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Gedenkkerzen | Seite 5
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Kein Wort kann beschreiben,
wie du wirklich warst,
Und kein Foto zeigt dich,
wie du für uns bleibst.
An der Tür zur Wohnung
wird dein Namensschild grad abmontiert,
Doch dein Bild in mir
kann niemand ausradier′n.
Manchmal bist du noch hier,
Denn der Wind, den ich spür,
Ist wie eine Berührung,
wie ein Zeichen von dir.
Manchmal bist du noch hier,
Manchmal könnte ich schwör′n,
Im Prasseln des Regens
würd ich dich flüstern hör′n.
Wenn ich an dich denke,
Schau ich dankbar und stolz zurück.
Und wo du auch bist,
Ich wünsch dir dort viel Glück.
(aus dem Lied „Manchmal bist du noch hier“ von Ute Freudenberg;
geschrieben von David Brandes, Udo Brinkmann)
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich träte aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest,
wie ein Gutsherr aus seinem Schloß.
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche mit meinen Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.
Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig lächelnd und stolz,
wie einer, der Siegen gewohnt ist.
Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?
Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
Und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?
Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!
(Dietrich Bonhoeffer; Juni 1944; aus: Widerstand und Ergebung)
Ich glaube,
dass das Glück
nur in der heiteren
Auffassung des Lebens
und in der
Vortrefflichkeit des Herzens
und nicht
in den äußeren Umständen
liegt.
(Fjodor M. Dostojewski; 1821 - 1881)
Lass dir keine
Grenzen setzen
in deiner Liebe;
nicht Maß,
nicht Art,
nicht Dauer.
(Friedrich Schleiermacher; 1768 - 1834)
Sieh, dass du Mensch bleibst.
Mensch sein
ist von allem die Hauptsache.
Und das heißt,
fest und klar und heiter sein.
Ja heiter,
trotz alledem.
(Rosa Luxemburg; 1871 - 1919)
Bewusst zu werden
heißt nicht immer nur,
dich selbst besser zu verstehen,
deine Motive zu prüfen,
zu wachsen und zu reifen.
Es kann auch das Stillstehen sein,
dieses Ruhen im Herzen der Welt,
und von dort aus
das Leben wahrzunehmen
ohne zu urteilen und zu vergleichen,
ohne Feststellungen
und Einschätzungen zu suchen,
und dann am Ende
über das Denken hinauszugleiten,
wie ein Schiff, das aufs Meer treibt.
Da gelten nicht mehr
die Regeln des Festlandes,
nicht mehr die Sicherheit des Bekannten,
nicht mehr die Spuren im Sand,
sondern nur noch die Weite,
die Gischt der Wellen,
das Licht am Horizont.
Da tritt das Große,
das keiner Erkenntnis gleicht,
ins Bewusstsein.
Da leuchten nachts die Sterne
im stillen Wasser.
(Ulrich Schaffer)
Remember Me
To the living, I am gone,
To the sorrowful, I will never return,
To the angry, I was cheated,
But to the happy, I am at peace,
And to the faithful, I have never left.
I cannot speak, but I can listen.
I cannot be seen, but I can be heard.
So as you stand upon a shore gazing at a beautiful sea,
As you look upon a flower and admire its simplicity,
Remember me.
Remember me in your heart:
Your thoughts, and your memories,
Of the times we loved,
The times we cried,
The times we fought,
The times we laughed.
For if you always think of me, I will never have gone.
(Margaret Mead; 1901 - 1978)
Advent
Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
(Rainer Maria Rilke)
Der Weg zum Ziel
beginnt an dem Tag,
an dem du
die hundertprozentige Verantwortung
für dein Tun übernimmst.
(Dante Alighieri; 1265 - 1321)
Wenn dir jemand wirklich zuhört,
ohne dich zu verurteilen,
ohne dass er den Versuch macht,
die Verantwortung für dich zu übernehmen
oder dich nach seinen Mustern zu formen –
dann fühlt sich das verdammt gut an.
Jedes Mal, wenn mir zugehört wird
und ich verstanden werde,
kann ich meine Welt
mit neuen Augen sehen
und weiterkommen.
