Von Andreas Steinhardt 22.03.2025 um 09:18 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Gedicht von Julius Rodenberg.
Der gestrige Freitag war ein sonnendurchfluteter, warmer Frühlingstag, hierzulande mit Temperaturen bis zu 22° C.
Gerda hätte an solch einem Märztag mit der Sonne um die Wette gestrahlt, das Gesicht gen Himmel gerichtet, mit einem Lächeln und sicherlich einem Satz auf den Lippen wie...
"Ach wie wunderbar! Der Frühling ist da! Ich bin
so froh und glücklich, dass die kalten, düsteren Tage vorüber sind!" - es ist ein wenig früh dafür, dass sich solch ein Wetter nun lange hält. Die Kehrtwende beginnt hierzulande schon heute...
Frühlingssonne
von Julius Rodenberg
Frühlingssonne tritt mit Funkeln
Aus den Wolken; Merzluft weht,
Tief am Berg, im Wald, dem dunkeln
Und am Strom der Schnee zergeht.
Veilchendüfte, Lerchenschall,
Glanz und Jubel überall.
O wie wonnig,
O wie sonnig,
Wenn der Frühling aufersteht!
Möchte nun ein Vogel werden,
In den Himmel fliegen ein,
Und doch von dem Glanz der Erden
Kann ich gar nicht mich befrein.
O, mein Schatz, so anmuthreich,
Erd und Himmel mir zugleich,
Stern und Sonne,
Qual und Wonne,
Könnt ich nunmehr bei Dir sein!
Julius Rodenberg, eigentlich Julius Levy,
*26. Juni 1831 in Rodenberg, heute LK Schaumburg, Niedersachsen, +11. Juli 1914
in Berlin.
Rodenberg war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.





