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Weltraumbestattung

weltraumbestattung

Das Genre der Science Fiction erlebt immer wieder einen enormen Aufschwung, so auch derzeit wieder. Kinofilme, Fernsehserien und Romane, die die Reisen des Menschen in das Universum zum Thema haben, erfreuen sich großer Beliebtheit und erfüllen dem Zuseher den Traum vom Fliegen im Weltall. Wer kennt nicht das berühmte „Scotty, beam me up!“, das Captain Kirk von der Enterprise seinem Kollegen Scotty zurief.

Dieser Scotty - vielmehr der Schauspieler James Doohan, der diese Rolle verkörpert hat - hat zumindest nach dem Tod sein filmisches Leben Wirklichkeit lassen werden und seine Asche im Jahr 2005 ins All schicken lassen. Diese Form der Bestattung steht aber nicht nur berühmten Personen zur Verfügung, sondern allen Menschen, die über einen gut gefüllten Geldbeutel verfügen.

Arten der Weltraumbestattung

Selbst bei dieser noch sehr jungen Bestattungsform haben sich schon verschiedene Varianten entwickelt, die der Kunde buchen kann.

  • Bestattung in der Erdumlaufbahn
    Bei dieser Form wird ein Teil der Asche – üblicherweise handelt es sich um 7 Gramm Asche in einer personalisierten Miniurne – mit einem Satelliten auf eine Umlaufbahn geschickt. Diese erdnahe Umlaufbahn ist allerdings so berechnet, dass der Satellit nach einer gewissen Zeit wieder in die Erdatmosphäre eintritt und dort verglüht. Dies geschieht aus Sicherheitsgründen, um Kollisionen mit anderen Satelliten oder zukünftigen Weltraummissionen zu verhindern.
    Die Angehörigen erhalten dann Fotos oder Videos vom Abschuss und vom Verglühen des Satelliten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre.
    Diese Form der Weltraumbestattung wird für 11.000 Euro angeboten. Dazu kommen noch die Kosten für die Bestattung der restlichen Asche, denn nach einer Kremation entstehen durchschnittlich etwa 2 Kilogramm Asche, die gemäß den deutschen Bestattungsgesetzen komplett bestattet werden müssen.
  • Bestattung auf dem Mond
    Bei dieser Variante wird die Aschekapsel in Mondnähe transportiert und von dem Transportmittel dann auf der Mondoberfläche deponiert. Da solche Missionen – üblicherweise von der amerikanischen NASA durchgeführt – nicht jeden Tag stattfinden, ist mit einer langen Wartezeit zu rechnen. Die Kosten hierfür betragen 25.000 Euro zuzüglich der Kosten für die Bestattung der Restasche.
  • Bestattungen im Universum
    Hier wird die Asche mit einer Trägerrakete ins Universum jenseits der Erdumlaufbahn geschossen und kann dort dann theoretisch ewig zwischen den Sternen kreisen. Auch hier sind sehr lange Wartezeiten ein zu kalkulieren. Die Kosten betragen ebenfalls an die 25.000 Euro -und wie gehabt der Zusatzbestattung der verbliebenen Aschereste.
  • Komplettbestattung im Universum
    Da aus Kostengründen normalerweise immer nur wenige Gramm Asche transportiert werden, muss der Rest der Asche wie schon erwähnt zusätzlich bestattet werden. Wird dies nicht gewünscht, kann auch die gesamte Asche in den Weltraum schießen lassen, muss hierfür allerdings sehr tief in die Tasche greifen: diese Variante kostet stolze 500.000 Euro.

Möglichkeiten der Weltraumbestattung

Wohl kaum jemand wird die Mittel und Möglichkeiten haben, seine eigene Rakete mit der Asche ins All zu schießen. Deshalb ist man auf kommerzielle Anbieter angewiesen, die mit der NASA oder osteuropäischen Raumfahrtinstitutionen zusammen arbeiten. In Deutschland besteht daher keine Möglichkeit der Weltraumbestattung, allerdings kann man über deutsche Anbieter eine Bestattung via USA oder Russland organisieren.

Diese Anbieter kümmern sich um die ganzen Formalitäten und arbeiten mit Firmen wie der Space Services Inc. zusammen, die wiederum die entsprechenden Kapazitäten bereit stellt oder bei der NASA bucht.

Wer sich also die Erfüllung des Lebenstraums vom Flug ins All zwar nicht zu seinen Lebzeiten, aber immerhin für die Phase nach dem Tod ermöglichen möchte, hat dazu durchaus die Gelegenheit. Und im Vergleich zu einer normalen Bestattung, die schnell einmal auch etliche Tausend Euro kosten kann, ist dann die Bestattung in der Erdumlaufbahn für so ein spaciges Abenteuer gar nicht mehr so unerschwinglich.

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