Eberhard Esche

Eberhard
Esche

25.10.1933
Leipzig
-
15.05.2006
Berlin

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ZurückEine brennende Kerze: Kerze rot rund
Für Eberhard Esche

Von Manuela Hertel 25.10.2018 um 11:46 Uhr | melden

Meine erste Begegnung mit ihm war eine akustische. Wir behandelten “Deutschland - Ein Wintermärchen” von Heinrich Heine im Literaturunterricht, und unsere Lehrerin hatte eine Schallplatte mitgebracht. So hörte ich zum ersten Mal die unverwechselbare Stimme von Eberhard Esche, war sogleich begeistert von seiner Vortragskunst, kannte damals jedoch noch nicht einmal seinen Namen.

Später gab es dann natürlich auch die visuelle Begegnung mit ihm. Sein Chemiker Manfred Herrfurth in “Der geteilte Himmel” war der erste Film, in dem ich Eberhard Esche sah. Die großartige Gestaltung des jungen Intellektuellen, seine rebellische Haltung gegen die Heuchelei in seinem Elternhaus, gegen Missstände in seinem beruflichen Umfeld und trotz aller kühlen Ironie dennoch die Hoffnung auf Liebe in Gestalt von Rita Seidel (Renate Blume) ließen mich sogleich zu einer Verehrerin von Eberhard Esche werden.

Der idealistische, an den gesellschaftlichen Verhältnissen sowie seiner eigenen Inkonsequenz scheiternde Parteisekretär Werner Horrath in “Spur der Steine”, der selbstherrliche, von seiner klugen Frau zu einem besseren Menschen gewandelte König in dem Märchenfilm “Wie heiratet man einen König”, der seiner Spielsucht wie den gesellschaftlichen Zuständen hilflos gegenüberstehende Unternehmer Dr. Fritz Goldner in “Fleur Lafontaine”, der eigenwillige Hörspielregisseur Karl Taube in “Einzug ins Paradies” sind Beispiele seiner großen Schauspielkunst bei Film und Fernsehen.

Jedoch betrachtete Eberhard Esche stets die Bühne als seine eigentlich Heimat, auch wenn er an ihm unangenehmen Erscheinungen (“Modernismus”) am Theater litt und sich in späteren Lebensjahren gänzlich davon zurückzog, um sich ganz auf seine brillanten Vorträge von Goethes “Reinecke Fuchs” und Heines “Deutschland - Ein Wintermärchen” zu beschränken.
Legendär wurde seine Darstellung des Drachentöters Lanzelot in Jewgeni Schwarz’ Märchenparabel “Der Drache”, die erfolgreichste Produktion des Deutschen Theaters mit 580 Aufführung in den Jahren von 1965 bis 1981. Die Stücke von Peter Hacks, mit dem ihn auch privat eine Freundschaft verband, bedeuteten ihm viel. Brillant ist auch seine Gestaltung der Titelrolle des “Wallenstein” in der Inszenierung von Friedo Solter.

Berührend ist auch, wie liebevoll sich der eher als ironisch-distanziert geltende Esche über Kollegen seiner Zunft zu äußern vermochte: Wolfgang Langhoff und Hans Hardt-Hardtloff widmete er ganze Kapitel seiner Memoiren, seine Nachrufe beispielsweise auf Dieter Franke, Klaus Piontek und Rolf Ludwig (nachzulesen in “Ein Stolz, der groß ist”) sind ergreifend.
Selbstironisch hat Eberhard Esche im ersten Band seiner Memoiren, der nicht von ungefähr den Titel “Der Hase im Rausch” trägt, eben jenes Gedicht dafür verantwortlich gemacht, dass er als Schauspieler überhaupt zu Popularität gelangt sei. Seine Rezitation dieses Klassikers aus der Feder des russischen Dichters Sergej Michalkow assoziieren in der Tat zahlreiche seiner Verehrer als erstes mit dem Namen Eberhard Esche.

Doch hat uns dieser große Schauspieler weitaus mehr hinterlassen als diesen Vortrag. Für all dies hat Eberhard Esche einen Platz in unseren Herzen.

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
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