Albert
Radtke

Von Kerstin 16.09.2018 um 00:05 Uhr | melden

Lieber Papa mir kam gerade alles so hoch und ich musste so weinen. Ich vermisse dich sehr.
Ich bin noch einmal alles durchgegangen.
Mir geht es nicht aus dem Kopf, was in der letzten Nacht passiert ist und warum diese Frau mir nicht Bescheid gegeben hat, dass du gehen wirst, obwohl die Ärztin sagte, sie soll mich informieren. Sie ließ mich im Glauben, dass wenn es dir schlechter geht, sie alles tut, damit man du ins richtige Krankenhaus kommst und ggf in ein küstlichea Koma versetzt wirst und sie sagte mir nichts davon, wie schlecht es dir geht, denn dann wären wir doch sofort gekommen. Wir wohnen ja 360 km entfernt, sonst wären wir ja selbst jeden Tag bei dir gewesen aber ich konnte doch nicht ahnen, dass es dir so schlecht geht, da du ja fünf Tage vorher vom Krankenhaus in die Rhea kamst. Papa die Ärztin hatte mir am gleichen Tag noch gesagt, wenn das Antibiotika nicht anschlägt, müsste man sich zusammensetzen, was zu tun ist. Die Ärztin sagte wortwörtlich zu mir, man müsse dich dann auf die Intensivstation bringen und ggf, damit sich dein Körper erholt, dich ins künstliche Koma versetzen.
Ich und auch Nadine haben auf deine Frau eingeredet das sie zustimmt, falls es dir schlechter geht. Hinzu kam, dass deine Frau noch einen Tag vorher ihren Umzug machte und das hätte sie doch nicht tun können, wenn es dir so schlecht gegangen wäre.....Sie wollte nicht, dass du an Maschinen kommst und wir erklärten ihr, dass es dann nur dafür dient, damit dein Körper Kraft sammeln kann und gegen diese Lungenentzündung ankämpfen kann. Ich bekam deine Frau nicht überredet aber Nadine schaffte es und wir waren der Annahme, dass sie alles macht aber da haben wir falsch gedacht..
Am nächsten Tag, an dem Tag, als du in den Himmel gingst sprach ich mit der Ärztin und sie sagte wortwörtlich, sie haben den Sterbevorgang beschleunigt, damit du nicht mehr leiden musst. Deine Frau tat so, als ob sie nichts davon mitbekommen hat und als ich es immer wieder ansprach sagte sie wortwörtlich, dann könnte man die Rhea ja anzeigen aber das würde sie nicht tun, da sie der Meinung war, dass der Tag, wo man gehen muss vorbestimmt ist.
Papa aber das ist keine christliche Handlung, es ist ein eingreifen ins Leben und du wolltest noch auf dieser schönen Welt bleiben.
Jetzt komme ich erst richtig dazu, Klarheit zu bekommen. War die letzten Wochen zu verletzt und konnte nicht begreifen warum du so schnell gehen musstest.
Einen Menschen Morphium zu geben ist nicht mit dem christlichen Glauben zu vertreten und ich weiß, dass das Karma zurückschlagen wird.
Tut mir leid lieber Papa, dass ich dir das hier schreiben muss aber ich möchte das es jeder weiß.
Deine Frau sagte, du wolltest nie an Maschinen und das kann ja sein, dass du das gesagt hast aber es existiert nichts schriftliches und dann ist es strafbar so zu handeln.
Ich weiß, dass deine Frau dich geliebt hat aber sie war seelisch nicht so für dich da und das hast du auch oft gesagt.
Vielleicht dachte sie wirklich an Maschinen angeschlossen zu sein heißt, dass nur die Maschinen jemanden am Leben erhalten aber wir hatten ihr am Vortag zig mal erklärt, dass künstliches Koma was ganz anderes ist und deshalb verstehe ich ihr Handeln nicht.
Ich möchte nur Gerechtigkeit und ich werde nächste Woche alles tun, damit du deine Gerechtigkeit bekommst.
Papa ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.
Ich weiß, es bringt dich nicht zurück aber ich brauche für meine Seele Klarheit.

Papa ganz ehrlich, wie kann es sein, dass du am Donnerstag aus dem Krankenhaus in eine Rhea kommst und fünf Tage später im Sterben liegst. Ich muß Klarheit haben, sonst komme ich nicht zur Ruhe.

Ich habe auch Fehler gemacht keine Frage aber ich weiß, dass du mir diese Fehler längst verziehen hast, denn du weißt, warum ich es tat.

Du weißt lieber Papa, dass Mami für mich meine große Liebe ist und Nadine und das Axel mein Herzenspaps ist. Dich habe ich natürlich auch sehr lieb. Deine Frau hat immer über meine Mama oder Axel geredet, weil deine Frau immer über 35 Jahre so neidisch war auf Mama und Axel. Sie war neidisch, dass Axel Mami die ganze Welt zeigte. Mami und Axel waren fast in jedem Land auf dieser Welt. Und sie war neidisch darauf, dass Mami so so edel und wunderschön war und auf die so große Liebe, die Mami und Axel zueinander hatten war sie eifersüchtig.
Mama war so edel, so lieblich schön, so voller Liebe. Deine Frau hätte Mami nie das Wasser reichen können. Nicht in zig Leben könnte sie Mama das Wasser reichen. Mama war schon immer so voller Liebe und so edel und so lieblich schön und da war deine Frau immer eifersüchtig drauf.
Immer redete sie über Mami und Axel und das machte mich so wütend und deshalb besuchte ich euch auch nicht so oft. Jetzt verstehst du mich und mein handeln.
Ich werde Mama uns Axel immer verteidigen. Sie sind die liebsten Engel und ich liebe sie unendlich doll.

Du wusstest es schon immer. Du wusstest immer, was du an Mami, unseren Engel verloren hast.
Jetzt bist du bei Mami und das beruhigt mich. Du bist bei dem liebsten Engel im Himmel.

Papa ich musste das alles mal niederschreiben denn ich bin für Gerechtigkeit, so hast du, Mami und Axel mich erzogen.
Ich glaube auch, dass du Gerechtigkeit möchtest.

Ich habe dich ganz doll lieb um schicke dir eine ganz liebe Umarmung in den Himmel.
Papa wir sehen uns wieder.
Ich vermisse dich sehr.

In Liebe, deine Tochter Kerstin