Otfried Preußler

Otfried
Preußler

20.10.1923
Reichenberg
-
18.02.2013
Prien am Chiemsee

stimmungsbild

Gedenkseite für Otfried Preußler

Otfried Preußler wurde im Herbst am 20. Oktober 1923 in Reichenberg geboren und starb am 18. Februar 2013 mit 89 Jahren in Prien am Chiemsee. Er wurde im Tierkreiszeichen Waage geboren.

Otfried Preußler war ein deutscher Kinderbuchautor. Seine bekanntesten Werke sind Der kleine Wassermann, Der Räuber Hotzenplotz, Krabat, Das kleine Gespenst und Die kleine Hexe. Die weltweite Gesamtauflage seiner in insgesamt 55 Sprachen übersetzten 32 Bücher liegt bei 50 Millionen Exemplaren.

Otfried Preußler über sich selbst und seine Arbeit:

„Ich versuche mit Geschichten nichts weiter, als den Lesern Spaß zu machen, sie in der Kunst des Lachens zu üben, ihrer Phantasie Nahrung zu geben, sie in ihrem natürlichen Lebensmut zu bestärken.”

Preußlers Vorfahren waren hauptsächlich als Glasmacher tätig und lassen sich bis ins 15. Jahrhundert in Böhmen nachweisen. Seine Eltern waren Lehrer, der Vater nebenbei auch Heimatforscher und Volkskundler. Aus der böhmischen Heimat schöpfte Preußler viele seiner Erzählstoffe. Prägend erlebte er hier seine Großmutter Dora, die über ein großes Wissen an Volkssagen verfügte. Preußler bezeichnet das Geschichtsbuch seiner Großmutter als eines, das gar nicht existiert hatte und doch das wichtigste seines Lebens gewesen war. Auch sein Vater, mit dem er als kleiner Junge oft unterwegs war und der die Sagen des böhmischen Teils des Isergebirges zusammentrug, unterstützte Preußlers Neigung.

Preußler besuchte die Rudolphschule in Reichenberg. Seine Lieblingsfächer waren Deutsch und alle Fremdsprachen. Sein Berufswunsch war, Professor für deutsche Landesgeschichte an der Karlsuniversität in Prag zu werden.

Unmittelbar nach seinem Abitur 1942, das er mit Auszeichnung bestanden hatte, wurde Preußler zum Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Zwar überstand er den Einsatz an der Ostfront, geriet aber 1944 als 21-jähriger Offizier in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Die nächsten fünf Jahre verbrachte er in verschiedenen Gefangenenlagern in der Tatarischen Republik, unter anderem in Jelabuga. Er litt unter Typhus, Malaria und Fleckfieber und magerte bis auf 40 Kilogramm ab. Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft im Juni 1949 fand er im oberbayerischen Rosenheim seine heimatvertriebenen Angehörigen und seine Verlobte aus Reichenberg, Annelies Kind, wieder. Noch im selben Jahr heirateten sie. Das Paar hat drei Töchter.

Seine Situation als Spätheimkehrer vor Augen, entschloss sich Preußler Lehrer zu werden. Während seines Studiums verdiente er sich nebenbei Geld als Lokalreporter und als Geschichtenschreiber für den Kinderfunk. Von 1953 bis 1970 war Preußler zunächst als Volksschullehrer, dann als Rektor an der später nach ihm benannten Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen tätig. Mitunter hatte er 52 Kinder zu beschäftigen. Hier kam sein erzählerisches und zeichnerisches Talent den Kindern zugute; nicht selten erzählte er seinen unruhigen Schülern Geschichten, die er später aufschrieb und veröffentlichte.

Anfangs arbeitete Preußler nur nebenberuflich als Schriftsteller; er schrieb unter anderem Hörspiele für den Kinderrundfunk. Später kamen die ersten Kinderbücher und auch einige Übersetzungen hinzu. 1956 erschien sein erstes Buch Der kleine Wassermann. Insgesamt schrieb er 32 Kinder- und Jugendbücher. Seine Bücher haben eine deutschsprachige Gesamtauflage von über 15,2 Millionen Exemplaren und liegen in 55 Sprachen in etwa 275 Übersetzungen vor.

Preußler lebte zuletzt als freier Schriftsteller in Haidholzen bei Rosenheim. Nachdem er sich weitgehend zur Ruhe gesetzt hatte, schrieb er seine Erlebnisse in den russischen Gefangenenlagern auf. Diese sollen nach seinem Tod veröffentlicht werden.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Otfried_Preußler
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