Es ist erstaunlich,
wie scheinbar unlösbare Dinge
doch zu bewältigen sind,
wenn jemand zuhört.
(Carl R. Rogers; 1902 - 1987)
Lieber Marcus.
Unsere gemeinsame Zeit liegt viele Jahre zurück, aber ich erinnere mich noch gut an deine herzliche und empathische Art, die unsere Zusammenarbeit besonders gemacht hat.
Ich denke gerne an die schönen und oft humorvollen Momente mit einem Lächeln zurück, die wir damals teilen durften.
In stiller Erinnerung, Michael
Da ist etwas
das überlebt
im Fortgehen
Visionen
unverloren
fortgeschrieben
(Annemarie Schnitt)
Nicht einwilligen.
Damit uns eine Hoffnung bleibt.
Mit den Dämonen
rechnen.
Die Ausdauer bitten,
sie möge mit uns leben.
Die Zuverlässigkeit der Unruhe
nicht vergessen.
(Walter Helmut Fritz; 1929-2010)
Eine herausragende Intelligenz
zeichnet sich durch die Fähigkeit aus,
zwei gegensätzliche Vorstellungen
gleichzeitig zu vertreten
und dennoch handlungsfähig zu bleiben.
So sollte man beispielsweise erkennen,
dass bestimmte Dinge hoffnungslos sind,
und dennoch fest entschlossen sein,
sie grundlegend zu ändern.
Diese Philosophie kennzeichnete
mein frühes Erwachsenwerden,
als ich sah,
wie das Unwahrscheinliche, Unplausible,
ja oft sogar das Unmögliche
wahr wurde.
(F. Scott Fitzgerald; 1896-1940)
Liebe,
das ist eine große
goldene Scheibe,
die vor der Welt steht
und alles Trübe verdeckt.
Wenn alle Kiesel
feucht sind und leuchten
wie Diamanten
und nichts gewogen wird.
Liebe,
das ist das Messer
mit der schartigen Kante,
das jeder Atemzug
mir tiefer
ins Herz treibt.
(Hilde Domin; 1909 - 2006)
Meine Augen sehen sich
an der Dunkelheit wund.
Die Nacht zieht Streifen
von Motorenlärm
durch meine Ohren.
Die Stille danach
schneidet deinen Platz.
nicht weg.
(Irene Kabanyi)
Seid mir nur nicht gar so traurig,
Dass die schöne Zeit entflieht,
Dass die Welle kühl und schaurig
Uns in ihre Wirbel zieht;
Dass des Herzens süße Regung,
Dass der Liebe Hochgenuss,
Jene himmlische Bewegung,
Sich zur Ruh begeben muss.
Lasst uns lieben, singen, trinken,
Und wir pfeifen auf die Zeit;
Selbst ein leises Augenwinken
Zuckt durch alle Ewigkeit.
(Wilhelm Busch; 1832-1908)
Mich ruft zuweilen eine Stille,
die alles Tönen überschweigt
bis ein geheimnisvoller Wille
sich über meine Seele neigt.
Der sprengt im Zittern von Sekunden
dies enge Haus - die Welt ist Traum,
in ferne Täler sanken Stunden
und flüsternah ward jeder Baum.
(Gertrud von Le Fort; 1876 - 1971)
Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund
träumen Mensch und Erde.
(Christian Morgenstern; 1871-1914)
War ich ein Falter
vor meiner Geburt
ein Baum oder
ein Stern
Ich habe es vergessen
Aber ich weiß
dass ich war
und sein werde
Augenblicke
aus Ewigkeit
(Rose Ausländer)
Für mich stellen Liebe und Mitgefühl
eine allgemeine,
eine universelle Religion dar.
Man braucht dafür keine Tempel
und keine Kirche, ja
nicht einmal unbedingt einen Glauben,
wenn man einfach nur versucht,
ein menschliches Wesen zu sein
mit einem warmen Herzen
und einem Lächeln,
- - das genügt.
(Dalai Lama)
Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
- Dass Amseln flöten und das Immen summen,
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter;
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
– Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freu mich, dass ich… Dass ich mich freu.
(Mascha Kaléko)
Lege deine Hand, o Gott, unter mein Haupt,
lass dein Licht leuchten über mir.
