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Über die Toten sagt man nichts Schlechtes – warum eigentlich nicht?

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Seit alters her ist es eine fest etablierte Konvention, dass man über die Toten nichts Schlechtes sagen sollte. Sie können sich nicht mehr wehren, und man sollte ihnen den gebührenden Respekt erweisen, so die überwiegende Meinung. Spricht dann doch einmal jemand abfällige Worte über einen verstorbenen Menschen, so werden solche Äußerungen pikiert ignoriert.

Respekt und Pietät als Kulturgut

Die Art, wie eine Gesellschaft mit ihren Toten umgeht, sagt sicher einiges über ihre Werte aus. Die meisten Kulturen ehren ihre Toten und kümmern sich liebevoll um deren Andenken. Dahinter steht sicher auch die Erkenntnis, dass kein Mensch nur gut oder böse, nur schwarz oder weiß war und ist.

Und ein toter Mensch kann nicht mehr mit seinen Sünden konfrontiert werden, sie erklären oder Abbitte tun, daher ist es nutzlos, nach seinem Tod noch zu lamentieren und zu schimpfen. Besser erinnert man sich an die guten Eigenschaften, die er mit Sicherheit auch gehabt haben wird. Wut und Ärger helfen nicht weiter, am besten lässt man sie also los und trägt auch sie zu Grabe.

Diese Konvention gibt es in fast allen Kulturen, und sie wird von einem Großteil der Bevölkerung auch befolgt und für richtig befunden – Ausnahmen bestätigen die Regel. So gibt es sicher historische Persönlichkeiten, bei denen man diese Konvention nicht anwendet; Hitler und Idi Amin sind da sicher plakative Beispiele. Aber sie haben sich den Respekt der Menschen auch zu Lebzeiten nicht verdient, daher gesteht man ihnen diese Ehre auch im Tode nicht zu.

Und wo bleibt die Wahrheit?

Diese Konvention der Pietät wird jedoch immer wieder hinterfragt und heraus gefordert. Manche verstorbenen Menschen haben ihren Mitmenschen vielleicht großes Leid zugefügt – und das soll jetzt verschämt verschwiegen werden? Was ist denn, wenn der Vater ein prügelnder Trunkenbold gewesen ist und seine Kinder missbraucht hat? Sollen jetzt all seine Opfer mit Krokodilstränen am Grab stehen, nur weil er tot ist?

Wozu das jetzt noch alles auf wühlen, sagen dann viele Menschen. Nun ist es ja vorbei, lass die Sache ruhen, ist doch für alle das Beste. Bei dieser Haltung schwingt vielleicht auch noch eine gewisse Portion an Egoismus mit - wem gefällt es schon, wenn bekannt wird, dass man einen notorischen Säufer oder gar Pädophilen zum Bruder hatte.

Aber so einfach ist es nicht. Denn die Menschen, die womöglich unter dem Verstorbenen gelitten haben, brauchen vielleicht das Aussprechen der Wahrheit, damit ihre Wunden heilen können. Wenn in einer Familie Themen zu Tode geschwiegen werden, weil sie aus Pietät und Scham nicht angepackt werden, so bürdet man den Opfern eine zu große Last auf. Wenn sie nie gehört werden, wenn sie nie die Wahrheit sagen dürfen und ihr Leiden wahr genommen wird, so können sie vielleicht nie wirklich genesen.

Vielleicht ist es wirklich nicht nötig, dass die betrogene und wütende Ehefrau alle Verfehlungen des Dahingeschiedenen in epischer Breite erläutert – das führt wahrscheinlich wirklich zu nichts. Aber wenn zum Beispiel misshandelte Kinder endlich eine Stimme bekommen, kann das für ihre psychische und emotionale Gesundheit ungeheuer wichtig sein. Denn es ist auch wichtig, dass man – wenn auch im Nachhinein – Gerechtigkeit erfährt und spürt, dass auch die Lebenden wichtig sind; wichtiger als eine Konvention, die nicht immer angemessen ist.

Oliver Schmid Über den Autor Oliver Schmid

Oliver Schmid ist Gründer von Gedenkseiten.de, seit 2009 Internet-Unternehmer und Experte für Inbound Marketing mit Hauptsitz in Friedrichshafen.

info@gedenkseiten.de
www.gedenkseiten.de

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