Uwe Bergmann

Uwe
Bergmann

18.01.1936
Leipzig
-
31.08.2013
Köln

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Gedenkseite für Uwe Bergmann

Uwe Bergmann starb am 31. August 2013 gegen drei Uhr nachmittags. Genauer wäre es zu sagen: Er ist friedlich eingeschlafen, denn gestorben ist er ganz langsam in den letzten Jahren. Doch diese letzten Jahre waren nur ein kleiner Teil seines Lebens und hier wollen wir uns an den Uwe erinnern, den wir viel früher kennengelernt haben:

Du wurdest am 18. Januar 1936 in Leipzig als erstes und einziges Kind von Wanda und Hans Bergmann geboren. Wanda war schon Ende Dreißig und hatte eine schwere Geburt mit Dir. Dein Vater war ein bekannter Schauspieler und für Deine Eltern war die Umstellung wohl sehr schwierig, so dass Du einen Großteil deines frühen Lebens bei deiner Tante Carola verbracht hast. Dazu kam bald der Krieg: Nächte im Luftschutzbunker, Bomben, traumatische Erfahrungen, die Dich Dein ganzes Leben begleitet haben.

Du selber hast Deinen Vater viel zu früh, fast noch als Kind, verloren. Mit 18 warst Du schon ein Halbweise, hast Dich ohne Deine Mutter aus der DDR abgesetzt, um Dein Glück in der „BRD“ zu suchen. Ein zweites Abitur im Westen, und danach ein kunterbuntes Studium, von Mathematik bis Jura. Wie Bill Gates und Steve Jobs viele Jahre später, hast Du nichts abgeschlossen, aber dennoch ziemlich schnell mit Computern Deine Brötchen verdient. Auf dem Weg zur Arbeit bei Bayer hast Du dann eine gewisse Gisela Haarmann kennengelernt. Einige Jahre später war sie dann Deine Ehefrau, und später die Mutter Deiner beiden Kinder. Über die Jahre bevor Ihr beide zu Eltern wurdet, wissen wir wenig. Nur dass es ziemlich lange gedauert hat, bis Ihr genug Vertrauen in Euch gefasst hattet. Dass es wahrscheinlich eine Zeit war des Erwachsenwerdens für Euch beide, die Ihr Eure Kindheit im Krieg und Eure Jugend in der Nachkriegszeit hattet. Dass es nicht immer einfach war, aber auch dass Ihr zusammen gewachsen seid: Das West-Mädchen aus dem recht konservativem Haus einer Unternehmerfamilie, und der Ost-Junge aus der freisinnigen Künstlerfamilie.

Kinder zu bekommen war jedenfalls die letztendliche Entscheidung. Und sie war richtig, nicht nur weil es uns sonst nicht gäbe, sondern es war Eure Chance als Menschen zu wachsen und ein bisschen von dem zu haben, was Euch lange gefehlt hat: Glück.

Wir sind uns einig, dass ein ganz wichtiger Bestandteil unserer glücklichen Kindheit die vielen und langen Urlaube waren. Amrum, Korsika und Weissensee sind Eckpfeiler, die unsere Verbundenheit mit der Natur, unser Körpergefühl, ob durch FKK oder Skifahren, und unsere Geschwisterliebe ganz entscheidend geprägt haben. Und die treibende Kraft, für diese Wanderlust, kam bestimmt von Dir. Gerne bist Du auch kreuz und quer durch Deutschland und Europa mit dem Zug gereist, und hast auch Ägypten und viel später die USA besucht.

Du mochtest Heinz Erhardt, Emil und Von Hallervorden, und Deine Spitzen waren auch gerne etwas derb oder anzüglich. Was ist witzig? Selbst als Du schon nicht mehr der warst, den wir kannten, schien es, dass Dich Dein Humor noch nicht verlassen hatte; dass Du immer noch gespürt hast, wenn man einen Spaß gemacht hat. Der Sinn fürs Komische sitzt tief und Dein Humor lebt weiter. Und er war auch Ausdruck Deiner Offenheit. Du hast Dir nie viel aus den verbohrten Ansichten anderer gemacht, nie Dinge getan „weil man das halt so macht“ und warst bereit Neues kritisch zu erkunden und gegebenenfalls anzunehmen.

Du liebtest die Natur, bist gerne lange gewandert, vor allem in Deiner Heimat in Jena, vom Burggarten 10 zum Fuchsturm oder über die Kernberge. Beim Wandern hast Du keine besondere Herausforderung gesucht, nur eine leichte ausgedehnte Anstrengung, um die Umgebung zu erkunden. Du wolltest Dich nicht mit anderen messen, weder sportlich noch im Beruf. Das kam sowohl aus der Einsicht mit dem was Du erreicht hattest zufrieden zu sein, als auch aus einem inneren Schutz vor Stress, der aus Wettbewerb entstehen kann.

Du hattest einen ausgebildeten Sinn für Ästhetik, den Du vor allem als Hobby-Fotograf und -Filmemacher ausgelebt hast. So hast Du unzählige Blumen fotografiert, das Leben Deiner Familie mit der Kamera ausführlich dokumentiert, und bisweilen auch andere Geschöpfe abgelichtet, die Dich ästhetisch angesprochen haben.

Du warst ein guter Vater, aber vor allem warst Du unser Vater, Du hast uns geliebt, wir waren Dein ganzer Stolz. Wenn man jung ist, fällt einem vor allem auf was einem fehlt, was hätte besser sein können. Mit etwas mehr Reife sieht man deutlicher was man alles hatte und ist dankbar dafür. Dankbar für Deine Liebe, Deine Unterstützung, Deine Zeit. Dankbar für das was Du uns auf den Weg geben hast.

Denn, auch wenn es unfassbar ist, dass Du jetzt nicht mehr in dieser Welt lebst, wissen wir doch alle, dass dies eines Tages auch unser Schicksal sein wird. Und so erinnert uns Dein Weggehen, dass wir unsere Zeit nutzen sollten für die wichtigen Dinge im Leben. Und wie Albert Schweizer gesagt hat:

"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe,
 die wir hinterlassen, wenn wir weggehen."

Dagmar & Sven (13.9.2013)

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