Der Segen deiner Engel schütze mich
vom Scheitel bis zur Sohle.
Gedenke nicht der Unzahl meiner Sünden,
richte nicht nach dem,
was ich an diesem Tag getan.
Vergiss mich nicht, wenn du die Deinen zählst.
Der Segen Christi komme über mich
und berge meine Seele in Frieden.
Starker Gott, schütze mich,
bei Tag und Nacht, in jeder dunklen Stunde,
bis strahlend schön die Sonne über den Bergen aufgeht.
Amen.
Nicht ins Bedauern gehen,
sondern die Bedeutung hören, sehen -
spüren, dass es nur so ging,
so kommen musste,
auf dem Weg in die Freiheit,
die keiner versteht und kennt.
Den großen Frieden erleben
in dem erstaunlichen Schritt,
den du von dir nicht kennst
und darum nicht erwarten konntest.
Im Annehmen, wie du warst oder bist,
kommst du dir näher.
Es ist nur eine Frage der Zeit,
bis du so bei dir bist,
dass du dich loslassen kannst.
Danach wieder das Aufbrechen
in ein neues Land.
Du weißt nicht,
das Wievielte es ist.
Du ahnst, dass auch das
dich nicht verschonen wird
mit dem Glück des Werdens
und seinem Schmerz.
(Ulrich Schaffer)
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
(Erich Fried)
29 Jahre!
Every step I take (Oh Lord)
Every move I make (I miss you)
Every single day, every time I pray
I‘ll be missing you (Yeah, yeah)
Thinkin of the day
When you went away
What a life to take, what a bond to break
I’ll be missing you
Somebody tell me why?
On that morning
When this life is over
I know
I’ll see your face
Every night I pray, every step I take
Every move I make, every single day
Every night I pray
Every step I take (Every day that passes)
(Is a day that I get closer) Every move I make
Every single day (To seeing you again)
Every night I pray, (We miss you Big), every step I take (And we wont stop)
Every move I make (Cause we cant stop), every single day (Thats right)
Every night I pray, every step I take
Every move I make, (We miss you Big) every single day
(aus dem Song „I’ll be missing you“, 1997;
Text: Gordon Matthew Thomas Sumner ; Faith Evans;
T. Gaither;
Musik: Sean John Combs ; Steven A. Jordan )
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Neue Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein
(Bertold Brecht; 1898 - 1956)
Jede Blüte will zur Frucht,
Jeder Morgen Abend werden,
Ewiges ist nicht auf Erden
Als der Wandel, als die Flucht.
Auch der schönste Sommer will
Einmal Herbst und Welke spüren.
Halte, Blatt, geduldig still,
Wenn der Wind dich will entführen.
Spiel dein Spiel und wehr dich nicht,
Lass es still geschehen.
Lass vom Winde, der dich bricht,
Dich nach Hause wehen.
(Hermann Hesse)
Gleiche nicht jenem,
der am Kamin sitzt und wartet,
bis das Feuer ausgeht,
und dann umsonst
in die erkaltete Asche bläst.
Gib die Hoffnung nicht auf,
und verzweifle nicht
wegen vergangener Dinge!
Unwiederbringliches zu beweinen,
gehört zu den
ärgsten Schwächen des Menschen.
(Khalil Gibran)
Wenn sich ein Tor des Glückes schließt,
öffnet sich ein anderes.
Aber oft schauen wir so lange
auf das verschlossene Tor,
dass wir das andere,
das sich für uns geöffnet hat,
gar nicht sehen.
(Rabindranath Tagore)
Die Zukunft gehört denen,
die an die Wahrhaftigkeit
ihrer Träume glauben.
