi bei dir aufnimmst und ihn herumführst, weil du dich schon besser auskennst dort. Er hat sehr um dich getrauert, obwohl ich euch kaum kennen gelernt habt. Ihr versteht euch aber bestimmt bestens. Beide Freunde von klaren Worten, von direkter Ehrlichkeit, von unverblümten Ansagen ohne Schnickschnack. Und beide große Freunde von Humor und "Scheiß" reden.
Ich merke in der Trauer, wie schnell es geht, dass die Spuren im Alltag verwischen.
Ich sehe immer das Bild vor mir, wie ich am Strand entlang laufe und meine Füße hinterlassen Spuren im Sand. Wenn ich mich umdrehe, sehe ich, wie das Wasser sehr schnell diese Spuren verschwinden lässt. Weil das einfach der Lauf der Dinge ist, der Lauf der Welt. So ist das Leben! Erbarmungslos schnell kommt der Alltag daher gerannt und rauscht über alles weg. Diese Seite hier hilft dabei, ab und an innezuhalten und an dich zu denken! Raus aus dem Getriebe und einen Moment Ruhe und Stille, ein Lächeln, ein paar Tranchen.
Und fast jeden Tag trage ich einen Satz von dir in mir und mit mir, den du mir mal als "Tritt in den ..." verpasst hast. Er klingt in mir nach, immer noch, so wie du ihn gesagt hast, mich angestrahlt hast und geknufft hast, ungeduldig, frei, direkt, fröhlich und so mitreißend!
"Mach einfach. Ihr tut immer so lange rum. Net so viel denken, mach!"
Das hast du mich gelehrt, Silvie und das vergess ich nicht. Immer dann, wenn ich wieder dabei bin, wegen irgendwas ewig rumzueiern.
Danke, mein Schatz!
Ich umarme dich fest und küsse dich! Ich hab dich lieb!
Susa