Andy Fletcher

Andy
Fletcher

08.07.1961
Nottingham
-
26.05.2022
London

stimmungsbild
ZurückEine brennende Kerze: Kerze lila geschwungen
No More - this is the last time

Von Christian Mitzner 29.05.2022 um 21:55 Uhr | melden

Farewell, Fletch...

Mit Depeche Mode begleitest du mich seit ich 10 bin. Jetzt bin ich 48 und wir sind quasi gemeinsam gewachsen und älter geworden. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie sehr und in welcher Weise Depeche Mode mich geprägt, beeinflusst, geformt haben. Es ist auch egal. Es ist ein integraler Bestandteil meines Lebens. Dein Gesicht , dein Name, deine Vita waren mir so geläufig und vertraut wie die eines langjährigen Freundes. Freilich kennen auch wir uns nicht. Aber die paar Male, die ich dir doch persönlich begegnet bin, haben bestätigt, dass du derjenige von Depeche Mode warst, der irgendwie auch einer von uns Normalos, den Fans warst: nahbar, freundlich, offen, direkt, wohlwollend. Wenn einer stets auf die Fans zugegangen ist, um Autogramme zu geben, für Fotos bereitzustehen oder ein paar Worte zu wechseln, dann warst du das. Dabei, und das muss ich gestehen, standen eher die anderen im Fokus. "5000 Fotos" von Dave habe ich, wenige von dir. Aber jetzt, wo du für immer weg bist, merke ich zugegebener Maßen überrascht, wie sehr du mir in deiner manchmal komischen und irgendwie nicht zum Rest der Band passenden Art, ans Herz gewachsen bist.

Ich bin so un-, unendlich traurig. Ich schaue dein Foto an und denke, ein Familienmitglied, ein Teil von mir ist gestorben. Das ist irreal, vielleicht unsinnig. Egal. Das ist es, was ich im Moment fühle. Keine Ahnung, ob und wie es mit Depeche Mode weitergeht. Ein Album, eine Tour. Das ist mir aber eigentlich auch egal, weil es "nur" ein weiteres Album und eine weitere Tour wäre. Das bringt dich nicht wieder und es ist auch nicht mehr dasselbe.

Leider, das muss man eben auch sagen, ist es der Lauf der Dinge. Und es wird weitergehen. Ich bin unendlich dankbar für das, was war, Depeche Mode und dein Beitrag dazu und all das, was es mit mir gemacht hat. Das bleibt für immer.

Farewell Andy