(Eleanor Roosevelt; 1884 - 1962)
When I find myself in times of trouble
Mother Mary comes to me
Speaking words of wisdom
Let it be
And in my hour of darkness
She is standing right in front of me
Speaking words of wisdom
Let it be
Let it be, let it be
A-let it be, let it be
Whisper words of wisdom
Let it be
And when the broken-hearted people
Living in the world agree
There will be an answer
Let it be
For though they may be parted
There is still a chance that they will see
There will be an answer
Let it be
Let it be, let it be
A-let it be, let it be
Yeah, there will be an answer
Let it be
And when the night is cloudy
There is still a light that shines on me
Shine until tomorrow
Let it be
I wake up to the sound of music
Mother Mary comes to me
Speaking words of wisdom
Let it be-e
(Text und Musik: Paul McCartney; 1969)
Immer wird die Gleichgültigkeit
und die Menschenverachtung
dem Mitgefühl
und der Menschenliebe gegenüber
einen Schein von geistiger Überlegenheit
annehmen können.
(Marie von Ebner-Eschenbach; 1830 -1916)
Geschirmt sind die Liebenden
unter dem zugemauerten Himmel.
Ein geheimes Element schafft ihnen Atem
und sie tragen die Steine in die Segnung
und alles was wächst
hat nur noch eine Heimat bei ihnen.
Geschirmt sind die Liebenden
und nur für sie schlagen noch die Nachtigallen
und sind nicht ausgestorben in der Taubheit
und des Waldes leise Legenden, die Rehe,
leiden in Sanftmut für sie.
Geschirmt sind die Liebenden
sie finden den versteckten Schmerz der Abendsonne
auf einem Weidenzweig blutend -
und üben in den Nächten lächelnd das Sterben,
den leisen Tod
mit allen Quellen, die in Sehnsucht rinnen.
(Nelly Sachs; 1891 - 1970)
Es sandte mir das Schicksal tiefen Schlaf.
Ich bin nicht tot, ich tauschte nur die Räume.
Ich leb in euch, ich geh in eure Träume,
da uns, die wir vereint, Verwandlung traf.
Ihr glaubt mich tot, doch dass die Welt ich tröste,
leb ich mit tausend Seelen dort,
an diesem wunderbaren Ort,
im Herzen der Lieben. Nein, ich ging nicht fort,
Unsterblichkeit vom Tode mich erlöste.
(Michelangelo, eigentlich Michelangelo di Lodovico Buonarroti Simoni; 1475 - 1564)
Keinen Tag verschenken,
es kann der letzte sein.
Jede ungelebte Stunde
wirst du noch bereun.
Jeder Sonnenuntergang
färbt die Erde rot;
wir sitzen vor dem Wasserfall
im selben lecken Boot.
Wenn ich euch mal loslass,
dann nicht von ungefähr.
Abschied muss man üben,
sonst fällt er viel zu schwer.
Niemand weiß den Zeitpunkt,
ist auch besser so,
niemand würde sonst des Lebens
halbwegs Herr und froh.
Viele, die du gern hast,
müssen vor dir gehn;
wenn du wirklich trauern kannst,
bleiben sie bestehn.
Denkt an mich dort drüben,
fehlt mir nicht so sehr.
Abschied muss man üben
sonst fällt er viel zu schwer.
Sterben ist die Brücke,
deren Weite keiner kennt.
Geh hinaus ins Licht,
das nur wer hierbleibt Dunkel nennt.
Alles was uns trösten kann,
ist die Erinnerung;
jeder steht dem Schluss gleich nah,
egal ob alt, ob jung.
Ende soll auch Anfang sein,
nichts wünsch ich mir mehr.
Abschied muss man üben,
sonst fällt er viel zu schwer.
Wenn ich euch mal loslass,
dann nicht von ungefähr.
Abschied muss man üben,
sonst fällt er viel zu schwer.
(Text und Musik: Heinz Rudolf Kunze; 2001)
Denke lieber an das,
was du hast,
als an das, was dir fehlt!
Suche von den Dingen,
die du hast,
die besten aus
und bedenke dann,
wie eifrig du
nach ihnen gesucht haben würdest,
wenn du sie nicht hättest.
(Marcus Aurelius; 121 - 180)
Wenn wir leiden, fällt es uns schwer, sanft mit uns umzugehen.
Doch Sanftheit hilft uns, dem Schmerz, der uns heimsucht, keinen Widerstand mehr entgegenzusetzen.
Wenn wir aufhören, dem Leiden zu widerstehen, setzt etwas Neues ein.
Wir gestatten dem Schmerz allmählich, seiner eigenen Logik zu folgen.
