Wolfgang Petersen

Wolfgang
Petersen

14.03.1941
Emden
-
12.08.2022
Brentwood

stimmungsbild

Gedenkseite für Wolfgang Petersen

Wolfgang Petersen, Nachruf für einen der bedeutendsten deutschen Regisseure


Wolfgang Petersen wurde am 14. März 1941 im norddeutschen Emden geboren und starb am 12. August 2022 in seiner kalifornischen Wahlheimat im Ort Brentwood.

Bekannt wurde Petersen als Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor. Zu seinen berühmtesten Werken gehören "Das Boot" von 1981 und "Air Force One" aus dem Jahr 1997 mit Harrison Ford in der Hauptrolle.


Leben

Wolfgang Petersen war Sohn eines Marineoffiziers und verbrachte seine ersten Lebensjahre aufgrund des Zweiten Weltkriegs auf dem Mecklenburger Land. 1950 zog er gemeinsam mit der gesamten Familie nach Hamburg-Bramfeld.

Bereits als Kind interessierte er sich für Kamera und Dreharbeiten. So soll er bereits in seiner Schulzeit mit einer 8-mm-Kamera erste Dreharbeiten durchgeführt haben.

In den 1960er Jahren begann er mit ersten Kinderaufführungen am Jungen Theater in Hamburg. Hiernach begann er ein Studium der Theaterwissenschaft an der Berliner Hochschule für Film und Fernsehen (1966-1970).

Nach dem Studium arbeitete Petersen ab 1971 für das Fernsehen und drehte unter anderem sechs Tatort-Folgen für den NDR. Die Folge "Reifezeugnis" mit Christian Quadflieg und Nastassja Kinski ist bis heute die zweiterfolgreichste Folge überhaupt. Weitere Fernsehproduktionen folgten.

Seinen ersten Kinofilm "Einer von uns beiden" mit dem Schauspieler Jürgen Prochnow in der Hauptrolle drehte er im Jahr 1974. Zum Tabubrecher wurde Petersen 1977 mit dem Kinofilm »Die Konsequenz«, der von einer homosexuellen Liebe handelt, was zu dieser Zeit einem Skandal gleich kam.

1980 begannen die Dreharbeiten für "Das Boot". Der Film wurde zum Kassenschlager und avancierte schnell zum erfolgreichsten fremdsprachigen Film in den USA. Noch heute gilt sein Meisterwerk als einer der erfolgreichsten deutschen Filme.

Nach diesem Erfolg folgte mit einem Budget von 50 Mio. DM die bis dahin teuerste deutsche Nachkriegsproduktion "Die unendliche Geschichte/ The neverending Story", die 1984 uraufgeführt wurde und auf dem internationalen Markt viele Erfolge feiern konnte. Der Film wurde schnell zu einem weiteren Kassenhit Petersens.

Dies war der endgültige Durchbruch für Petersen, der nun auch in Hollywood weitere Filme für die große Leinwand drehte.

Ab 1986 lebte Petersen in Kalifornien und war maßgeblich an der Konzipierung und Umsetzung verschiedener Blockbuster, wie "In the Line of Fire" mit Clint Eastwood, "Der Sturm / A Perfect Storm" mit George Clooney oder "Troja / Troy" mit Brad Pitt. Sechs Filme, für die Wolfgang Petersen verantwortlich zeichnete, erzielten dabei Einspielergebnisse von (inflationsbereinigt) jeweils über 100 Mio. US-Dollar. Seine Filme fanden auch in der Fachwelt Anklang, was ihm 15 Oscarnominierungen einbrachte.

Seinen letzten Film veröffentlichte Petersen nach einer Schaffenspause in Länge von zehn Jahren im Jahr 2016 mit "Vier gegen die Bank" mit Til Schweiger und Matthias Schweighöfer. Dieser Film war zudem Petersens erster Film seit "Das Boot" der in deutscher Sprache gedreht wurde.

Petersen war in Hollywood für sein Gespür für junge Talente bekannt. So verpflichtete er spätere Weltstarts wie Herbert Grönemeyer, Mark Wahlberg oder Diane Lane bereits am Anfang ihrer jungen Karrieren für größere Rollen.


Persönliches

Petersen war zweimal verheiratet. Von 1970 bis 1978 war er mit der Schauspielerin Ursula Sieg verheiratet. Hierauf folgte 1978 die Heirat mit der damaligen Regieassistentin Maria Borgel.


Tod und Gedenken

Petersen wurde 81 Jahre alt und starb an den Folgen von Bauchspeicheldrüsenkrebs.

In seiner einmaligen Karriere wurde Wolfgang Petersen zum erfolgreichsten Deutschen Regisseur in Hollywood. Seine Filme gehörten über Jahrzehnte zu weltweiten Blockbustern.

Seine Werke werden für uns immer eine besondere Erinnerung sein! Ruhe in Frieden.