Von Andreas Steinhardt 13.12.2025 um 20:45 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze am Vorabend des 3. Advents ein Gedicht von Rainer Maria Rilke.
Noch 11 Tage bis zur Christnacht - es herrscht ein buntes Treiben auf den Weihnachtsmärkten, auch wir werden morgen einen dieser besuchen.
Mit meinem Opa Willi war ich als Kind auch öfter auf dem Christkindlesmarkt, mein Großvater zeigte sich immer äußerst großzügig, wenn der kleine Enkel (zuviele...) Wünsche hatte...
"Hier! Ich habe 100 Mark mitgenommen! Die können wir ausgeben" -
so erinnere ich mich an Opas Ausspruch...sehr spendabel! Damals bekam man für diese Summe wirklich noch viel...
Die hohen Tannen atmen
von Rainer Maria Rilke
Die hohen Tannen atmen heiser
im Winterschnee, und bauschiger
schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser.
Die weißen Wege werden leiser,
die trauten Stuben lauschiger.
Da singt die Uhr, die Kinder zittern:
Im grünen Ofen kracht ein Scheit
und stürzt in lichten Lohgewittern, –
und draußen wächst im Flockenflittern
der weiße Tag zur Ewigkeit.
Rainer Maria Rilke, *04. Dezember 1875 in Prag,
+29. Dezember 1926 in Valmont bei Montreux,
Schweiz.