Die Annahme hierbei ist, dass das Leiden uns nicht grundlos heimsucht. In jedem Leiden steckt irgendwo ein verborgenes abgeschirmtes Licht.
Das Schicksal sieht uns und unseren Weg in einem größeren Zusammenhang, den wir selbst nie ganz überblicken können; es allein weiß, warum uns das Leiden besucht.
Das Leiden folgt seinem eigenen Plan. Es will uns etwas lehren.
Wenn wir aufhören, uns gegen sein dunkles Wirken zu sperren, öffnen wir uns den Lehren, die es uns vermitteln will.
Oft erhalten wir durch die schwarze einsame Gezeitenfolge des Schmerzes die tiefsten und wertvollsten Offenbarungen..
(John O‘Donohue; 1956 - 2008)
Glück,
nicht an einem anderen Ort,
sondern an diesem Ort….
nicht in einer zukünftigen Stunde,
sondern in dieser Stunde.
(Walt Whitman; 1819 - 1892)
Pack diesen Tag an
mit deinen beiden Händen.
Nimm gern entgegen, was er dir gibt:
das Licht dieses Tages,
die Luft und das Leben,
das Lachen dieses Tages,
das Weinen dieses Tages,
das Wunder dieses Tages.
Nimm diesen Tag entgegen!
(Phil Bosmans)
Es war nicht so, dass wir wie Sven sein wollten. Es war die Welt, die in seiner Nähe spürbar wurde, die Illusion, die in den Bereich des Möglichen rückte, über uns, über Marbäck und Tofta, die Menschen und das Leben, die so starke Anziehungskraft auf uns ausübte. Dass die Welt ein verlässlicher und sicherer Ort war, an dem auch unsere kleinen Schritte von Sinn und Bedeutung erfüllt waren, dass wir einen Unterschied bewirkten und darauf vertrauen konnten, nie übergangen zu werden. Dass uns immer jemand sah.
Sven muss schon damals krank gewesen sein. Es fiel nur nicht auf. Oder vermutlich tat es das, wir wollten es wohl eher nicht sehen. Vieles, was sichtbar ist, sieht man nicht, weil es zu schmerzhaft wäre.
(Christoffer Carlsson; „Was ans Licht kommt“, 2021, in der Übersetzung von Ulla Ackermann)
Küstentraum
Meeresbrisen
salziger Duft
Wellen branden
am steilen Gestade
die Sonne taucht
Himmel und Felsen in Purpur
in diesem Moment
sind wir
ein Stück Paradies
(Hans-Christoph Neuert; 1958 - 2011)
And now, the end is near;
And so I face the final curtain.
My friend, I’ll say it clear,
I’ll state my case, of which I’m certain.
I‘ve lived a life that‘s full.
I’ve traveled each and ev‘ry highway;
But more, much more than this,
I did it my way.
(Paul Anka, Frank Sinatra; 1968)
Schau auf die Zeit versöhnten Augs,
Die doch gedient zum Besten;
Wie tröstlich ihre Sonne sinkt
In unsres Wesens Westen!
(Emily Dickinson; 1830 - 1886),
Wenn man müde unter den Bäumen wandelt, die noch immer ein paar goldene Blätter tragen, und der Duft von braunem, welkem Laub vom Boden aufsteigt und der angenehme, durchdringende Geruch brennender Blätterhaufen die Luft erfüllt und die Tritte unseres Hundes, der uns folgt und durch die abgestorbenen Blätter schlurft, geheimnisvoll hinter uns herrascheln, dann ist die Schönheit, ist das bleiche, immer matter werdende Sonnenlicht und die Traurigkeit fast mehr, als man ertragen kann.
Alles wirkt wie die gedankenschwere Verkörperung des Geistes, der manchmal sogar die nüchternste Seele mit der Frage heimsucht: Der Tod! Und was dann?
(John Galsworthy; 1867-1933)
Ich vermisse dich wie der Himmel
die Sterne vermisst,
wenn sie am Tag verblassen.
Ich vermisse dich wie die Erde
die Sonne vermisst,
wenn sie am Abend untergeht.
