Dorle Jacobsen

Dorle
Jacobsen

27.09.1957
 
-
18.08.2019
 

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Meine persönlichen Worte an meine Mutter

Hallo Mama ❤ . . .

Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll ... ich kann das alles noch gar nicht wirklich verstehen. Vor wenigen Tagen hast Du deinen letzten Atemzug gemacht. Ich war stets an deiner Seite. Ich hielt deine Hand. An diesem Tag haben wir uns ohne Worte von einander verabschiedet. Ein tiefer liebevoller Blick und ein Winken. Zuletzt sprachen wir am Freitag mit einander, als du nach 5 Tagen Krankenhausaufenhalt endlich nach Hause durftest. Du hast mich am selben Abend noch freudestrahlend angerufen. Diese Worte höre ich immer und immer und immer wieder. Wäre es doch bloß so gewesen. Ich schreibe diese Zeilen mit Tränen in den Augen ... ich kann kaum die Buchstaben auf der Tastatur erkennen. Deine letzten Worte am Telefon lauteten: "Mir geht es gut. Du brauchst dir also keine Sorgen mehr um mich machen. Ja? Gut, dann sehen wir uns Sonntag. Ich liebe Dich." ... Und du hattest Recht. Am Sonntag sahen wir uns - so wie jeden Sonntag, weil es zu einer Tradition geworden ist: Sonntag, 19 Uhr, bei Mama sein, gemeinsam essen, reden und fernsehen. Aber dieser Sonntag war anders. Extrem anders. Du warst sehr sehr schwach und hast viel geschlafen. Ich war bei dir und passte auf dich auf. Wie gesagt, wir blickten uns tief in die Augen, du hobst mit aller Kraft deinen Arm und winktest mir zu. Jutta war in diesem Augenblick auch im Raum. Du hast nur mir zu gewunken, Mama ... und das bedeutet mir unglaublich viel. Weißt du das eigentlich? Ich glaube in diesen wenigen Sekunden hast du dich von mir verabschiedet. Gegen 19 Uhr bist du dann friedlich gestorben, ohne Schmerzen und ohne Leid. Du hast nichts davon mitbekommen, weil du tief und fest geschlummert hast.

Jeden Sonntag gegen 19 Uhr haben wir uns gesehen und geschnackt. Und gegen 19 Uhr bist du von uns gegangen. Traditionen sind Traditonen, würdest du jetzt mit Sicherheit sagen.

So, nun reichts aber auch. Genug geweint. Mama, ich weiß, du willst mich nicht so traurig sehen. Ich möchte mich bei dir für absolut alles bedanken ... und vorallem für deine Kraft. Du warst immer, wirklich immer, eine Kämpferin! Du hast so viel geschafft, gemeistert, erledigt und hast dir selbst kaum Ruhe gegönnt. Du hast IMMER an alle anderen gedacht und leider viel zu wenig an dich selbst. Diese Eigenschaft hab ich von dir geerbt oder übernommen ... nenn es wie du willst. Du bist ein großartiger Mensch. Die 27 hat uns beiden viel bedeutet im Leben: Wir beide wurden an einem 27. geboren, unsere Lieblings-/Glückszahl ist die 27 und ich bin jetzt 27. Ich hätte niemals gedacht dich jetzt schon zu verlieren. Ich dachte immer du wirst später mal auf meine Kinder aufpassen und eine tolle Oma sein. Leider werden meine Kinder niemals ihre Oma kennenlernen.

Ich behalte Dich für immer in meinem Herzen ... und ich weiß du passt eh weiterhin auf mich auf und kümmerst dich liebevoll um mich, auch wenn ich dich sonntags nun nicht mehr besuchen kann. Du beschützt mich, das weiß ich. Irgendwann sehen wir uns wieder und dann ist JEDEN TAG Sonntag!

Ich liebe und vermisse dich sehr.

Deine Trudi ❤