Von Andreas Steinhardt 16.07.2025 um 22:44 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Gedicht von Hans Böhm.
Lieben Sie den Juli - auch diesen? Nun, er ist ziemlich durchwachsen, wie der Letztere.
Heute zog ein Gewitter mit längerem Starkregen durch, wir hatten schon sehr warme Tage in diesem Monat, aber auch einige regnerische.
Morgen soll es recht trübe, aber trocken werden, zum Wochenende erwartet uns wieder wärmeres, durchweg sonniges Wetter bei Temperaturen bis zu 29° C in hiesigen Breitengraden.
Was hatte mein Großvater Wilhelm bei gutem Juliwetter gemacht? Er hätte sich Stunden unter seinen schattigen Apfelbaum gesetzt - und Gott einen guten Mann sein lassen...
Mein Großvater war nicht wirklich ein Freund der hohen Temperaturen, wie auch ich - aber er konnte solche Tage durchaus genießen - im Schatten...
Juli
von Hans Böhm
Mit weißen Wolken Sommertag
Wie himmlisch du mich überblühst!
Es neckt der Wind mit lauem Schlag
Die Sonne wandelt hoch und grüßt.
Im Lindenbaume fällt und steigt
Der Biene dunkler Glockenton.
Geziefer webend mich umgeigt
So hör ich’s tausend Jahre schon.
Und wie die Wärme jubelnd schwillt
Und flimmert über Feld und Au
Da fahr ich mit der Erde mild
Und golden in das Himmelsblau.
Hans Böhm, *18. April 1876 in Köln,
+12. Dezember 1946 in Dießen am
Ammersee (heute LK. Landesberg am Lech, BY)
Böhm war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Schriftsteller.





