Von Andreas Steinhardt 06.11.2020 um 20:11 Uhr | melden
Gerda mochte diesen Monat so gar nicht. Nass und grau, stürmisch und kalt. Allein wenn sie zum Fenster ging und einen Blick nach draußen riskierte, schüttelte Gerda sich mit einem ausstossenden Laut der Unbehaglichkeit. Ich friere schon allein, wenn ich nur raussehe! sagte meine Mutter meistens. Nun, einem Kind des Sommers konnte man diesen Monat so gar nicht schmackhaft machen. Es sei denn - wie momentan - sich der November von seiner allerbesten Seite zeigte. Seit Tagen haben wir strahlend schönes Wetter, das difuse Herbstlicht der tiefstehenen Sonne taucht gen Abend die Bäume in ein surreales Licht, welches sich am liebsten verstecken möchte vor den kommenden Monaten. Gerda war heilfroh, wenn es damals einen sonnigen Ausnahme-November gab. Gut, wie die meisten Menschen wohl auch. Ich finde es auch sehr schön derzeit, allerdings macht mir als geborenes und überzeugtes Winterkind stürmisches Novemberwetter nichts aus. Es trübt nicht meine Stimmung. Das habe ich wohl von meinem Vater geerbt...





