Michail Gorbatschow

Michail
Gorbatschow

02.03.1931
Priwolnoje Russische SFSR
-
30.08.2022
Moskau Russland Beiges 3 Sep

Stimmungsbild-Michail-Gorbatschow-1
ZurückAus dem Kondolenzbuch: Michail Sergejewitsch Gorbatschow

von Rolf Becker am 31.08.2022 - 10:52 Uhr | melden

Leben
Kindheit und Jugend

Michail Sergejewitsch Gorbatschow kam am 2. März 1931 als Sohn eines russischen Vaters, Sergei Andrejewitsch Gorbatschow (1909–1976), und einer ukrainischen Mutter, Marija Pantelejewna Gopkalo (1911–1993), in der Region Nordkaukasus (heute Region Stawropol) zur Welt. Gorbatschows Eltern waren Bauern in einem Kolchos in der Ortschaft Priwolnoje. Gorbatschows Großvater mütterlicherseits, Pantelei Jefimowitsch Gopkalo, war 17 Jahre Leiter dieser Kolchose, wurde aber 1937 wegen Trotzkismus-Verdachts verhaftet. An diesem Ort wuchs Michail Gorbatschow heran, wobei er viel Zeit bei seinen Großeltern mütterlicherseits verbrachte, die in ihre Enkelkinder vernarrt waren. Erste Berufserfahrungen sammelte er mit 17 Jahren, als er zusammen mit seinem Vater mehrere tausend Zentner Getreide erntete, dieser dafür den Leninorden erhielt und er den Orden des Roten Banners der Arbeit. Für den Wehrdienst war er untauglich. Gorbatschow studierte Jura an der Lomonossow-Universität in Moskau und lernte dort seine spätere Frau Raissa (1932–1999) kennen. Sie heirateten im September 1953 und zogen gemeinsam zurück in seine Heimatregion Stawropol im nördlichen, russischen Kaukasus, nachdem Gorbatschow 1955 sein Studium der Rechtswissenschaft beendet hatte.
Parteikarriere
Gorbatschow im Gespräch mit dem US-Präsidenten Ronald Reagan (1985)

Im Alter von 19 Jahren wurde Gorbatschow als Mitglied des kommunistischen Jugendverbands Komsomol mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnet. Im Alter von 21 Jahren trat er in die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) ein und agierte von da an 22 Jahre lang im heimatlichen Stawropol für die Partei. 1966, im Alter von 35 Jahren, machte er einen Abschluss als Agrarbetriebswirt am Landwirtschaftlichen Institut. Gleichzeitig setzte er seine Parteikarriere fort und wurde 1970 zum Ersten Sekretär für Landwirtschaft berufen sowie im Folgejahr Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU. 1972 führte er eine sowjetische Delegation nach Belgien, zwei Jahre später wurde er Repräsentant des Obersten Sowjets und Vorsitzender der Ständigen Kommission für Jugendpolitik (russisch Комиссия по делам молодёжи Совета Союза Верховного Совета). Mitglied der Kreml-Führung wurde er bald nach dem überraschenden Tod seines Förderers Fjodor Kulakow 1978 als dessen Nachfolger im Parteiamt des ZK-Sekretärs für Landwirtschaft und anschließend in rascher Folge als Kandidat (1979) und Vollmitglied (1980) des Politbüros. Während seiner Tätigkeit im Politbüro lernte er Juri Andropow, den Chef des KGB, kennen, der ebenfalls aus Stawropol stammte und Gorbatschow in den kommenden Jahren in seiner Karriere im Parteiapparat unterstützte.

Aufgrund seiner Position in der Partei konnte er auch das westliche Ausland bereisen. 1975 besuchte er mit einer Delegation die Bundesrepublik Deutschland, 1983 führte er eine sowjetische Kommission nach Kanada, um sich mit Pierre Trudeau, dem damaligen Premierminister, und Mitgliedern des kanadischen Parlaments zu treffen. 1984 reiste er nach Großbritannien und sprach mit Premierministerin Margaret Thatcher. Sie äußerte sich anschließend positiv über ihn: „Ich mag Herrn Gorbatschow. Mit ihm können wir arbeiten.“
Generalsekretär des ZK der KPdSU

Quelle Wikipedia Wiki

Rolf Becker