Von Andreas Steinhardt 21.09.2020 um 19:51 Uhr | melden
Hier ein heiteres Gedicht über das Alter(n) von Fritz Kukuk, 1905 geboren in Himmighausen (heute zur Stadt Nieheim in Ostwestfalen gehörend), gestorben 1987 ebenfalls in Himmighausen. Es gibt von Seiten der Familie meiner Partnerin ein Verwandtschaftsverhältnis zu Fritz Kukuk.
Das ist Seltsam mit dem Alter!
von Fritz Kukuk (1905-1987)
Wenn man zehn ist und noch Kind,
weiß man glasklar, dass das Alter um die zwanzig rum beginnt.
Ist man aber selber zwanzig,
denkt man nicht mehr ganz so steif,
glaubt jedoch, genau mit vierzig ist man für den Sperrmüll reif.
Vierziger; schon etwas weiser
und vom Lebenskampf geprägt,
haben den Beginn des Alters auf Punkt sechzig festgelegt.
Sechziger, mit Hang zum Grübeln,
sagen dumpf wie ein Fagott,
achtzig ist die Altersgrenze und von da an sei man Schrott.
Doch die Achtziger, die Klugen,
denken überhaupt nicht dran,
leben, lieben, lachen weiter, Alter fängt mit hundert an.
-----------
Seit 1934 schrieb Fritz Kukuk hauptsächlich Gedichte und erlangte mit seinen Werken überregionale Bekanntheit. Darüber hinaus fand sein Werk aber auch internationale Anerkennung: So wurde Fritz Kukuk u. a. die Ehre zuteil, im Jahre 1980 vom Nestor der schwedischen Germanistik für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen zu werden. Ehrenamtlich war Fritz Kukuk als Consul de Mexico für Westfalen tätig.
Gerda hätte dieses schöne Gedicht mit Sicherheit sehr gefallen!