(Pablo Neruda;1904 - 1973)
Der Tod ist nicht der Untergang,
der alles aufhebt und zerstört,
sondern eine Wanderung
und der Beginn eines anderen Lebens,
welches ein Ende nicht hat.
(Marcus Tullius Cicero; 106 - 43 v. Chr.)
Lange stand ich vor der schmalen Holzbrücke,
die sich mit ihrem sanften Bogen spiegelte.
Es war eine Brücke zum Hin- und Hergehen,
hinüber und herüber. Einfach so,
des Gehens wegen und der Spiegelungen.
Die Trauer ist ein Gang hinüber und herüber.
Hinüber, dorthin, wo der andere ging.
Und zurück, dorthin, wo man mit ihm war
alle die Jahre des gemeinsamen Lebens.
Und dieses Hin- und Hergehen ist wichtig.
Denn da ist etwas abgerissen.
Die Erinnerung fügt es zusammen, immer wieder.
Da ist etwas verlorengegangen.
Die Erinnerung sucht es auf und findet es.
Da ist etwas von einem selbst weggegangen.
Man braucht es. Man geht ihm nach.
Man muss es wiedergewinnen, wenn man leben will.
Man muss das Land der Vergangenheit erwandern,
hin und her, bis der Gang über die Brücke
auf einen neuen Weg führt.
(Jörg Zink; 1922 - 2016)
sich einlassen
auf Ungereimtes
Hintergründe ertasten
mit behutsamer Hand
nichts erwarten
als den Reim
auf Ungereimtes
(Annemarie Schnitt)
Irgendwo blüht die Blume des Abschieds und streut
immerfort Blütenstaub, den wir atmen, herüber;
auch noch im kommendsten Wind atmen wir Abschied.
(Rainer Maria Rilke)
Die Landschaft sehen
und die Landschaft hören
und nicht nur hören und sehen
die eigenen Gedanken
die kommen und gehen
beim Denken an die Landschaft
an die Landschaft ohne dich
oder an dich in der Landschaft
Vögel die steigen
hinauf in den Morgenhimmel
sind keine Raumschiffe
keine singenden Skalpelle
Nicht einmal Kinderdrachen sind sie
denn die gehören
nur dann zur Landschaft
wenn wirkliche Kinder
wirkliche Drachen steigen lassen im Wind
Und das Grau
unter den Bäumen
an einem verregneten Mittag
ist keine Höhle
für lauernde Meerungeheuer
sondern es ist nur das Grau unter den Bäumen
die vielleicht Unterschlupf sein können
vor dem Regen
Und auch die Sonne hat
keine rotblonden Haare
und der Mond hat auch ohne dich
keinen wehenden weißen Bart
Und der Abend ist der Abend
und die Nacht ist die Nacht
und Spätherbst ist immer die Zeit
zwischen Ernte und Sterben
(Erich Fried)
Wer nicht
den tiefsten Sinn des Lebens
im Herzen sucht,
der forscht vergebens.
(Friedrich von Bodenstedt; 1819 - 1892)
Man sollte eigentlich im Leben
niemals die gleiche Dummheit
zweimal machen,
denn die Auswahl ist so groß.
(Bertrand Russell)
Das Glück, das glatt und schlüpfrig rollt,
tauscht in Sekunden seine Pfade,
ist heute mir, dir morgen hold
und treibt die Narren rund im Rade.
Lass fliehn, was sich nicht halten läßt,
den leichten Schmetterling lass schweben,
und halte dich nur selber fest;
Du hältst das Schicksal und das Leben.
(Ernst Moritz Arndt; 1769 - 1860),
Augenschein
Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume entlaubt,
Sieh sie an, die knöchernen Besen:
Ein Narr, wer bei diesem Anblick glaubt,
Es wäre je Sommer gewesen.
Und ein größerer Narr, wer träumt und sinnt,
Es könnt je wieder Sommer werden.
Und grad diese gläubige Narrheit, Kind,
ist die sicherste Wahrheit auf Erden.
