Knut Olaf Andresen

Knut Olaf
Andresen

19.05.1949
Heide Holstein
-
18.01.2020
Norderstedt

stimmungsbild
ZurückEine brennende Kerze: Kerze rot lang
Mein lieber Knut

Von Kristina Andresen 18.04.2021 um 02:29 Uhr | melden

......... heute vor einem Jahr und drei Monaten ......

aufgrund der coronabedingten "Isolation" habe ich viel
Zeit zum nachdenken. Allerdings ist es inzwischen
wirklich ein Nachdenken und keine trübe Grübelei mehr.

Zeitweise hatte ich nämlich tatsächlich schon die Befürchtung,
ich würde in eine Depression hineinrutschen. Dabei wüsste
ich gar nicht so recht, woran ich das erkennen sollte ......

Doch nun weiß ich ganz sicher, dass die einzelnen Trauerphasen,
wie sie in Büchern beschrieben sind, bei mir völlig
durcheinander purzeln und in gänzlich unterschiedlichen
Zeitabschnitten auftreten.

Als ich das realisierte, musste ich schmunzeln.

Denn diese Erkenntnis löste bei mir eine Erinnerung aus.
Weißt Du noch, dass wir so perplex waren,
weil unser erstes Kind
so gänzlich anders auf die Welt kam,
als ich es im Schwangerschaftskurs
gelernt und wir es anhand einer damals
gerade aktuell im Fernsehen
laufenden Dokumentation über verschiedene
Geburtsarten gesehen hatten?

Ich weiß noch wie heute, dass die Frauen in der
Dokumentation alle furchtbar schrien.
So dass wie beide ganz geschockt waren und
ich mich irgendwann zu Dir umdrehte und sagte:
"Schatz, merk Dir das bitte ... egal,
wie laut ich während
der Geburt auch schreien sollte,
ich WILL das Kind haben
und ich freue mich genau wie Du darauf!"

Und als es dann soweit war, ging alles ganz schnell
und irgendwie so total anders, als zuvor beschrieben wurde.
Keine wahrnehmbaren Senkwehen, kein "jetzt geht es los",
Rein gar nichts, was uns sagte, wir sollten wohl
mal ins Krankenhaus fahren.....

Unser Sohn kam nämlich nicht nur sehr schnell,
sondern auch nahezu schmerzfrei auf die Welt und
betrachtete uns - seine Eltern - gleich recht neugierig
mit wachen Augen. Er schaute uns beide direkt an.
Das gab uns das Gefühl, als sei er nur mal eben
aus meinem Bauch aus- und bei uns beiden eingezogen.

Ganz selbstverständlich. So voller Vertrauen.

Wir kamen uns spontan ganz unbesiegbar vor.... damals...
und nahmen uns vor, dieses grossartige Gefühl
von Liebe und Zuversicht niemals zu vergessen.

Sicher bestärkt durch den Arzt, der etwas wehmütig sagte,
er würde sich wünschen, dass alle Eltern dieses
allererste Glücksgefühl bewahren könnten. Und es
einsetzen könnten. Dann, wenn ihre Kinder diese
unkaputtbare Liebe am dringensten benötigen würden.
Dann, wenn es mal nicht so gut mit dem Kind läuft.
Das ist uns auch gelungen. Wir vergassen das nie.
Auch bei unserem zweiten Kind nicht.

Als unser Sohn dann heranwuchs, konnten wir immer
deutlich erkennen, dass er dieses Selbstvertrauen wie
einen Mantel trug. Und nur selten liess er mal einen
anderen Menschen unter diesen Mantel schauen.

Also war auch dort schon alles anders,
als es in Büchern stand.

So wie jetzt auch.

Jetzt spüre ich ...... Wenn genug Zeit vergangen ist, zählt
es nicht mehr, dass Du gestorben bist, sondern dass es
genau war, wie Du es Dir gewünscht hast.

Das wird immer wichtig sein. So lange ich lebe.
Auch für unsere Kinder ist das sicher entscheidend.

Denn egal, wie wir Hinterbliebenen uns den Tod auch
ausmalen... wenn jemand stirbt, ist alles vorbei. Genau so,
wie manche Wunden niemals heilen. Ganz gleich,
wie sehr wir uns auch bemühen.

In der wild tosenden Stille meines Herzens spreche
ich trotzdem noch oft zu Dir. "Mein Schatz...."
beginne ich oft und bestätige gern die Dinge,
die gut waren.... Ich beklage aber auch die Dinge,
die weniger gut waren.

Eines weiß ich genau: Wir Menschen sind so fehlerhaft!

Viel zu oft wissen wir erst Jahre später, dass wir in
entscheidenden Momenten falsch entschieden haben.
Und können dann rein gar nichts mehr daran ändern.

Vielleicht stolpert mein Herz deshalb so oft und macht
mir Angst. Manchmal wiederum rast es und das macht mir
nicht minder Angst. Und ebenso manchmal habe ich den
Eindruck, es lege sich ein Ring um mein Herz.
Ein Ring, der mir die Luft abdrückt.

Bei all diesen Stolpersteinen denke ich, dass es der
Kummer um Dich ist, der ungestüm versucht, mein
lädiertes Herz nun ganz zu brechen.

Aber das lasse ich nicht zu. Ich wehre mich!

Und ich warte derweil darauf, dass meine andere Hälfte
aus ihrem Versteck zu mir zurückkehrt und ich wieder
vollständig sein werde.

Ich vermisse Dich sehr.
Immer noch bin ich zu zweit.
Nie werde ich ohne Dich sein.
Du bist immer in meinen Träumen
Bitte lach Dir keinen anderen Engel
an, mein Schatz

Deine Liebste

Geschenk Am 09.02.2020 von Gedenkseiten.de angelegt.
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