Von Andreas Steinhardt 22.01.2025 um 12:05 Uhr | melden
Zur Gedenkkerze ein Gedicht von Robert Reinick.
Der Januar zeigt sich seit vielen Tagen von seiner kalten Seite, Rauhreif bedeckt das Land, welche die Bäume wie in weißer Blütenpracht erscheinen lassen, wie ich es selten gesehen habe.
Wilhelm unternahm auch bei kaltem, schneereichem Wetter gerne ausgedehnte Spaziergänge durch das Feld und den Wald.
Ich erinnere mich, wie mein noch sehr starker
und rüstiger Endsiebzieger-Großvater mich als Kind mit dem Schlitten durch die eisige Landschaft zog, besonders an einen -17° Nachmittag, der kälteste Tag, den ich je in hiesigen Breitengraden erlebte.
Es machte weder ihm noch mir so wirklich viel aus, die dicken Mützen halfen durchaus, dass die Ohren nicht anfroren, die dicken, gefütterten Stiefel und Schafswollsocken dass unsere Zehen nicht steif wurden. Eisbären halt...
Januar
von Robert Reinick
Wohin man schaut, nur Schnee und Eis,
Der Himmel grau, die Erde weiß;
Hei, wie der Wind so lustig pfeift,
Hei, wie er in die Backen kneift!
Doch meint er’s mit den Leuten gut,
Erfrischt und stärkt, macht frohen Mut.
Ihr Stubenhocker, schämet euch.
Kommt nur heraus, tut es uns gleich.
Bei Wind und Schnee auf glatter Bahn,
Da hebt erst recht der Jubel an!
Robert Reinick, *22.Feb. 1805 in Danzig,
+07. Feb. 1852 in Dresden.
Reinick war ein dt. Maler und Dichter.