(Ernst Ginsberg; 1904 - 1964; aus „Abschied“)
If I could go, go into my heart
And search for all the places I left the spark
To find a way, way back to the olden days
Before it started falling apart
Singing songs and telling stories
About when we were young
Running crazy through the memories
When we never could be wrong
We would be strong like superheroes
High on sugar, we would stay up all night
Till the sun comes up, yeah
Running crazy through the memories
Innocent and young
If I could go, go into my heart
And search for all the places I left the spark
To find a way, way back to the olden days
Before it started falling apart
I might find it waiting in the corner
Somewhere in the dark
If I could go, go to where it all began
Yes, I would take it back to the start
Back to the start
A little lazy,
it was always easy
But we were moving on
Endless daydreams, as far as they seem
Of what we might become
We would be strong like superheroes
High on sugar we would stay up all night
Until the sun comes up, yeah
Running crazy through the memories
Innocent and young
If I could go, go into my heart
And search for all the places I left the spark
To find a way, way back to the olden days
Before it started falling apart
(Andreas Herbig, Ricardo Munoz, Patrick Salmy, Michael Anthony Schulte, Brianna Diannie Drain; 2019)
Wer wirklich Autorität hat,
wird sich nicht scheuen,
Fehler zuzugeben.
(Bertrand Russell; 1872 -1970)
Ich liege
in der Dunkelheit
und suche nach dir
in meiner Seele -
die mit deiner
verbunden ist
und schon
verbunden war,
bevor wir uns
zum ersten Mal
begegnet sind.
(Hans Kruppa)
Habe heute mal wieder mit Mama über dich gesprochen und wir haben an dich gedacht.
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
(Christian Friedrich Hebbel; 1813 - 1863)
Täglich,
bei aller Mühe und Arbeit,
sehe ich,
dass nicht mein Wille,
sondern der Wille einer höheren Macht geschieht,
deren Gedanken
nicht meine Gedanken sind.
(Johann Wolfgang von Goethe; 1749 -1832)
Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.
(Francis Bacon; 1561 - 1626)
Und dann, in diesem winzigen Augenblick, scheint alles möglich zu sein.
Man betrachtet die Begrenzungen seines eigenen Lebens und stellt fest, dass sie nichts bedeuten.
In diesem Augenblick, wenn die Zeit still steht, dann ist es, als könnte man jedes Wagnis eingehen, es erfolgreich bestehen und dann wieder zu sich zurückkehren und feststellen, dass die Welt unverändert ist, genau so, wie man sie einen Augenblick vorher verlassen hat.
Und es ist, als ob dann, wenn alles möglich ist, nichts mehr notwendig ist.
(Diana Gabaldon; aus „Outlander“ = „Feuer und Stein“)
sonnenaufgang
ein stück brot
taubengurren
ein warmer tee
lerchenlied
weite felder
weggefährten
ein bisschen trost
und in allem kummer
einen engel zur seite
und
tief im herzen glück
(Maria Sassin)
Wenn wir genau hinsehen,
Gehen Lichtlinien
Durch die Finsternisse
Und das Schweigen
Unseres Lebens,
Und gelegentlich
Sammelt sich das Licht
Zu kleinen Lichtpfützen,
Auf denen es möglich ist,
Zu segeln,
In das alltäglich Leben hinein,
Oder aus ihm fort
In die Welten,
Die es noch zu entdecken gibt.
(Ulrich Schaffer)
DÜRFEN, MÜSSEN, SOLLEN
Dass du mir fehlst
macht mir mehrere Probleme:
Erstens,
dass du mir
nicht fehlen
solltest.
Zweitens,
dass du mir
nicht fehlen
müsstest.
Drittens,
dass du mir
nicht fehlen
dürftest.
Viertens,
dass du mir
fehlst.
(Jörn Pfennig)
Leben!
Einzeln und frei wie ein Baum
und brüderlich wie ein Wald,
das ist unsere Sehnsucht!
(Nazim Hikmet; 1902 -1963; aus „Davet“)
Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,
du mein tieftiefes Leben;
dass du weißt, was der Wind dir will,
eh noch die Birken beben.
Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,
lass deine Sinne besiegen.
Jedem Hauche gieb dich, gieb nach,
er wird dich lieben und wiegen.
Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Feierkleid
über die sinnenden Dinge.
(Rainer Maria Rilke)



